Heute stelle ich euch ein neues Studilog vor. Michael ist verheiratet, Vater und studiert Bauingenieurwesen. Wie es dazu kam, dass der studierte Archäologe noch mal die Hörsaalbank drückt und wie er das Studium mit seiner Familie vereinbart, könnt ihr in hier verfolgen. Ich wünsche euch viel Spaß und gebe die „Bühne“ frei für Michael!
Hallo, ich bin Micha, mittlerweile 28 Jährchen alt, seit 2012 mit meiner Frau verheiratet und befinde mich im 3. Semester meines Zweitstudiums. Irgendwann einmal habe ich angefangen Archäologie und Geschichte zu studieren (was ich auch bis zum Bachelor beendet habe). Aufgrund der eher schlechten Perspektive habe ich bereits während dieses Studiums in Betracht gezogen, danach noch etwas anderes zu studieren. Mit der Schwangerschaft meiner Frau wurde diese Überlegung natürlich sehr konkret, hauptsächlich, weil ich auch irgendwann mal Lust auf ein geregeltes Einkommen habe. Nach langer, langer Überlegung habe ich mich dann für ein Studium des Bauingenieurwesens entschieden.
Bildrechte: Michael
Glücklicher Weise leben wir in einer Stadt mit Universität und Fachhochschule, die den Studiengang sogar beide anbieten. Natürlich habe ich mich bei beiden beworben, bin schließlich allerdings mangels Vorpraktikum an der Universität gelandet. Am liebsten wäre ich ja an die Fachhochschule gegangen, einfach weil ich mir das eher zugetraut habe.
Naja, jetzt bin ich an der Universität eingeschrieben, an der ich praktisch pünktlich zur Geburt unseres Sohnes die ersten Vorlesungen besucht habe.
Dabei weiß ich eigentlich bis heute nicht, ob ich darüber glücklich sein soll. Also über die Universitätswahl (die ja eigentlich keine war ;)). Das Fach selbst ist super. Ich hätte ernsthaft nicht gedacht, dass es so interessant wird und mich so fasziniert. Es macht einfach Spaß. Einerseits ist es halt mega schwer und entsprechend viel Zeit muss ich investieren, bzw. entsprechend lange werde ich bis zum Abschluss brauchen. Andererseits macht es mich schon etwas stolz, nicht vollkommen unterzugehen, total zu versagen und im Vergleich zu anderen Kommilitonen, mit Kind und Job eigentlich gar nicht so sehr hinterher zu hängen. Dabei ist es wahrscheinlich von Vorteil schon ein Studium abgeschlossen zu haben. Vielleicht gehe ich daher die Dinge etwas lockerer an, als meine Kommilitonen. So locker man das Ganze auch angehen kann, wenn man sich eigentlich denkt, dass man keine Zeit hat irgendwo durchzufallen.
Trotzdem ist das natürlich irgendwie, als tanzte man auf 3 Feiern gleichzeitig.
Mit Studium, Job und Kind, ist die größte Herausforderung für mich, allem die nötige Zeit zu widmen. Am Ende hat man doch immer das Gefühl, alles auch irgendwie zu vernachlässigen, vor allem, wenn man nach einer nicht bestandenen Klausur denkt, hm, hätte ich da nicht mehr machen können?
Zugegeben, an erster Stelle steht der Kleine und da bin ich gerne bereit den Rest zu vernachlässigen
Aber ich habe ja auch zum Glück meine Frau, die mir viel Arbeit abnimmt, mich voll und ganz unterstützt und alles ein kleines bisschen einfacher macht.
Natürlich bin ich auch oft unzufrieden, wär ja ziemlich geil, wenn ich dieses ganze Studieren schon hinter mir hätte, gut verdienen würde. Mit Eigenheim und allem was dazu gehört.
Dann würde mir aber die Flexibilität fehlen, die ich jetzt habe: Lernen kann ich an jedem Tag. In den Zoo fahren finde ich aber immer noch unter der Woche entspannter.
Außerdem wäre es dann ja viel zu langweilig.
So sehr mich also so viele Dinge doch dann teilweise nerven: eigentlich würde ich alles immer wieder genauso machen!
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