Studierende Senioren: Ein Studium kennt kein Alter

Von Michaelamartina
Die Zeiten haben sich geändert und aus dem Lernen von einst, geprägt von Schulbildung und Ausbildung, leben wir heute in einem System, das ein lebenslanges Lernen erforderlich und möglich macht! Das Studium kennt also heute kein Alter mehr und so entscheiden sich immer mehr Menschen, noch mit 50plus die Hörsäle zu füllen, um sich zu bilden. Viele von Ihnen nur aus Interesse an der Materie, andere, um im Beruf fit und für den Arbeitgeber attraktiv zu bleiben.

Dabei sitzen die Best Ager nicht immer zwischen den jungen Schulabsolventen, sondern haben teilweise ihre eigenen und individuellen Studienangebote, die auch mit den Lehrmedien an die Ansprüche und das Lernniveau der Generation 50 plus ausgerichtet ist.

Dem Studium ist keine Altersgrenze gesetzt

Grundsätzlich können sich Erwachsene und somit natürlich auch Rentner an den deutschen Hochschulen einschreiben. Es gelten die gleichen Bedingungen, wie für Studierende nach dem Abitur: Eine Allgemeine Hochschulreife. Die Einschreibung erfolgt über das Studierendensekretariat. Je nach Universität haben diese eine eigens für Best Ager ausgerichtete Gasthörer-Abteilung. Studieren ist heute somit kein Privileg mehr, welches sich nur nach dem Abitur ermöglicht.

Vielmehr kann man heute, aus Lebenslaufkorrektur oder auch aus reinem Interesse an einem Studiengang die Lehrbank drücken und so noch Bachelor, Master oder Diplom werden. Damit ist die Rente nicht mehr nur noch eine Zeit der Ruhe und Besinnung sondern für viele eine Chance, sich geistig fit zu halten und sich den Traum vom Uni-Abschluss bis ins hohe Alter noch zu ermöglichen.

Angebote an Universitäten und anderen Einrichtungen

Beim Gasthörer-Status muss es für Best Ager an der Uni nicht bleiben, denn auch, wer schon Mitte 40 und älter ist, darf sich für die Klausuren und Prüfungen einschreiben. Die Uni Bonn beispielsweise bietet, neben zahlreichen anderen Universitäten einen eigenen kleinen, virtuellen Campus und eine Kontaktbörse für Kommilitonen und Kommilitoninnen. Denn: Gemeinsam im Alter fällt das Lernen gleich leichter.

Die Universität des dritten Lebensalters in Frankfurt

Eigens für alle, die im Alter noch studieren und sich mit einem Doktortitel selbst verwirklichen möchten, gibt es heute Universitäten des dritten Lebensalters, an denen ein breites Spektrum an Studienfächern geboten wird. Neben Ägyptologie, Geschichte und Sprache, gibt es hier auch ein großes Angebot an naturwissenschaftlichen und soziologischen Studiengängen. Und wer hier im Alter studieren möchte und seine Rente der Uni widmet, ist nicht alleine. Alleine in Hessen studieren weit über 700 Senioren und die Tendenz ist steigend. Mit 80 und älter absolvieren hier viele ihren Doktor und einige von ihnen erhielten sogar Auszeichnungen, weil sie gleichzeitig an Universitäten die Jüngeren unterstützen, motivieren und fördern.

Voraussetzungen, Angebot, Kosten und Möglichkeiten

Während das Studienangebot an den sogenannten Bürgeruniversitäten, die Einrichtungen in den Universitäten und Hochschulen der deutschen Städte sind, gibt es auch zahlreiche Masterstudiengänge oder Angebote der Fernuniversitäten, die speziell auf Senioren ausgerichtete Programme anbieten. Während die Kurse an den Bürgeruniversitäten meist kostenlos sind, reichen die Studiengebühren an den Universitäten an eine grenze bis zu 590 Euro je Semester - je nach Studiengang auch mehr. Beispielsweise sind Masterstudiengänge bei privaten Anbietern meist deutlich teurer und kosten über die Dauer von meist zwei Jahren bis zu 10.000 Euro plus Reisekosten, da die Präsenzseminare meist in Hotels an einem zentralen Ort stattfinden.