Nun haben wir es schriftlich: Objekte mit gutem Design sorgen nachweislich für einen Rückgang negativer Gefühle wie Wut und Ärger! Das ergab jetzt eine Studie im Auftrag von HTC, einem weltweit führenden Hersteller und Designer mobiler Innovationen und Smartphones. Die Studie belegt zudem das Alltagsgegenstände mit gutem Design dieselbe positive Wirkung auf Stimmung und Wohlbefinden auf uns haben wie das Betrachten eines Kunstwerks oder körperliche Bewegung. Mit anderen Worten: Wer schöne, gut funktionierende Objekte betrachtet und nutzt, ist glücklicher. In der Studie wurde zudem nachgewiesen, dass Ruhe und Gelassenheit helfen können, kreativer zu sein.
Und wie genau wurde das belegt? Bei der wissenschaftlichen Untersuchung wurden die Physikalischen (biometrischen) Reaktionen von 2.177 Teilnehmern aus sieben Ländern anhand der Überwachung der Pulsfrequenz und Schweißabsonderung gemessen. Zusätzlich wurden mehrere Online-Kreativitätstests durchgeführt. Die Probanden sollten Alltagsgegenstände aus den Kategorien „schön“, „funktional“ oder „schön und funktional“ anschauen und mit ihnen interagieren.
Die wichtigsten Ergebnisse lauten:
- Gegenstände mit gutem Design, die sowohl schön als auch funktional sind, lösen positive
Emotionen wie Ruhe und Zufriedenheit aus und schwächen negative Gefühle wie Wut und
Ärger um fast ein Drittel ab 29 %. - Rein funktionale Objekte, die nicht schön sind, steigern negative Emotionen wie Traurigkeit
und Niedergeschlagenheit um 23 %. - Mangelnde Funktionalität bremst die Kreativität. Kreatives Arbeiten wird um 45 % erschwert.
- Positive Stimmungen unterstützen das Ausdrucksvermögen und die Offenheit für neue Ideen.
All dies macht uns kreativer. - Die Herkunft der Teilnehmer (sieben Länder) sorgte für keine größeren Abweichungen bei
den Ergebnissen.
Die emotionalen Auswirkungen von Schönheit und Funktionalität
Dr. Simon Moore, Psychologe und Geschäftsführer von Innovationbubble, einer Agentur für Verhaltensforschung, erläutert: „Schönheit ruft stabile und lang anhaltende positive Gefühle hervor und befreit von negativen Emotionen. Ein Spaziergang durch eine schöne Landschaft oder am Strand kann unsere Stimmung heben. Ein brillantes Foto oder ein berühmtes Gemälde anzuschauen, kann uns zu Tränen rühren. Noch stärkere positive Gefühle hingegen, wie Begeisterung, Erregung und Freude, sind nicht von langer Dauer. Das können sie nicht sein, denn sie verursachen relativ schnell Erschöpfung. Insofern sind sie auch für die Kreativität nicht förderlich.“ Bemerkenswert fand Dr. Moore, dass viele der Teilnehmer ihren Arbeitsplatz oder bestimmte Bereiche in ihrer Wohnung bewusst mit schönen Objekten aufwerten:
„Indem ich schöne Gegenstände um meinen Computer herum platziere,
schaffe ich mir eine geschützte, kreative Sphäre.“ Lin (26) – Student, China
„Wenn ich schöne Gegenstände betrachten kann, beruhigt mich das in Stresssituationen.
Es inspiriert mich bei kreativen Aufgaben.“ Mei-hui (22) – Kindermädchen, Taiwan
Gut designte Objekte anzuschauen, zu bewundern und zu berühren wirkt wie eine „emotionale Vitaminspritze“, die Gefühle wie Glück und Zufriedenheit steigert und uns vor Stress und Anspannung schützt. So verwundert es nicht, dass das Design weltweit zu den wichtigsten Faktoren beim Kauf von Smartphones zählt. Denn Smartphones sind Gegenstände, die wir praktisch immer dabei haben.
Claude Zellweger, Chefdesigner von HTC, sagt: „HTC hat instinktiv immer gewusst, dass gutes Design wichtig ist. Doch es reicht nicht, ein wunderbares Telefon zu entwickeln, das toll aussieht und sich gut anfühlt. Wir wollten genau wissen, wie sich gut designte Alltagsgegenstände auf die Gefühle und das Verhalten von Menschen auswirken. Deshalb haben wir die Studie in Auftrag gegeben.“
Und der Designer fährt fort: „Das entscheidende Ergebnis der Studie für uns war: Gutes Design macht glücklich. Wenn wir also einen Alltagsgegenstand wie das HTC One bauen und dafür von den Fachleuten viel Lob bekommen, dann wissen wir, dass wir etwas richtig gemacht haben, indem wir ein Smartphone entwickelt haben, das den Wünschen unserer Kunden entspricht.“
Tipps von Dr. Simon Moore für mehr Zufriedenheit und Kreativität –
gegen Überlastung und Stress:
- Tipp 1: Finden Sie Freunde unter Ihren Kollegen. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Kollegen kennenzulernen. Warum sollten nicht auch nette Menschen darunter sein? Freundschaften sind wichtig für Zufriedenheit im Beruf. Denn sie sorgen ab und zu für ein Lächeln und geben Ihnen Kraft für den Umgang mit Stress.
- Tipp 2: Bringen Sie Licht in Ihre Wohnung. Psychologische Studien haben gezeigt, dass natürliches Licht sich sehr positiv auf Wohlbefinden, Glück und Kreativität auswirkt. Eine eher dunkle Wohnung lässt sich mit einer hellen Wandfarbe freundlicher gestalten. Zusätzlich können Sie dort, wo Sie sich hauptsächlich aufhalten, Lichtquellen installieren, die ein annähernd natürliches Licht liefern.
- Tipp 3: Lachen Sie öfter. Kinder lachen etwa 200 Mal am Tag, Erwachsene durchschnittlich nur 15 Mal. Durch Lachen werden stressmindernde Hormone freigesetzt. Sehen Sie die Dinge mit mehr Humor!
- Tipp 4: Akzeptieren Sie, dass jeder seine ganz eigene Sicht auf die Dinge hat und auf seinem „eigenen Planeten“ lebt. Fragen Sie nicht, was Sie selbst an der Stelle Ihres Freundes oder Ihrer Kollegin getan oder gesagt hätten. Denn das ist eine Garantie für Unzufriedenheit in Beziehungen.
- Tipp 5: Werden Sie aktiv. Machen Sie einen Spaziergang, oder fahren Sie ein Stück mit dem Bus. Das bringt Abwechslung und Ruhe. So entstehen Aha-Momente. Viele Erfinder haben ihre besten Ideen, wenn sie gerade überhaupt nicht über das akute Problem nachdenken.
- Tipp 6: Umgeben Sie sich mit gut designten Objekten. Die von HTC in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass Alltagsgegenstände mit gutem Design uns glücklich machen können. Dadurch wiederum entsteht Kreativität. Sie sind traurig und Ihre Kreativität ist blockiert? Holen Sie Ihre Lieblings-Teekanne heraus!
An der Studie nahmen 2.177 Teilnehmer aus sieben Ländern teil: Australien, China, Deutschland, Russland, Taiwan, Großbritannien und USA.
Die Laborversuche sowie die Online-Kreativitätstests wurden von Psychologen und Neurowissenschaftlern von Innovationbubble (http://innovationbubble.eu/) und MindLab (http://www.themindlab.org/) durchgeführt.
*Gemäß einer Untersuchung von Hall & Partners im ersten Halbjahr 2013 (http://www.hallandpartners.com/)
Interviw zur Design-Studie von HTC
mit Adrian Runhof vom Modelable Talbot Runhof
HTC: Die Studie hat ergeben, dass gutes Design unsere Laune verbessert, wir uns besser fühlen und dadurch auch kreativer werden. Könnt ihr diese Aussage durch Eure Erfahrung im Alltag bestätigen?
ADRIAN: Absolut! Es geht schon mit dem morgendlichen Espresso los, wenn der in einem schönen Becher auf einem schönen Tablett serviert wird. Überhaupt ist uns Geschirr und die Kunst des Tischdeckens sehr, sehr wichtig, ebenso das Design unserer Umgebung. Wir sind ja sehr viel unterwegs, daher achten wir schon bei der Hotelbuchung darauf, ob uns ein stimmig designtes Ambiente erwartet oder liebloser Pragmatismus.
HTC: Design kann negative Emotionen wie Stress reduzieren und Kreativität fördern. Spürt auch ihr, dass ihr kreativer seid, wenn ihr im Entstehungsprozess einer Kollektion von gut designten Gegenständen umgeben seid?
ADRIAN: Und wie! Wir haben jahrelang in einem Sammelsurium gebrauchter Möbel gearbeitet. Besucher fanden dies charmant, wir fanden das nur furchtbar. Jetzt arbeiten wir an herrlich großen, schwarzen Tischen mit einer tollen Haptik, haben tolle Arbeitsfauteuils und eine phantastische Beleuchtung.
HTC: Euer Motto lautet „It’s all about knowing where to stop“. Eure Kleider sind alle “tragbar”. Glaubt ihr, dass diese Funktionalität das gute Design Eurer Kollektionen positiv unterstreicht?
ADRIAN: Das beste Design nützt nichts, wenn es nicht funktioniert. Genauso ist es bei Mode – sie will und muss getragen werden. Daher überrascht es unsere Kundinnen immer wieder, wie vielseitig unsere Kleider tragbar sind. Man sieht es ihnen oft nicht auf Anhieb an, aber
wenn man sie spürt und sich darin bewegt hat man große Lust, sie in allen möglichen Lebenslagen zu tragen.
HTC: Würde es uns in einer durchdesignten Welt besser gehen?
ADRIAN: Es wäre zumindest gut, wenn die Gedankenlosigkeit, mit der viele Menschen ihren Lebensraum gestalten, abnehmen würde. Ebenso wünschen wir uns oft mehr Respekt für Designer, Architekten, Städtebauer. Hier wird Genialität oft mit Füßen getreten!
HTC: Können auch gut designte Alltagsgegenstände wie z.B. das HTC One unsere Kreativität steigern?
ADRIAN: Ja klar, insbesondere wenn zum Design auch die technische Konzeption gehört. Ohne die Möglichkeiten moderner und ansprechender Kommunikation können wir uns unseren kreativen Job gar nicht mehr vorstellen.
HTC: Wieso kaufen nicht alle Menschen ausschließlich gut designte Gegenstände?
ADRIAN: Weil vielen Menschen nie jemand gezeigt hat, was gutes Design von schlechtem unterscheidet und welchen kulturellen Wert Design hat. Viele Menschen haben leider aber auch keinen Zugang zu solchen Informationen.
HTC: Haben Deutsche einen guten Geschmack und ein gutes Gefühl für Design? Glaubt ihr sie legen viel Wert auf Designgegenstände?
ADRIAN: Ganz bestimmt gibt es in Deutschland viele Menschen, die Wert auf gutes Design legen. Vielleicht nicht durchgängig durch alle Produktgruppen, aber der große Erfolg bestimmter Marken spricht sicher für sich.
HTC: Bezogen auf Eure Mode: Was macht gutes Design aus? Der richtige Stoff, der perfekte Schnitt, eine gute Passform?
ADRIAN: Die Balance aus allem - das ist das Entscheidende. Man darf Produkte nicht mit zu vielen Details überfrachten. Wenn wir einen opulenten Stoff haben, muss der Schnitt sehr puristisch sein. Bei einem einfarbigen Stoff können wir eher in raffinierten Drapés und Schnittlinien schwelgen. Die perfekte Passform gehört überall dazu - wenn sich eine Frau nicht vorteilhaft angezogen fühlt, wird sie keine Kompromisse machen.
Was ist es, was Euch wunschfrei und glücklich macht?
Gibt es einen bestimmten Gegenstand, ein Möbel-, oder Kleidungsstück?
Am Donnerstag, den 20. März ist übrigens der „Internationale Tag des Glücks“ !