Der zweite Teil
Immobilienverkauf Kiwi Style
Dieses Grundstück hat nicht einen festen Verkaufspreis oder wird auf einer Auktion verkauft, sondern per “private tender offer”. Das bedeutet Interessenten stellen ein Angebot mit einem Höchstkaufpreis zusammen. Der Verkäufer schaut sich dann die verschiedenen Angebote an und nimmt das Beste an.
Meistens ist der Preis ausschlaggebend, manchmal die Bedingungen. Öfters geben Leute Angebote ab, bei denen der Verkauf davon abhängt ob sie ihr eigenes Grundstück und Haus verkauft haben. Oder volle Bezahlung und Inbesitznahme nach einem Jahr.
In diesem Fall sind die Bedingungen von seiten der neuseeländischen Sponsoren nicht existent, da nur der Titel umgeschrieben werden müsste und die Summe über ein notarisches Treuhandkonto überwiesen werden müsste. Dies wird wahrscheinlich auch auf einige andere Interessenten zutreffen. Bei diesem Grundstueck mit seinen kleinen Gebäuden ist aber das Land wichtiger. Investoren würden die Hütten wahrscheinlich sowieso abreissen und neu bauen lassen. Die Frage ist nun, ist es diesen Investoren soviel wert, dass sie ein entschieden höheres Angebot abgeben als die schon erreichten 2 Millionen?
Es war schon sehr bemerkenswert zu beobachten, wie sich ein paar Neuseeländer (~1% der Bevölkerung) mobiliseren konnten: sie lieben alle ihr Land, den Strand, Busch und alles was sonst noch dazu gehört. Die Stechmücken und Sandfliegen mögen zwar irriteren, aber gehören zum neuseeländischen Sommer genauso wie der Gesang der Zikaden und Tip Top Eis!
Und als dann noch Gareth Morgan( neuseeländische “Persönlichkeit”) sich bereiterklärte, den Rest (zu dem Zeitpunkt waren es ~ $600.000) zu spenden, wenn er und seine Familie das Haus für die nächsten 15 Jahre exklusiv benutzen könnten, hatten einige Kiwis genug und fingen an zu spenden. Zusätzlich unterstützte die Internet’zeitung’ Stuff.co.nz die Kampagne mit täglichen Aktualisierungen und Artikeln.
Dementsprechend aufregend war es am Freitagnachmittag zu verfolgen, wie auf der Givealittle Webseite innerhalb von einigen Stunden die letzten $25.000 zusammenkamen. Für die Organisatoren heisst es jetzt abwarten und nicht unbedingt Tee trinken, sondern weiter die Werbetrommel rühren. Der Abgabetermin für das Angebot ist am Dienstagnachmittag, wir werden Euch hoffentlich nächstes Wochenende sagen können, wie es alles ausgegangen ist.
PS: ein Fehler meinerseits (Petra) hat Euch den Artikel der letzten Woche vorenthalten. Ich entschuldige mich und werde ihn Euch in der nächsten Woche präsentieren.
Autorin: Petra Alsbach-Stevens