Stubaier Hoehenweg, die Serie, Etappe 8

Blick von der Bremer Hütte auf den HabichtHeute stand die letzte Etappe auf dem Plan, an dessen Ende wir in einer Hütte unterkommen würden, der Insbrucker Hütte. Danach würde es nur noch den Abstieg ins Tal geben und damit zwangsläufig das Ende diese Tour. Das war wirklich schade.

Die Insbrucker Hütte liegt auf 2.369 m Höhe und der Weg dorthin ist eine recht anspruchsvolle Etappe mit 6 bis 7 Stunden Gehzeit. Kurz zusammengefasst liegen auf diesen 9 Km drei ordentliche Anstiege. Direkt zu Anfang kann man sich entscheiden, wie der Weg starten soll. Entweder über einen Klettersteig in Richtung Lautersee oder durch das vor uns liegende Tal, wo man in der Ferne den Stimmingsee sehen konnte. Letztlich ist es egal, wofür man sich entscheidet, beide Wege treffen später wieder aufeinander. Wir hatten uns hier für die vermeintlich einfachere Variante entschieden, wobei der sogenannte Klettersteig ein sehr gut abgesicherter und gut begehbarer “Kamin” sein soll. Unser Weg führte dann aber erst mal abwärts, ein Stück ins Tal. Dann der erste Anstieg,  zuerst leicht, dann steiler ansteigend auf das Trauljöchl.

Immer im Schatten des Habichtsleichtes Klettern zwischendurch

Da kommt man ganz schön ins Schwitzen, wenn man mit Gepäck hier rauf will, besonders bei viel Sonne, denn der Weg schlängelt sich ganz schön lange Richtung Gipfel bzw. Grad. Natürlich war der Untergrund uneben und unbefestigt und nach rechts ging es ganz schön steil bergab. Dafür war das Panorama wiedermal kaum zu toppen. Das Wetter meinte es gut mit uns und die Fernsicht war dementsprechend gut.

Von da oben sind wir runter geklettertImmer diese Schneefelder

Der Abstieg erfolgte dann über “Blockwerk”, was ziemlich steil war. Hier wollte ich bei schlechtem Wetter nicht unbedingt runter. Es war so schon schwierig, ausreichenden Halt zu haben, denn der Hang war voller leichtem Geröll und es gab nur wenig richtige Möglichkeiten, sich fest zu halten. Am Fuße warteten dann noch ein paar unserer geliebten Schneefelder auf Ihre Überquerung und wir waren wie immer auf der Hut. Jetzt folgte die sogenannte große Traulgrube, wo wir an einem kleinen Teich eine Pause eingelegt haben.

Ein schöner PausenplatzKlein und idyllisch

Die meiner Meinung nach größte Herausforderung bzw. der größte Kraftakt war der jetzt anschließende seilgesicherte Aufstieg über die Wasenwand zur Pramarspitze auf 2.511 m Höhe. Dieses Teilstück empfand ich als extrem steil, teilweise so, dass wir in gebückter Haltung klettern mussten und das über viele Höhenmeter. Leider hatte ich keine Hand frei um ein Bild machen zu können, dass ansatzweise zeigt, wie wir hier an Seilen und Stahlankern festhaltend und mit den Füßen an desgleichen Halt suchend den Berg raufgekraxelt sind. Man muss immer dabei bedenken, dass wir Rucksäcke mit 12 Kg  Gewicht auf dem Rücken hatten. Das mag für einige vielleicht nichts besonderes zu sein, wir waren jedenfalls froh, oben zu sein.

 Kurz vor der Waserwand Endlich oben

Über uns thronte schon etwas länger der “Habicht”, mit seinen 3.277 m der höchste Gipfel im Habichtkamm, ein wirklich imposanter Berg. Immer wieder mal sah man die Spitze und das Gipfelkreuz durch die Wolken bzw. den Nebel, der den Berg umgab, brechen. Von dort ober muss man einen traumhaften Blick auf die Stubaier Alpen haben, besonders auf die nicht ferne 3.133 m hohe Glättespitze.

Das Ziel war nun nicht mehr weit, ein letzter Anstieg auf den Sendesgrad, dann würde man die Hütte sehen können. So war es dann auch und der Blick runter in die Täler war einer der schönsten der ganzen Tour. In der Spätnachmittagssonne lag vor einem Bergkamm die Insbrucker Hütte vor ein malerischen Kulisse. Wir konnten es jetzt kaum erwarten, da runter zu kommen, auf der Sonnenterrasse ein kühles Getränk zu uns zu nehmen und diese Bergwelt zu  aus einer anderen Perspektive zu genießen.

 Panorama wohin man schautNoch klein, die Insbrucker Hütte

Wandern alleine ist schon eine naturnahe und erlebnisreiche Sportart, aber in den Alpen kommt man ja aus dem Staunen nicht mehr heraus. Jetzt, wo wir nach einer so langen Etappe so kurz vor dem Ziel waren und den ganzen Tag in dieser einmaligen Bergwelt unterwegs waren, waren wir erschöpft und voller Eindrücke. Es war ja nicht mehr weit und der Weg verlief jetzt nur noch leicht abwärts am Fuße des Habicht und vorbei am Alfaier See zur Innsbrucker Hütte. 

Die letzten MeterDie Insbrucker Hütte 

Was für ein Tag, was für eine echt coole Etappe. Nicht weit von der Hütte, auf einem Grad, kann man in ein Nachbartal blicken, das Pinnistal. Hier wird morgen unser Abstieg beginnen und hier steht eine kleine Bank. Wer hier her kommt, sollte sich hier hin setzen und genießen, umgeben von Habicht Kirchdach und Hammerspitze.

Kommende Woche werde ich über die neunte und letzte Etappe berichten, bleiben Sie uns also treu…

Lesen Sie hier

Allgemeine Infos und FAQ’s

Etappe 1, zur Starkenburger Hütte

Etappe 2, zur Franz-Senn Hütte

Etappe 3, zur Neuen Regensburger Hütte

Etappe 4, zur Dresdner Hütte

Etappe 5, zur Sulzenau Hütte

Etappe 6, zur Nürnberger Hütte

Etappe 7, zur Bremer Hütte



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