Die Sulzenauhütte war eine schöne Unterkunft am Stubaier Hauptkamm, auch, wenn unser Zimmer weg war und wir im Schlafsaal übernachten mussten. Die nahen Gletscherzungen des Sulzenau- und des Wilder-Freiger-Ferners gaben diesem Ort ein besonderes Panorama und auch Flair. Die Sulzenauhütte ist eine Schutzhütte des Alpenvereins der Kategorie 1 und wurde 1926 errichtet. Seit nunmehr 85 Jahren wird sie von der Familie Schöpf bewirtschaftet.
Das heutige Ziel war die nur knapp 5 Km entfernte Nürnberger Hütte. Manch einem wäre so eine Etappe sicher zu kurz gewesen, da man ja entsprechend früh auf der nächsten Hütte ankommt. Uns war das nur Recht, bleibt einem doch so mehr Zeit zum genießen, Fotos machen
Jetzt wurde es spürbar steiler und bald darauf kamen wir an eine Gabelung, die zwei Möglichkeiten bot. Entweder wandert man über die Mairspitze (2.743 m) oder über das Niederl (2.629 m). Von der Mairspitze soll man einen wunderbaren Ausblick haben aber wegen des Wetters haben wir uns dann doch dagegen entschieden und sind über das Niederl gegangen. Über einen Geröllhang geht es hier steil aufwärts und letztlich schlängelt sich der Weg im Zickzack bis zum Gipfelkreuz. Vom See bis zum Gipfel sind es gerade mal 1,5 km aber mit 300 Hm, da freuen sich die Oberschenkel. Wie bestellt, hat es ab dem Gipfel dann auch aufgehört zu regnen und das Wetter wurde zunehmend besser.
Das war auch gut so, denn einen kletternden Abstieg zur Hütte auf nassen Steinen wollten wir nicht unbedingt haben. Der Abstieg forderte noch mal Übung und Konzentration und des Öfteren musste man die Stahlseile an den Felsen nutzen. Genau das macht aber richtig Spaß. Von hier oben konnte man die Nürnberger Hütte schon sehen, es lagen aber noch einige Kletterpassagen zwischen uns und dem Ziel
Diese Hütte lag mitten im Hang und von hier hatte man einen phänomenalen Blick zurück, ins Tal und besonders auf den gegenüber liegenden Bergkamm. Ganz klein konnte man dort oben eine kleine Hütte ausmachen, eine alte Zollhütte, denn die italienische Grenze war ja nicht weit. Genau da hin sollte uns der morgige Tag führen, ein wirklich toller Anblick… und soooo weit weg. Kaum angekommen, zeigte sich die Sonne und wir verbrachten den Rest des Nachmittags mit einem Radler. Dabei konnte man nicht weit entfernt am hiesigen Klettergarten verschiedene Kletterer beobachten, die sich eine ziemlich steile Felswand rauf mühten. Respekt, kann ich da nur sagen.
Kommende Woche werde ich über die siebte Etappe berichten, bleiben Sie uns also treu…
Lesen Sie hier auch:
Etappe 1, zur Starkenburger Hütte
Etappe 2, zur Franz-Senn Hütte
Etappe 3, zur Neuen Regensburger Hütte