Stubaier Hoehenweg, die Serie, Etappe 5

Nach dem langen gestrigen Tag waren wir froh, dass heute nur eine kurze Etappe bis zur Sulzenau Hütte anstand. Wenn man es so liest oder sich im Vorfeld vorstellt, dann hält man die 14 km von gestern für eine normal zu schaffende Strecke aber 14 hochalpine Kilometer unterscheiden sich deutlich von 14 Wanderkilometer. Natürlich hätten wir die heutigen 5,6 km mit den morgigen 5 km zur Nürnberger Hütte zusammenlegen können, wir haben uns aber dafür entschieden, kurze Etappen zur Erholung zu nutzen und die Alpen und die Hütten richtig genießen zu können, wir hatten ja keine Eile. Der Tag startete grau aber trocken, auf den Gipfeln sollte ein kalter Wind wehen und Erster Anstieg bis sich der Weg gabeltefür den Tag war schönes Wetter gemeldet. Damit konnten wir gut leben und noch besser wandern bzw. klettern. Auf dieser Etappe gab es eine Variante, entweder den “normalen” Weg über das Peiljoch gehen oder über den Großen Trögler mit 2902 m Höhe. Der Große Trögler gilt wegen des Blicks auf den Stubaier Hauptkamm als beliebter Aussichtsgipfel, das Peiljoch liegt 250 m tiefer, ist aber näher am Gletscher. Wir hatten uns getrennt, sodass je zwei Mann eine Strecke gingen. Ich war mit Tom auf dem Peiljoch unterwegs. Nach links konnten wir auf dem Geröllhang unsere zwei Freunde sehen bzw. Bruder und Vater, klein wie Ameisen, die sich im Zickzack den Berg hoch quälten. Wie es ihnen wohl ergehen mag? Wie wohl die Aussicht da oben sein würde? Am Ende des Tages würden wir es erfahren.

Wer sieht die zwei Wanderer?   Auch wir mussten klettern.

Uns ging es ähnlich und wir kletterten den Berg hoch, steil und immer uneben mit Geröll und zum Teil mit Sicherungsseilen. Oben auf der Anhöhe gab es ein riesiges Geröllfeld und wieder ist dieser Anblick, so karg er auch ist, einfach grandios. Hinter einem Felsen haben wir uns erst mal die Jacken angezogen, denn hier wehte ein kalter Wind. Am Ende des Geröllfeldes und somit kurz Unzählige Steingebildevor dem Abstieg zeigten sich dann direkt zwei grandiose Bilder. Zum Einen hatte sich jemand die Mühe gemacht, endlos viele Steinhaufen aufzuschichten, zum Anderen bot sich uns ein Blick auf den Gletscher, der sich vom rechten Hang ins Tal schob, den ich wohl nie wieder vergessen werde. Dieses imposante Zeugnis der vergangenen Jahrhunderte war schon deutlich geschrumpft und anhand der geologischen Spuren konnten wir nur ahnen, wie der Gletscher noch vor 50 Jahren ausgesehen haben muss und welche Größe er gehabt haben musste.

Was für ein Blick Der Gletscher  

Ab hier folgte ein langer und zum Teil sehr steiler Abstieg bis zur Sulzenau Hütte. Anfangs immer im Schatten des Gletschers und wenn man die Bilder zusammen legen würde, die wir aus allen möglichen Höhen und Entfernungen gemacht hatten, dann hätten wir ein schönes Daumenkino. Wir waren einfach überwältigt und wir haben uns gefragt, wie wohl der Blick vom großen Trögler sein würde…

Immer wieder der Gletscher Alte Spuren des Gletschers

Erstaunlich, wie schön doch so wenig sein kann; an einem riesigen Findling haben wir Pause in der Sonne gemacht und marschierten dann immer in Richtung Hütte. Wenige Kilometer vor der Hütte hörten wir zuerst Rufe und dann sahen wir die kleinen winkenden Gestalten links oben auf dem Felsen. Da waren unser Bruder und Vater und kaum eine halbe Stunde später war unsere Gruppe wieder komplett. Von hier aus war es nicht mehr weit und schon bald saßen wir in der Sonne auf der Terrasse der Sulzenau Hütte und genossen einen endlosen Blick ins Tal.

Die zwei kennen wir doch...  Abstieg zur Hütte

Die Sulzenau Hütte Blick ins Tal

Leider war unsere Reservierung  irgendwie abhanden gekommen, also wurde es nichts aus dem Zimmer. Ob das mit der großen Gruppe zu tun hatte, die sich einquartiert hatte? Man weiß es nicht… So kamen wir also in den Genuss der Schlafräume, also 24 Personen in einem Raum. Eine kuschlige Angelegenheit mit einigen Nebengeräuschen. Das ist nichts für Jedermann aber eine Erfahrung, die man sich antun sollte.

Der Tag war noch jung, die Sonne schien und der Tag noch nicht zu Ende. Tom und ich wollten einen Cache suchen, der nicht sehr weit entfernt an einem kleinen See versteckt war. Also gingen wir den Weg etwas zurück, überquerten eine kleine Brücke und wanderten zum See. Ein idyllisches Plätzchen und wieder gab es viele dieser Steintürme. Irgend jemand muss hier viel Langeweile haben.

Spektakuläre Flussüberquerung Kleiner See Nähe der Sulzenau HütteImmer diese Steinhaufen

So konnte dieser Tag ausklingen.

Kommende Woche werde ich über die sechste Etappe berichten, bleiben Sie uns also treu…

Lesen Sie hier auch:

Allgemeine Infos und FAQ’s

Etappe 1, zur Starkenburger Hütte

Etappe 2, zur Franz-Senn Hütte

Etappe 3, zur Neuen Regensburger Hütte

Etappe 4, zur Dresdner Hütte



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