Stromverbrauch von Unterhaltungselektronik größter Anteil im Haushalt

Schaltbare Steckdosenleiste verhindert unnötigen Stand-by-Verbrauch, Quelle: dena

Schaltbare Steckdosenleiste verhindert unnötigen Stand-by-Verbrauch, Quelle: dena

Die Unterhaltungselektronik boomt, es gibt immer mehr und immer hochauflösendere Fernsehgeräte, die immer smarter werden. Es gibt kabellose Stereoanlagen, die jede Musik aus dem Netz oder vom hauseigenen Server abspielen können, mit dem Smartphone als Fernbedienung. Die Kameras werden kleiner und besser, machen Bilder für die hochauflösendsten Fernsehgeräte. Hinzu kommen ständig neue Smartphones und Tablets.

Auch die vielen Helferlein im Haushalt, ob kleine oder große Haushaltsgeräte, sind ein Wachstumsmarkt. Es gibt Jahr für Jahr neue Funktionen und sie werden immer besser.

Steigender Stromverbrauch durch Unterhaltungselektronik

Doch bei all diesen Features darf man nicht vergessen, diese Geräte benötigen für den Betrieb Strom. Auch wenn die großen Haushaltsgeräte mit ihrem Energielabel immer besser werden, die Zunahme der Geräte in der Unterhaltungselektronik sorgt für einen steigenden Stromverbrauch in deutschen Haushalten.

Mittlerweile sorgt die Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik für den größten Anteil am Stromverbrauch in deutschen Haushalten. Nach Angaben des Stromanbieters lekker-energie sorgen Fernseher, Computer, Handy & Co mittlerweile für ein Viertel unseres Stromverbrauchs. Die großen Haushaltsgeräte sind hingegen so effizient geworden, dass ihr Anteil noch hoch ist, ihr Anteil aber zurück gegangen ist – besonders bei dauerlaufenden Kühl- und Gefriergeräten.

So teilt sich der Stromverbrauch mittlerweile auf  (Quellen: EEFA 2013, VDEW 1996):

  • TV/ Audio, Computer, Handy: 1996: 6,7% und 2011: 25,5%
  • Beleuchtung: 1996: 9,2% und 2011: 8,1%
  • Kochen: 1996: 9,8% und 2011: 9,8%
  • Kühlen und Gefrieren: 1996: 22,6% und 2011: 16,7%
  • Waschen, Trocknen, Spülen: 1996: 10,4% und 2011: 12,4%
  • Warmwasser (Durchlauferhitzer): 14,8%/ 14,8%
  • Klima, Wellness-, Garten und sonstige Elektronikgeräte: 26,8%/ 12,5%

Steigender Stromverbraucher durch Vernetzung

Stromkosten sind die versteckten Kosten der Vernetzung, Foto: pixabay.com

Stromkosten sind die versteckten Kosten der Vernetzung, Foto: pixabay.com

Heute kommt  neben der Vielzahl der Geräte und der Nutzungsintensität noch die Vernetzung hinzu. Der Trend alle Geräte zu vernetzen sorgt für eine weitere Erhöhung des Stromverbrauchs, denn zur Kommunikation müssen diese auch ständig am Netz sein. Doch selbst im Standby-Betrieb verbrauchen beispielsweise Settop-Boxen immer noch Strom, wie blog.stromhaltig berichtet.

Im gleichen Beitrag geht es auch um die Meldung der Internationalen Energie-Agentur IEA, die Anfang Juli berichtet hat wie viel Geld ineffiziente Stromversorgung von vernetzten Geräten kostet. In 2013 haben vernetzte Geräte weltweit 616 Terrawattstunden (TWh) Strom verbraucht – fast alles davon im Standby-Betrieb!

Die IEA gibt dazu ein paar interessante Fakten:

  • davon wurden 400 TWh für ineffiziente Geräte verschwendet
  • der Stromverbrauch im Standby-Betrieb könnte mit moderner Technik um 65% niedriger sein
  • mit moderner Technik könnten dadurch in den kommenden JAhren weltweit 600 TWh jährlich einsparen, das entspräche 200 Kohlekraftwerke mit je 500 MW Leistung
  • die CO2-Emissionen könnten um 600 Millionen Tonnen reduziert werden
  • 14 Milliarden elektronische Geräte verschwenden jährlich 80 Milliarden Dollar an Stromkosten durch ineffiziente Technik

Die Reduzierung der ineffizienten Technologien und der Standby-Verluste könnte ein gewaltiger Schritt sein für den Klimaschutz. Dazu muss aber auch gehandelt und das Thema weiter verfolgt werden.

Start der größten Messe für Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte in einem Monat

In einem Monat beginnt in Berlin die IFA 2014, die größte Messe für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik, sowie für Haushaltsgeräte. Bei den Haushaltsgeräten haben die Hersteller ein hohes Niveau in Sachen Energieeffizienz erreicht, da erwarte ich nur wenig Bewegung in diesem Jahr. Der Trend wird in allen Bereichen die Vernetzung sein, die Folgen davon können wir oben im Text ablesen. Daher bin ich als Einleitung auf die diesjährige IFA ausführlich darauf eingegangen.

Vermutlich wird jedoch bei den Ausstellern der Stromverbrauch kein Thema sein, die Kunden fragen es ja nicht an. Vor zwei Jahren sagte mir ein Vertreter eines Herstellers von TV-Geräten, sie könnten den Stromverbrauch im Standby-Betrieb deutlich reduzieren, doch die längere Startzeit wollen die Kunden nicht. Wollen wir für diesen Luxus so viel Geld ausgeben? Den Start des Windows-Rechners warten wir doch auch geduldig ab.

Ich werde mich auch in diesem Jahr mit dem Stromverbrauch der Geräte auf der IFA 2014 befassen und neue sparsamere Produkte suchen. Nach der obigen Aufstellung geht es auf der Messe schließlich um mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs in einem durchschnittlichen Haushalt.

Die übliche Messeseite mit einer Übersicht aller Artikel zur Messe ist schon eingerichtet. Was wollt Ihr wissen von der Messe? Die Aufstellung der aktuell sparsamsten Haushaltsgeräte im letzten Jahr kam gut an, soll diese aktualisiert und ergänzt werden?

Stromverbrauch von Unterhaltungselektronik größter Anteil im Haushalt

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Energieblogger aus Leidenschaft mit großem Faible vor allem für effiziente Energienutzung im Strom- und Wärmebereich. Aber auch die kostenlose Energie, die uns die Natur zur Verfügung stellt ist faszinierend und Herausforderung zugleich.

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