Wenn in Deutschland in der letzten Zeit über die Energieversorgung in den USA berichtet wurde, dann vornehmlich zum Thema Fracking, bei dem sich die Geister bekanntlich scheiden. Umweltschützer warnen vor den Auswirkungen des Einsatzes von Chemikalien die ins Wasser gelangen können, Befürworter sehen hingegen die Chancen von sinkenden Energiepreisen und einer geringeren Abhängigkeit von den traditionellen Öl- und Gas-exportierenden Staaten. In den Vereinigten Staaten setzt man aber mitnichten nur auf die fossilen Energieträger, sondern gerade die erneuerbaren Energien spielen eine immer größere Rolle. Dies belegt auch der jüngste “Energy Infrastructure Update” Report der Federal Energy Regulatory Commission, in dem zu lesen ist, dass mehr als ein Drittel der neu installierten Leistung in 2013 aus erneuerbaren Energiequellen stammt.
Insgesamt betrug die neu installierte Stromleistung aus Windkraft, Solarenergie, Wasserkraft, Biomasse und Geothermalenergie ganze 5.279 Megawatt (MW) oder 37,16 Prozent aller neuen Kapazitäten zur Stromerzeugung im Kalenderjahr 2013. Damit übertrifft sie die neu installierte Leistung aus Kohlekraft um mehr als das Dreifache, denn diese lag bei nur 1.543 MW, die aus Erdöl sogar nur bei 38 MW und neue Atomkraftwerke gingen überhaupt nicht ans Netz. Den größten Part machten mit 7.270 MW oder 51,17 Prozent der neuen Leistung weiterhin Gaskraftwerke zur Nutzung von Erdgas aus. Aus der Verbrennung von Müll kamen zudem 76 MW neue Leistung hinzu.
Die neu iinstallierte Leistung aus regenerativen Energien teilt sich indes wie folgt auf:
- Neue Solarprojekte führen das Feld an und liefern neue 2.936 MW
- Neu installierte Windkraftanlagen sorgen für zusätzliche 1.129 MW
- Biomasse-Kraftwerke speisen neue 777 MW ins Stromnetz ein
- Mittels Wasserkraft wurden zusätliche 378 MW Leistung installiert
- Geothermalanlagen sorgen in 2013 für neue 59 MW Leistung
Obwohl die Zahlen an und für sich positiv zu bewerten sind, gibt es gerade im Vergleich mit den vergangenen Jahren dennoch auch Negatives zu berichten. Insgesamt ist der Anteil an neu installierter Leistung aus sauberen und regenerativen Technologien in den USA nämlich rückläufig. Für die Periode vom 1. Januar 2012 bis zum 31. Dezember 2013 lag sie schließlich noch höher und es wurden ganze 20.809 MW Kapazität installiert. Im Gesamtzeitraum lag die Quote der erneuerbaren Energien an Neuinstallationen damit sogar bei 47,38 Prozent.
Insgesamt decken sie mittlerweile 15,97 Prozent der totalen Leistung zur Stromerzeugung in den USA ab: Water mit 8,44 Prozent, Wind mit 5,20 Prozent, Biomasse mit 1,36 Prozent, Sonnenenergie mit 0,64 Prozent, Geothermie mit 0,33 Prozent. Zusammen liefern sie also mehr Strom als die Kernenergie (9,25 Prozent) und Erdöl (4,05 Prozent) zusammen.