Der französische Energieminister Eric Besson hat heute angekündigt, dass sich am 9. Juni Experten der Energiewirtschaft treffen werden, um die Konsequenzen des deutschen Atomausstiegs für Frankreich zu besprechen. Durch die Stillegung von 7 Atomkraftwerken verliere Deutschland 10% seiner elektrischen Produktion, was bedeute, dass Deutschland keinen Strom mehr exportieren könne oder sogar welchen brauche.
Die deutsche Entscheidung beraube deshalb Frankreich einer Möglichkeit, Strom zu importieren. Der Ausstieg könne deshalb bereits kurzfristige Konsequenzen haben. Besson wies daraufhin, dass Frankreich im Sommer üblicherweise Strom aus Deutschland importiere. “Auch wenn wir global gesehen eher exportieren, importieren wir auch Elektrizität aus Deutschland und unser Elektrizitätsexport nach Frankreich hat die letzten Wochen um 50% zugenommen”, kommentierte Besson die Sachlage.
Nach Ansicht der französischen Organisation “l'Observatoire du nucléaire” (Nuklearbeobachter) ist diese Behauptung nicht stichhaltig. Die Organisation erklärt, dass Frankreich seit 2004 Strom aus Deutschland importiert. 2010 habe Deutschland nach nachprüfbaren Statistiken der französischen Stromnetz-Verwaltung RTE 16,1 TWh exportiert und dafür von Frankreich 9,4 TWh erhalten. Damit habe Frankreich 2010 6,7 TWh von Deutschland importiert und dies sei gleichbedeutend mit der Jahresproduktion eines Atomkraftwerks. Dass Frankreich einen globalen Überschuss beim Stromexport habe liege daran, dass die Schweizer nachts mit billigem französischen Atomstrom die Stauseen, die als Speicher benützt werden, füllen würden. Nach Ansicht des Nuklearbeobachters lügt man in Frankreich gerne in die eigene Tasche, wenn man behauptet, dass Deutschland ohne den französischen Atomstrom nicht aus der Atomkraft aussteigen könne. Wenn dieses Argument widerlegt sei, dann höre man immer wieder, dass die Deutschen das nur mit schmutzigen Kohlekraftwerken schaffen. Nach Ansicht des Nuklearbeobachters muss man dann die Leute fragen: “Wir können über die Verschmutzung gerne sprechen, aber zeigt nicht die Katastrophe von Fukushima, dass die Atomkraft genauso schmutzig ist wie die Kohle? Dieses Argument rechtfertigt auf jeden Fall nicht die Lügen über den Stromexport”.
Die Ängste des Ministers sind begreiflich. Frankreich erlebt zur Zeit eine lange Trockenperiode. Die Flüsse haben einen niedrigen Wasserstand. Da die Atomkraftwerke den Flüssen Wasser entnehmen und es aufgeheizt wieder zurückleiten, müssen sie ihre Produktion einstellen, wenn der Wasserstand zu gering oder die Wassertemperatur zu hoch ist, weil dann die Wasserfauna und –Flora geschädigt würde. Sollte die Dürre weiter anhalten, müsste ein AKW nach dem andern in Frankreich abgeschaltet werden. Hinzu kommt, dass auch die Wasserkraftwerke nur noch teilweise mit voller Kraft arbeiten.
Informationsquelle:
L'arrêt du nucléaire en Allemagne, sujet de préoccupation en France
Eric Besson ment en direct sur France-info - OBSERVATOIRE du NUCLEAIRE
Die deutsche Entscheidung beraube deshalb Frankreich einer Möglichkeit, Strom zu importieren. Der Ausstieg könne deshalb bereits kurzfristige Konsequenzen haben. Besson wies daraufhin, dass Frankreich im Sommer üblicherweise Strom aus Deutschland importiere. “Auch wenn wir global gesehen eher exportieren, importieren wir auch Elektrizität aus Deutschland und unser Elektrizitätsexport nach Frankreich hat die letzten Wochen um 50% zugenommen”, kommentierte Besson die Sachlage.
Nach Ansicht der französischen Organisation “l'Observatoire du nucléaire” (Nuklearbeobachter) ist diese Behauptung nicht stichhaltig. Die Organisation erklärt, dass Frankreich seit 2004 Strom aus Deutschland importiert. 2010 habe Deutschland nach nachprüfbaren Statistiken der französischen Stromnetz-Verwaltung RTE 16,1 TWh exportiert und dafür von Frankreich 9,4 TWh erhalten. Damit habe Frankreich 2010 6,7 TWh von Deutschland importiert und dies sei gleichbedeutend mit der Jahresproduktion eines Atomkraftwerks. Dass Frankreich einen globalen Überschuss beim Stromexport habe liege daran, dass die Schweizer nachts mit billigem französischen Atomstrom die Stauseen, die als Speicher benützt werden, füllen würden. Nach Ansicht des Nuklearbeobachters lügt man in Frankreich gerne in die eigene Tasche, wenn man behauptet, dass Deutschland ohne den französischen Atomstrom nicht aus der Atomkraft aussteigen könne. Wenn dieses Argument widerlegt sei, dann höre man immer wieder, dass die Deutschen das nur mit schmutzigen Kohlekraftwerken schaffen. Nach Ansicht des Nuklearbeobachters muss man dann die Leute fragen: “Wir können über die Verschmutzung gerne sprechen, aber zeigt nicht die Katastrophe von Fukushima, dass die Atomkraft genauso schmutzig ist wie die Kohle? Dieses Argument rechtfertigt auf jeden Fall nicht die Lügen über den Stromexport”.
Die Ängste des Ministers sind begreiflich. Frankreich erlebt zur Zeit eine lange Trockenperiode. Die Flüsse haben einen niedrigen Wasserstand. Da die Atomkraftwerke den Flüssen Wasser entnehmen und es aufgeheizt wieder zurückleiten, müssen sie ihre Produktion einstellen, wenn der Wasserstand zu gering oder die Wassertemperatur zu hoch ist, weil dann die Wasserfauna und –Flora geschädigt würde. Sollte die Dürre weiter anhalten, müsste ein AKW nach dem andern in Frankreich abgeschaltet werden. Hinzu kommt, dass auch die Wasserkraftwerke nur noch teilweise mit voller Kraft arbeiten.
Informationsquelle:
L'arrêt du nucléaire en Allemagne, sujet de préoccupation en France
Eric Besson ment en direct sur France-info - OBSERVATOIRE du NUCLEAIRE