Waren in den Alpen unterwegs: Yola und Ivan
Yola Breidenbach, Tochter von CLAYTEC Inhaber Peter Breidenbach, verbrachte mit ihrem Partner Ivan Ivanov einige Tage in einem ebenso schönen wie ungewöhnlichen neuen Hotel in den Schweizer Alpen. Das Maya Guesthouse wurde in Strohballen-Bauweise errichtet, alle verwendeten Lehmbaustoffe lieferte das schweizerische CLAYTEC Partnerunternehmen LanaTherm Naturbaustoffe. In einem Clayblog-Gastbeitrag, erstellt mit ein wenig Unterstützung durch den Blogautor, berichtet Yola von ihren Eindrücken vor Ort, Ivan steuerte einige Fotos bei.
Die letzte Station unserer Reise war das kleine Bergdorf Nax Mont-Noble im Schweizer Kanton Wallis. Bei der Auffahrt über die enge Bergstraße genossen wir den herrlichen Ausblick über das Rhône-Tal und die Berner Alpen. Unser Ziel war das Maya Guesthouse, das erste Hotel in der Schweiz, das in Strohballen-Bauweise errichtet wurde. Bauherr und Hotelier Louis Papadopoulos begrüßte uns persönlich und führte uns durch das so genannte „Bettenhaus“. Dieses birgt acht Gästezimmer, die identische Grundrisse aufweisen und mit viel Liebe zum Detail ausgestattet sind.
Angekommen - im Vordergrund das "Bettenhaus" - Foto: Ivan Ivanov
Naturstein-Fliesen mit eingebauter Fußbodenheizung sorgen für Behaglichkeit. Die Möblierung der Zimmer ist jeweils in unterschiedlichen Holzsorten ausgeführt: die Möbel sind beispielsweise aus Birnen-, Eichen- oder Nuss-Holz gefertigt. Vom Bett über den Nachttisch bis hin zu Regal und Garderobe ist dabei jedes Möbelstück ein handgefertigtes Unikat, angefertigt vom Schreiner im Ort. Die mit YOSIMA Lehm-Designputz gestalteten Wände harmonieren perfekt mit den holzvertäfelten Zimmerdecken. Der unkonventionell gestaltete Sanitärbereich verleiht dem Ganzen zusätzlich eine „stylische“ Note. Dieser ist integrierter Bestandteil des Gästezimmers, von jenem lediglich durch mattierte gläserne Trennwände getrennt. Edle Hölzer im Spritzwasser- und Duschbereich und eine geschmackvolle Ausstattung im Detail geben der außergewöhnlichen „Nasszelle“ eine besonders wertige Anmutung.
Behaglich und "stylisch" zugleich: die Gästezimmer - Foto: Gertschen
Die Strohballen-Bauweise, bei der die Zwischenräume eines tragenden Holzgerüstes mit Stroh aufgefüllt werden, dokumentiert ein originelles Detail, das in allen acht Zimmern identisch ausgeführt ist: In jeweils eine der mit YOSIMA Lehm-Designputz gestalteten Wände ist ein kleines Fenster eingebaut, das nicht etwa nach draußen weist, sondern den Blick auf die Strohfüllung der Wände freigibt.
Solarmodule für die Warmwasserbereitung - Foto: Ivanov
Das Maya Guesthouse ist als Passivhaus konzipiert, eine konventionelle Heizung gibt es nicht. Das Warmwasser zum täglichen Gebrauch und für den Betrieb der Fußbodenheizung wird über an die Balkone montierte Solarmodule bereitet. Die herausragenden Isolierungseigenschaften der Strohballen-Bauweise in Verbindung mit der natürlichen Sonneneinwirkung reichen die meiste Zeit für eine hinreichende Beheizung und Warmwasserversorgung aus. An besonders kalten und bedeckten Tagen kann, bei Bedarf, der im Haupthaus befindliche lehmverputzte Grundofen dem Warmwasser- und Heiz-Kreislauf zugeschaltet werden und diesen zusätzlich unterstützen. Die ausschließliche Verwendung von Holz, Lehm und Stroh beim Bau liefert dazu ein wohngesundes Raumklima.
Wie bei Freunden zu Hause
Abendstimmung in den Berner Alpen - Foto: Ivanov
Am Abend genossen wir eine weitere Besonderheit des Maya Guesthouse. Hier kommen zum Abendessen grundsätzlich alle Gäste, Besucher und die Betreiberfamilie an der großen Tafel im Gastraum zusammen. Im gastronomischen Konzept von Louis Papadopoulos ist dieses gemeinsame Mal „wie bei Freunden zu Hause“ ein zentrales Element. Auch wenn die Mehrzahl der Anwesenden an diesem Abend ausschließlich in – von uns nur marginal beherrschtem – französisch miteinander kommunizierte, genossen wir diesen familiären Ansatz und fühlten uns sehr wohl in der behaglichen Atmosphäre des vom großen Lehmofen erwärmten Gastraumes. An diesem Abend gab es eine zusätzliche Besonderheit: ein Aspirant aus Frankfurt hatte sich um die noch zu besetzende Stelle als Chefkoch im Maya Guesthouse beworben und gestaltete das Abendessen als persönliche Arbeitsprobe. Sein Vier-Gänge-Menü begeisterte uns alle. Auf Feldsalat mit getrockneten Tomaten, Champignons und Parmesan folgte eine köstliche Kürbissuppe. Das als Hauptgang servierte Reh mit Kartoffelpüree, Maronen, Äpfeln und Rotkohl war ebenso eine Offenbarung wie die Mousse au Chocolat mit Orange zum Dessert.
Die große Tafel im Gastraum - Foto: Gertschen
Zum Wohlgeschmack trug, neben den herausragenden Kochkünsten des Bewerbers – der die Stelle übrigens erhielt und im Dezember seinen Dienst antreten wird – auch eine weitere Besonderheit im gastronomischen Gesamtkonzept des Maya Guesthouse bei. Louis Papadopoulos erklärte uns, dass in der Küche ausschließlich regionale Produkte Verwendung finden. Auch das Brot wird selbst gebacken. Auf das Frühstück freuten wir uns immer ganz besonders, es war ein Highlight des Tages. Einfach gehalten mit verschiedenen Sorten selbstgebackenem Brot, hausgemachten Marmeladen und einer deftigen Wurst- und Käseplatte mit regionalen Spezialitäten, sowie Honig, Joghurt und nach Wahl Tee oder Kaffee war es ebenso rustikal wie schmackhaft. Der grandiose Ausblick auf die Silhouette der Berge durch die großen Panoramascheiben des Gastraums machte jedes Frühstück zu einem Fest, das Lust machte auf die Unternehmungen des Tages.
Setzt konsequent auf Solarenergie und regionale Produkte: Hotelier Louis Papadopoulos - Foto: Ivanov
Die nähere Umgebung des Maya Guesthouse birgt zahlreiche Freizeitmöglichkeiten wie Tennis, Bogenschießen, Golf, Reiten, Skilanglauf, Ski alpin, Radfahren oder Wandern. Wir entschlossen uns meist zu letzterem und unternahmen ausgiebige Wanderungen wie die zum Stausee Lac des Dix. Dort wurden wir mit einem einzigartigen Panoramablick von der größten Staumauer Europas belohnt. Abends ergab sich immer mal wieder die Gelegenheit zur Unterhaltung mit dem Hausherrn Louis Papadopoulos der gemeinsam mit seiner Frau Lisa sowie den Kindern Laszlo und Luna das Haupthaus bewohnt. Als er von seinem bisherigen Werdegang berichtete, der ihn über Paris nach Maastricht und schließlich über Lausanne, wo die Familie seiner Frau lebt, hierher ins idyllische Nax Mont-Noble führte, war zu spüren: Hier ist einer am Ziel angekommen. Das Maya Guesthouse ist ein verwirklichter Traum und für seine Besucher ein traumhaftes Reiseziel.
Ein Traum von Hotel: das Maya Guesthouse - Foto: Gertschen