Unsere zwei Mädels lieben es, Fotos auf dem Handy anzuschauen. Ihre eigenen Babyfotos haben es ihnen dabei ganz besonders angetan. „Oooohhh, Mama, guck mal wie süß ich da war!" „Hihihiiii, Lilly, schau mal, Deine Haare!" So und ähnlich könnte es stundenlang weitergehen. Als die beiden kürzlich wieder einmal nach Fotos fragten, habe ich meine alten Fotoalben aus dem Schrank gezogen. Darin enthalten ein grober Überblick über die ersten 6 Jahre meines Lebens.
Während unsere 3-Jährige das Ganze eher skeptisch betrachtete - schwer vorzustellen, dass die eigene Mama auch mal klein war! - so fasziniert war die Große. Sie wollte alles ganz genau wissen. Wie mein Zimmer aussah, was meine Lieblingsschuhe waren, was ich mir zum Geburtstag gewünscht habe, ob meine Eltern nett waren und was ich am liebsten gegessen habe.
Natürlich liebte ich Nudeln, wie jedes Kind, aber was ich so gar nicht mochte waren Pilze. Das höchste der Gefühle waren damals sparsam verteilte Champignons aus der Dose auf einer Pizza. Hilfe!!
Mein erstes Stroganoff
Irgendwann jedoch setzte mein Vater uns ein Stroganoff vor. Ich erinnere mich aus zweierlei Gründen ganz genau daran. Punkt 1 - ich weigerte mich, das Gericht zu essen, weil nicht nur Senf darin enthalten war, sondern auch noch jede Menge Pilze. Punkt 2 - mein Vater versprach mir hoch und heilig, dass er nur ein paar Champignons aus der Dose genommen habe und ich mich gerne davon überzeugen konnte, wenn ich die leere Dose aus dem Mülleimer hervor holte. Hinzu kam, dass bei uns zu Hause die Regel galt - alles wird probiert, aber wenn es nicht schmeckt, dann muss es auch nicht gegessen werden. Den Müll durchwühlen wollte ich nicht, also kniff ich die Augen zusammen und probierte äußerst zaghaft das Stroganoff auf meinem Teller.
Was soll ich sagen....es schmeckte weder nach Senf, noch nach Pilzen, sondern einfach nur total lecker! Senf und Sauerrahm machen die Sauce schön sämig und leicht säuerlich und anders als bei der klassischen Variante mit Rinderfiletspitzen, landen bei mir Champignons, Frühlingszwiebeln, Blattspinat und viel frisches Schnittlauch in der Pfanne. Ein perfektes Herbst-Gericht!
Zutaten für 2 Personen
- 125 g Basmati-Wildreis-Mischung
- 1 Bund Frühlingszwiebeln
- 1 Zehe Knoblauch
- 400 g Champignons oder gemischte Pilze
- 1 EL Butter + etwas extra
- 1 Schuss trockener Weißwein
- 200 g saure Sahne
- je 1 TL Dijon-Senf und körniger Senf
- 100 g Babyspinat
- 1 Bund Schnittlauch
- Salz, Pfeffer
Zubereitung: Stroganoff Pilz-Geschnetzeltes
- Die Wildreis-Mischung in ein Sieb geben und unter fließendem kalten Wasser gründlich waschen. Anschließend mindestens in der 3-fachen Menge Wasser bissfest garen. Das dauert je nach Angabe auf der Packung ca. 20-25 Minuten. Den Reis abgießen und gut abtropfen lassen.
- Während der Reis kocht, die Frühlingszwiebeln putzen, waschen und in feine Röllchen schneiden. In einer kleinen beschichteten Pfanne in wenig Butter nur kurz anbraten, dann zur Seite stellen.
- Den Spinat waschen und trocken schütteln. Den Schnittlauch ebenfalls waschen, dann fein schneiden.
- Knoblauch schälen und mit der flachen Seite eines Messers andrücken. Champignons / Pilze vorsichtig säubern und putzen, dann in feine Scheiben schneiden.
- In einer großen Pfanne 1 EL Butter erhitzen. Die Pilze darin bei starker Hitze für 2-3 Minuten kräftig anbraten. Hitze reduzieren und den Knoblauch hinzufügen. Für 1-2 Min. mit anbraten, dann mit einem Schuss Weißwein ablöschen.
- Saure Sahne, sowie Dijon-Senf und körnigen Senf einrühren und bei mittlerer Hitze etwa 3-4 Min. leicht köcheln lassen.
- Spinat zu den Pilzen geben und nur kurz unterheben.
- Wildreis, Schnittlauch und Frühlingszwiebeln in die Pilz-Pfanne geben. Das Stroganoff Pilz-Geschnetzeltes kräftig mit Salz und Pfeffer würzen; alles gut durchmischen und servieren.
Vorbereitung: 15 Minuten
Koch- bzw. Backzeit: 30 Minuten
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