Stricken lerne ich wohl nie, aber Netzwerken macht Spaß!

Na, das war doch mal wieder eine Schlagzeile, die ich nicht unkommentiert lassen konnte: “Deutlich mehr Männer als Frauen pflegen berufliche Kontakte über soziale Netzwerke” heißt es hier und da mit Verweis auf eine Social Trends-Studie von TOMORROW FOCUS Media, die die Verhaltensweisen zum Thema Social Media untersuchte. Man zieht das Fazit: “Berufliche Kontaktpflege ist Männersache.”


Allerdings wurde nicht überprüft, ob das nur ein netter Spruch ist, das stundenlange Herumflicken auf den Social Media Plattformen ein bisschen nützlicher darzustellen. 38,5 Prozent der Männer geben die Pflege des beruflichen Netzwerks als entscheidenden Grund für die Nutzung von sozialen Medien an. Und das kann man dann auslegen, wie man will.

Auszug aus der Social Media Umfrage (Quelle: http://www.tomorrow-focus-media.de/fileadmin/customer_files/public_files/downloads/studien/TFM_SocialTrends_SocialMedia.pdf)

Etliche News-Portale sind auf diesen Zug aufgesprungen und haben vor allem die Unterschiede in der geschlechtsspezifischen Nutzung von Social Media aus den über 40 Seiten starken Umfrageergebnissen herausgepickt. Dahinter steckt, was wir alle irgendwo schon einmal gehört haben: Frauen netzwerken zu wenig, Frauen netzwerken nicht richtig und sie sollten es endlich mal besser machen.

Für mich ist das mit dem Networking ein bisschen wie mit dem Stricken. Die Grundtechniken kann man lernen. Es gibt haufenweise kostenlose Anleitungen, aber auch teure Wälzer, die einem das natürlich alles viel besser und schöner erklären. Es gibt hilfsbereite Leute, die einem geduldig Tipps geben, wenn man sich gar zu blöd anstellt und es gibt Kurse, in denen man sich das gegen Bezahlung auch erzählen lassen kann. Doch bei mir hat es mir trotz erlernter Grundtechnik, die mir schon meine Oma beigebracht hatte, einfach nie genug Spaß bereitet, als das ich Stricken zu meinem Hobby gemacht hätte. Ich lausche den Dialogen meiner strickenden Kolleginnen im Büro, die für mich immer ein bisschen so klingen wie in einer Arztserie, wenn sich zwei Chirurgen im OP-Saal über der geöffneten Bauchdecke eines Patienten irgendwelche Fachbegriffe zuraunen. Ich bewundere ihre fertigen Werke, aber es juckt nicht in meinem Fingern ihnen nachzueifern.

Dafür macht mir Netzwerken wirklich Spaß. Ich lerne gern Menschen kennen und vernetze mich mit ihnen. Am liebsten im “echten Leben”, aber gerne auch auf den einschlägigen Social Media Plattformen. Dabei kann ein privat zustande gekommener Kontakt auch zum beruflichen Kontakt werden und umgekehrt. Ich habe immer ein paar Visitenkarten dabei. Die, auf denen unter meinem Namen “Unternehmenskommunikation” steht und die mit meiner Blogadresse www.networkingmom.de drauf. Und war da nicht auch noch der andere Blog? Ja, aber für www.berlinfreckles.de bin ich vor kurzem von Visitenkarten auf Stempel umgestiegen.

Aber ist das nicht wieder typisches Mütterdenken, dass ich NetWorking und Spaß in einem Atemzug nenne? Andere drücken es nämlich so aus:

“Networking ist eine mikropolitische Machttaktik, mit der organisationale Akteure strategisch-planvoll, bewusst oder in der Erwartung von Widerstand versuchen, das Beziehungsnetzwerk, das sie umgibt, zur Verwirklichung eigener Interessen zu gestalten und zu nutzen.”

Ich habe diesen Satz genau dreimal lesen müssen, bevor ich ihn ganz verstanden hatte. Überhaupt scheint das Netzwerken zu einer Wissenschaft erhoben worden zu sein, die man erst einmal studieren muss, bevor man sich ihr widmen kann. Allein auf Amazon.de finden sich 2.446 Ergebnisse für den Suchbegriff “Networking”! Eine düstere Ahnung beschleicht mich. Darf mein Blog eigentlich noch länger das “NetWorking” vor der “Mom” im Titel tragen, da ich doch kein einziges dieser Bücher je gelesen habe? Sollte ich mir vielleicht doch mal einen der Networking-Ratgeber bestellen? Zeit zum Lesen müsste ich eigentlich haben, denn ich stricke ja nicht.

Stricken lerne ich wohl nie, aber Netzwerken macht Spaß!

Aber zurück zum Spaß. Den habe ich mir nämlich mal gemacht und mit den Machern der oben geschilderten Studie Kontakt aufgenommen. Es war nämlich nirgendwo eine Angabe darüber zu finden, ob sich denn bei den männlichen und weiblichen Teilnehmern der Umfrage auch in etwa die gleichen beruflichen Bedingungen vorfinden lassen. Ich vermute ja, dass das darauf gar nicht geachtet wurde. Aber mal die Antwort abwarten…

Bis dahin gebe ich die Frage nach dem Netzwerken einfach mal in die Runde. Betreibt ihr bewusst Networking oder mehr so nebenbei? Habt ihr verschiedene Netzwerke für verschiedene Zwecke? Und inwiefern nutzt ihr Social Media für das berufliche Networking?


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