© agsandrew – Fotolia.com
Stress haben wir fast alle zuviel, man sagt auch, dass wir heute 2h weniger schlafen als vor einigen Jahrzehnten. Doch was uns vor allem auch unter Druck setzt, ist die viel zu wenige Zeit. Denn egal welche Zeit man auch für etwas bereithält, oft scheint dieser Zeitraum einfach ausgefüllt zu werden.
Doch heute möchte ich den Blick auf ein ganz spezielles Phänomen dabei lenken: selbst gemachten Zeitdruck!
Nehmen wir z.B. die Situation, der Chef oder ein Kunde bittet Dich etwas zu erledigen und hat vielleicht noch nicht einmal einen Termin vorgegeben. Man kann leicht in die Falle tappen hier voreilige Zusagen zu treffen, “ja, kein Problem, das haben Sie morgen im Briefkasten”. Doch niemand hat evt. gefordert, dass es so schnell erledigt werden muss.
Manchmal können es auch vorgegebene Qualitätsstandards sein, die man als Angestellter erfüllen soll, einen Kunden innerhalb von 24h antworten. Was machen Sie, wenn Ihr Kollege krank ist und Sie ihn vertreten müssen? Können Sie das dann realistisch in der Zeit erledigen? Es ist nicht selbstverständlich, dass man Dir im Unternehmen Verständnis entgegenbringt, aber vielleicht musst Du es dann mit Nachdruck kommunizieren.
Ein weiteres Beispiel, jemand fragt nach einer Verabredung mit Dir, was sagst Du? “Ja, lass uns mal nächste Woche treffen”, dabei weißt Du oder könntest es wissen, dass Du da sowieso schon viel um die Ohren hast? Warum nicht sagen, “ich melde mich, übernächste Woche sieht es besser aus, ich geb Dir dann Bescheid.”
Verbindlichkeit ist dabei natürlich trotzdem wichtig. Es geht nicht an, in einen Schlendrian überzugehen, nachhaltig sollte das Handeln schon sein, aber im realistischen Rahmen. Wo ein Umfeld keine realistischen Erwartungen setzt, muss man selbst es erkämpfen, ggf. ignorieren.
Ich betone immer wieder, wie wichtig es ist, sich privat und beruflich Ziele zu setzen, doch muss es auch realistisch und flexibel sein, machbar im Sinne einer Work-Life-Balance.
Wenn Du also Dir selbst ein Ziel steckst oder jemand etwas von Dir möchte, achte mal darauf, ob es realistisch ist und wirklich in Deinen Zeitrahmen und Work-Life-Balance reinpasst oder Du Dich selbst verbiegst an den Stellen, wo Du Deinen Einfluss geltend machen könntest.
Denn oft machen wir uns den Druck selbst, wenn wir Glauben gewisse Erwartungen zu erfüllen.