Fast jeder Dritte besitzt ein iPhone und ist mit diesem meist auch viel unterwegs. Warum nicht dieses flächendeckende Netzwerk als ‘mobile Workforce‘ nutzen? Das war der Grundgedanke einer Forschungsgruppe an der Universität Erlangen. So entstand eine spannende Studie zum Thema ‘Location-based Crowdsourcing‘. In Zusammenarbeit mit dem Start-up Streetspor als Praxispartner wurde die App Streetspotr entwickelt:
Sie bringt zwei Interessenten zusammen. Zum einen den Unternehmer, der eine Platzierung seiner Waren überprüfen möchte und zum anderen den iPhone-Besitzer, der gerade in der Nähe ist. Gegen ein kleines Honorar fotografiert er das gewünschte Objekt und schickt das Foto an den Auftraggeber. Oder eine Stadt will die Beschädigung an öffentlichen Plätzen und die Verschmutzung durch Graffiti zeitnah dokumentieren. In beiden Fällen müsste man ein Mitarbeiter beauftragen, um extra dort hinzufahren. Dies bindet Arbeitskraft und -zeit, verursacht Kosten für die An- und Abfahrt.
Das Start-up Streetspotr tritt an, um die gegenseitigen Interessen auf einen Nenner zu bringen. Holger Frank, einer der beiden Geschäftsführer der Streetspotr GmbH & Co. KG: “Unternehmen können sich bei uns melden und aktuelle Mikrojobs live im Web-Portal von Streetspotr einpflegen. Diese Mikrojobs lassen sich von den Anwendern innerhalb einer mobilen Streetspotr-App abrufen, die wir kostenfrei für das iPhone und für das Android-Betriebssystem anbieten. Wer die App benutzt, bekommt automatisch Spots angeboten, also Mikrojobs, die in seiner unmittelbaren Umgebung zu finden sind.” Ein Spot besteht aus einer beliebigen Aufgabe, die sich unterwegs erledigen lässt.
Als Gegenwert erhalten die Streetspotr mindestens 2,50 Euro auf ihr PayPal-Konto überwiesen. Gerade in Ballungszentren wie etwa in Berlin oder München kann jeder so Jobs förmlich auf der Straße finden – sie müssen in der Streetspotr-App nur noch aufgelesen und umgesetzt werden.
Wer diese Möglichkeit zum Geldverdienen nutzt und sich bewährt, verdient sich nicht nur Lob, sondern auch so genannte StreetPoints. Mit ausreichend StreetPoints qualifiziert man sich für höherwertige Jobs, bekommt nach und nach Auszeichnungen und steigt auf – zum StreetMaster, GlobeTrotter oder StarPhotographer. Mitgeschäftsführer Werner Hoier: “Haben sich zuverlässige Streetspotr erst einmal in der Community einen Namen gemacht, so können sie nach und nach höher bezahlte und damit auch komplexere Aufgaben annehmen. Dabei kann es sich um eine Kurierfahrt, das Durchführen einer Umfrage oder um eine umfangreiche Recherche vor Ort handeln. Gute Streetspotr können einfach etwas hinzuverdienen und auf ihre Fähigkeiten zugeschnittene Jobs annehmen.”
Streetspotr startet in einer geschlossenen Betaphase, für die man sich auf www.streetspotr.com bewerben kann. Pressesprecherin Dorothea Utzt: “Wir befinden uns zurzeit mit den fertigen Apps im geschlossenen Betatest, um den Zugang kontrollieren zu können und mit einer gleichbleibend hohen Qualität zu wachsen. Auch führen wir gerade zusammen mit dem Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik 2 der Universität Erlangen und den beiden Premiumkunden Adidas und Nespresso ein Forschungsprojekt zu ‘Location-based Crowdsourcing’ durch, um Streetspotr zu testen und zu verbessern. Bewerbungen von Firmen und Nutzern für die Betaphase werden jederzeit gerne entgegengenommen.”
FAZIT: Sicherlich ein interessantes und lohnendes Projekt zum beiderseitigen Nutzen. Man kann es quasi als eine mobile Form des ‘Outsourcing‘ sehen, dem die Zukunft offen steht. Wer Interesse hat, von Beginn an daran teilzuhaben, viel in der Stadt unterwegs ist, sollte sich bewerben.
Ganz neu ist das Geschäftsmodell nicht, im August 2009 erschien die App street-spotted NYC, die allerdings rein auf dem Modesektor agiert. Eine andere Möglichkeit mit dem iPhone Geld zu verdienen, stellt die App ClipFlip da, die wir Ihnen hier vorgestellt haben.
Weitere interessante Apps finden Sie im Seitenmenü unter Themen, z. B. Fotografie, um die optimalen Fotos aufzunehmen.