Wir sitzen jetzt hier auf unserem Balkon und sind mehr oder weniger nach Hause gerollt, gekugelt, egal, wie man es bezeichnet, wir sind satt!!! Wenn es nach uns gegangen wäre, hätten wir noch mehr probiert, aber leider hat irgendwann unser Magen gestreikt (mit dem müssen wir nochmal ein ernstes Wörtchen reden). Lecker war’s. Aber der Reihe nach:
Das Street-Food-Festival ist einmal im Monat in Köln-Ehrenfeld zu Gast. Auch in anderen Städten findet es statt, für uns ist aber Köln einfach am Nächsten. Geplant war es gefühlt schon zehnmal, aber immer kam irgendwas dazwischen… Nun ja, heute war es soweit! Und wir haben bislang so viel verpasst…
Mit von der Partie waren Moey’s Kitchen, Bonn geht essen, Laras leichtes Live, Soups for Noobs und Kölsches Nordlicht. Maike vom Street-Food-Festival führte uns auf dem Gelände herum und brachte uns zu sechs ausgewählten Ständen, von denen wir einige mit Sicherheit nicht angelaufen wären, wären wir ohne sie da gewesen. Ein herzliches Danke also an Maike, die einen wirklich tollen Job macht.
Gestartet sind wir am Kaffeestand von Kaffeefahrt. Damit wir frisch und aufnahmefähig das Gelände unsicher machen konnten, gab es erstmal ‘ne Kaffeespezialität. Von da aus ging es zum amtierenden Burger Clash Champion, dem Speisewagen. Der hat mit seinem Bacon Bomb Burger den ersten Platz gemacht. Und nach dem wir ihn gekostet hatten, verstanden wir auch wieso. Das Patty wird nicht aus “normalen”, sondern sehr grobem Hackfleisch, fast schon Ragout-ähnlichem gewolften Fleisch gemacht und kommt auch nicht einzeln auf den Grill, tatsächlich wird ein riesiger Smoker befeuert, der dann mit der Bacon Bomb gefüttert wird. Uwe vom Speisewagen nimmt für diese Bombe, eine Mischung aus Rindernacken und Schweinerippe (oder -nacken) mit Cheddar und getrockneten Tomaten. Das Ganze wird mit einem Bacongitter ummantelt und dann für drei Stunden in den Smoker geschoben. Richtig lecker, was da raus kommt! Geschnitten kommt dann eine Bomb – Scheibe in ein wunderbar softes, weiches (man kann es nicht genau beschreiben) Brötchenbun mit einer Soße, Tomatenchutney und Salat!!! Superlecker und absolut verdienter Champion.
Weiter ging es in die asiatische Street-Food-Ecke. Zuzumi führte uns in die Kunst des Faltens ein und präsentierte einen wunderbaren Mix aus asiatischer und europäischer Küche, vereint in nur einem kleinen Nudelring. Man konnte zwischen einem vegetarischen und einem klassischen Zuzu wählen. Die beiden haben das mit einer Hingabe gemacht, das war schon sehr beeindruckend. Und lecker war es auch noch! Dadurch das es so klein war, ergab es im Mund eine wunderbare Geschmacksvariation der verschiedenen Zutaten. Sehr zu empfehlen!
Der nächste Halt war bei den Jungs der Straßenküche, die Chicken Wings im Angebot hatten. Und, soviel sei schon mal vorweggenommen, einen Hammer-Beilagensalat dazu gezaubert haben. Der hat mich am meisten begeistert. Die Chicken Wings waren ganz simpel im Salt&Pepper-Style (mit 4 Pfeffersorten) gewürzt. Durch ihre Einfachheit haben sie aber toll geschmeckt. Im Gespräch mit den beiden, erzählten sie, dass das Hähnchen, welches sie verwenden, aus der Umgebung kommt und es eigentlich sogar Demeter-Qualität besitzt, welches sie aber nicht mit Siegeln bewerben. Wahlweise kann man die Wings mit Sweet-Chili oder Honig Ingwer Sauce bestellen. Beide Varianten sind absolut empfehlenswert.
Unsere Reise führte uns ins schöne Peru zu El Huarique, die Ceviche und Causa, Anticuchos sowie Empanadas im Angebot hatten. Die Causa kennt ihr bereits von uns und auch original peruanisch zubereitet, hat es uns total gut geschmeckt. Die drei Damen vom El Huarique waren super sympathisch und machten Lust auf ihre Landesküche. Bei den Anticuchos habe ich mich gegen die klassische Variante entschieden, die aus Rinderherz gemacht wird. So viel Mut konnte ich dann doch nicht aufbringen. Das Ceviche war vom Seebarsch und sehr lecker. Am Besten gefallen hat mir aber der peruanische Mais, der ein wenig an Popcorn erinnert und weniger an Mais. Mal schauen, wo man den hier bekommt, das wäre nämlich meine Alternative zum klassischen Mais, den ich eher meide.
Der vorletzte Gang wurde dann von der Wurstküche serviert. Die hatten drei verschiedene Würste, von denen ihr zwei garantiert noch nicht gesehen habt, im Angebot. Eine klassische Merguez, das kölsche Essen schlecht hin: eine Himmel & Ääd – Wurst und eine Kalbsbratwurst mit Limettenblättern. Die Merguez hat uns am Besten gefallen. Die kölsche Wurst hat uns nicht so geschmeckt. Das lag aber an der Beilage im Brötchen, man hatte die Wahl zwischen angemachter Zwiebel und angemachter Paprika. Hier hätte ich es besser gefunden, wenn man vielleicht mit karamellisierten Äpfeln oder so gearbeitet hätte, da der Paprika-/Zwiebelgeschmack leider viel zu dominant war. Das Gleiche gilt für die Kalbsbratwurst, die durch die Limettenblätter eine tolle und interessante Note bekommen hat. Hier hätte ich einen asiatischen Krautsalat oder ähnliches mit zum Brötchen getan. Da die Wurstküche aber noch ganz am Anfang steht, bin ich sicher, dass es bald Alternativen dazu geben wird.
Der Bloggerwalk war bei den Strudeln zu Ende, aber wir waren noch nicht am Ende. Probiert haben wir noch das BBQ-Pulled-Beef von der Futterflotte. Ein tolles Sandwich – yummi! Und weiter ging es zu einem 65-Stunden, in Cidre Sous-Vide gegartes Rindersteak – ebenfalls sehr lecker.
Ihr seht, unser kulinarischer Gaumen ist voll auf seine Kosten gekommen und wir werden das nächste Mal definitiv wieder kommen.
Für alle, die auch auf den Geschmack gekommen sind: Einmal im Monat findet das Street-Food-Festival in Köln statt, das nächste am 20./21. Juni! Vielleicht sieht man sich