strawberry fields forever- Clafoutis und Financiers mit Edbeeren und wie ich versuche, meine Angst vor Neuem zu überwinden

Von Confituredevivre

Neuerlich bin ich wieder Studentin, eingeschrieben als Teilnehmerin mit festem Profil, wöchentlichen Einheiten und zu erledigenden Hausaufgaben. Eigentlich wie man das sonst auch kennt, aber eben nur eigentlich. Denn in meinem Kurs kann ich täglich Hunderte von Menschen treffen und zwar “from around the world”.

Mein Kurs ist ein ecourse, heißt Blogging your way und wird durch Holly Becker von decor8 organisiert. Der Kurs ist in mehrerlei Hinsicht eine Herausforderung. Er wird in Englisch gehalten, was ja bekanntermaßen nicht meine Muttersprache ist. Wenn ich also einen geistreichen Kommentar hinterlassen will, ist schon etwas Gehirnschmalz notwendig. Mehr noch fordern mich aber die gestellten Aufgaben. Bloß nicht falsch verstehen, ich beschwere mich nicht. Es führt nur im Moment dazu, dass ich (wo es mir sowieso schon immer schwer fällt, mal das Nachdenken abzustellen) aus dem Nach(Denken) nicht mehr rauskomme.

Als Blogger plagt man sich ja angelegentlich mit verschiedenen Fragen – vor mir haben sie jedenfalls nicht halt gemacht: Bin ich gut, indem was ich tue? Interessiert die Leute, was ich schreibe? Sind meine Bilder ansprechend? Kann jemand was mit den Rezepten anfangen? Wie kann ich die Leser ermuntern, Kommentare zu hinterlassen?

Nun, es tut gut, zu merken, man ist nicht allein, es gibt noch andere, denen das ähnlich oder genau so geht. Das hat immer was Beruhigendes, fast ein bisschen wie Selbsthilfegruppe. Und es hat damit zu tun, wirklich authentisch zu sein. Ich frage mich manchmal, wie viel ich hier von mir preisgeben soll/will/darf. Für mich habe ich es vorerst beantwortet – was ich jemandem eins zu eins über mich erzählen würde, das darf auch hier gern stehen. Auch ich bin neugierig und erfahre auf anderen Blogs gern etwas über die Person, die sich die große Arbeit macht!

Ich muss zugeben, ich bin schwer begeistert von Blogging your way (und für alle Kritiker- das ist kein bezahlter Post, ich habe bezahlt für den Kurs). Die Aufgaben bringen Saiten zum Klingen, das hätte ich nicht für möglich gehalten, schon gar nicht als ich, grün hinter den Blogger-Ohren, im Sommer 2010 gestartet bin.

Die ersten beiden Foto-Jobs sind ins Haus geflattert, im Juli gibt es die erste Cooking Class mit einem Haufen bezaubernder Mädels und die Ideen nehmen kein Ende. Natürlich ist das Neuland und das ist manchmal beängstigend. Aber Aufgeben ist keine Option! Ganz im Gegenteil- das Bloggen und die Beschäftigung mit dem Kochen, Backen, Styling und Fotografieren machen mein Leben reich und geben mir Energie. Eine Binsenweisheit aber mit dem Herzen dabei zu sein, scheint der einzig wahre Schlüssel.

Und hilft , die Angst zu überwinden und sich aufzumachen. Ich habe die Tage hoch gepokert und nur mit dem Herzen gesprochen als alles nach verstand Klingende aus meiner Sicht verloren war und – es hat die Tür geöffnet! Momentan kann ich noch nicht viel mehr verraten, bevor nicht alles in trocknen Tüchern ist. Aber ich werde, versprochen!

Dream big and leap! Nur große Träume bringen einen voran, auch wenn man noch nicht weiß, wie es genau geht! Oft hilft probieren und einfach machen!

Das gilt auch für die beiden urtypischen französischen Rezepte. Beide sind leicht zuzubereiten, mit nahezu allen Früchten absolut köstlich und sowohl als Dessert als auch Nachmittagskuchen eine Wucht.

Der Clafoutis erinnert etwas an unsere Eierkuchen, auf dem Blech gebacken macht er sich aber auch als Kuchen am Stück sehr gut. Die Financiers sind echte Allrounder. Hier gibt es sie in Muffinförmchen, in Ermangelung schöner Financierformen (nächste Anschaffung im Sommer). Mein Mann liebt sie weil sie gut mitzunehmen sind und auch unterwegs, z.B. im Auto ohne größere Spuren zu hinterlassen, zu verspeisen sind. Auch als Mitbringsel zum Nachmittagskaffee sind sie in unserer Familie gern gesehen.

Für die Erdbeeren habe ich mich mit meiner Freundin B. auf’s Feld gemacht und selbst fleißig geerntet. Wir hatten einen Heidenspass und reichlich Erdbeeren haben wir gleich am Feldrand vernascht.

Was habt ihr für Lieblings-Erdbeerrezepte und träumt ihr auch ganz große Träume? Ich bin neugierig!

Erdbeerclafoutis

für ein Blech 20×25 cm

500 g Erdbeeren, gewaschen, entfernte Blüte und geviertelt

3 Eier

60 g Butter

300 ml Milch

75 g Mehl

75 g Zucker

etwas Puderzucker zum Bestäuben

Den Ofen auf 210° Celsius vorheizen. Das Blech einfetten (mit Butter oder etwas neutralem Öl) und die Erdbeeren darauf verteilen. Das Mehl, die Eier, die Butter, den Zucker und die Milch verrühren. Den Teig (er ist sehr flüssig, aber das ist genau richtig) über die Erdbeeren gießen. Nun ca. 10 Minuten backen. Danach die Hitze reduzieren auf 150° Celsius und weitere 20-25 Minuten backen.

Mein Ofen arbeitet sehr schnell und braucht oft weniger Hitze. Der Belag sollte golden sein. Es hilft, eine kurze Probe mit einem Holzstäbchen. Das Stäbchen kurz in den Teig stechen, es darf nichts anhaften.

Den Clafoutis aus dem Ofen nehmen, mit Puderzucker bestäuben und entweder lauwarm oder kalt essen.

Erdbeer-Financiers mit Pistazien

für 10 Stück (in Muffinförmchen)

100 g Butter, zerlassen und abgekühlt

150 g Mehl

100 g Zucker

4 große Eiweiß, leicht aufgeschlagen

1 Prise Salz

1 handvoll Pistazien, klein gehackt

150 g Erdbeeren, gewaschen, entfernte Blüte, geviertelt

etwas Puderzucker zum Bestäuben

Den Ofen auf 180° Celsius vorheizen. Ein Muffinbackblech mit den Papierförmchen auslegen oder diese auf ein normales Backblech stellen.

In einer Schüssel das Mehl, den Zucker und das Salz vermengen. Nun die aufgeschlagenen Eiweiß dazu geben und verrühren. Die zerlassene Butter zügig einrühren. Im Anschluss die gehackten Pistazien und die Erdbeeren unterheben und danach auf die Papierförmchen verteilen. Im Ofen für ca. 20 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen und komplett abkühlen lassen. Mit etwas Puderzucker bestäuben.