Sträfliche Groupievernachlässigung im Glam-Rock-Gewand

Die Schrott Awards Nominierungen sind raus und ihr könnt hier noch abstimmen. Deshalb wird es Zeit, neuen Schrott zu liefern. Traditionell rocken wir ins neue Jahr des Schrotts mit:

ROCK ‘N’ ROLL NIGHTMARE – Im Angesicht der Hölle – Kanada – 1987 – 83 Min.

ESSEN IS’ FERTICH! Wir beginnen quasi in der komischen Spaghetti-Werbung, die wohl jeder kennt. Soll heißen: Keiner kommt zum Essen und dann wird Mama Carol vom Backofen gefressen. Viel besser kann man einen Film kaum beginnen. Papa guckt in den Ofen und wird von Zombie-Carol angefallen, während der Sohn zuguckt. Wir kennen das. Trauma und so.

Das Make Up in diesem Knaller stammt übrigens von Arnold Gargiulo. Jetzt denkt ihr natürlich völlig zurecht: Wer zur Hölle ist der Typ? Und darauf sage ich: Ich habe keine Ahnung, aber er ist so unfassbar gut, dass er gleichzeitig Arnold Gargiulo, Arnold Gargiulo Jr. und Arnold Gargiulo II ist. Er ist drei Maskenbildner in einer Person. Schizophrenie muss in diesem Job ein wahrer Segen sein. Außerdem hat er bei einem Film namens “Frankenhooker” mitgewirkt, also muss er cool sein.

Endlich schlechter 80er-Jahre-Rock. Ich muss wohl nicht mehr darauf hinweisen, wie unglaublich scheiße die Musik der 80er ist, oder? Habe ich ja nun schon oft genug gemacht. Nur so viel: Ich würde mir lieber 1 Stunde lang im Takt von coolem 70er Jahre Rock mit einem Hammer auf die Eier schlagen lassen, als 1 Stunde lang 80er Jahre Rock nur hören zu müssen.

Ein Van fährt durch die Gegend und nach 10 Minuten kommt er am Ziel an. Es ist ein altes Haus. Ich vermute mal, es ist die Backofenbude von Carol. Der Van ist nebenbei ganz klar vom A-Team geklaut und einfach weiß umlakiert worden. Im Van ist die Band “The Tritons”, mit Frontman John Triton, die auf einer Farm rumhängen und im neu eingerichteten Studio neue Songs aufnehmen wollen. Nebenbei ist das Farmhaus niemals das, was bisher die ganze Zeit gezeigt wurde, aber darüber sehe ich mal weg. Wahrscheinlich wollte einfach jeder der Beteiligten mal seine Bude im Bild haben. Als echte Band, mit echt schlimmen Haaren, haben sie selbstverständlich auch ihre Groupies mitgebracht. Zumindest sehen die Ischen so aus, als ob sie wirklich alles bespringen, was nur mal eine Gitarre gesehen hat. Andererseits sahen in den 80ern alle so aus, also kann ich mich auch irren.

Okay, ich habe mich tatsächlich geirrt. Die sind teilweise verheiratet. Was für eine beschissene Band ist das denn? Wer soll denn jetzt die ganzen Groupies vögeln? Mal davon abgesehen, dass ein Mann namens John Triton niemals auch nur ans heiraten denken würde.
Jedenfalls werden die Schlafplätze aufgeteilt, damit auch jeder mit dem richtigen Partner knattert.
Noch schnell ein paar Namen, bevor ich sie vergesse: Mary reitet regelmäßig Roger (und ist nebenbei die Traumfrau jedes Rockers, da sie hier mal so nebenbei ihre Flitterwochen auf dem Bauernhof mit den anderen Arschlöchern verbringt), John Triton lässt sich von Randy (ja, das ist hier ein Mädchen) öfters mal die Mähne bürsten, Stig und Lou Anne kötten sich gerne mal mit Rod und Cindy. Max, Dee Dee und Karl sind solo unterwegs und pennen auf den Sofas die über bleiben. Ich kann die Haarprachten hier natürlich nicht auseinanderhalten, deshalb werde ich wohl einfach zwischendurch raten, wer hier wer ist.

Abendessen und Abwasch bieten Palaver und sonst nix. Dann wird es aber viel schlimmer, als The Tritons ihren Knaller “We Live To Rock” im Studio aufnehmen. Ich … kann … es … einfach … nicht … ertragen. Am Ende verkackt es Stig dann an den Drums und ich frage mich, wieso verkackt er das nicht sofort, dann muss ich mir diese Scheiße nicht 5 Minuten lang anhören.

Lou Anne mutiert zwischendurch mal zum Zombie und beißt den einen Typen mit Hut, dessen Namen ich selbstverständlich vergessen habe. cCh glaube, er hieß Phil, aber am Anfang wurde kein Phil vorgestellt, also sucht euch einen Namen aus. Jedenfalls schreit er rum und alle gucken was los ist, aber stellen nur fest, dass der Van weg ist. Lou Anne ist nebenbei kein Zombie mehr und beschwert sich, dass Phil das Sackgesicht sich einfach mit dem Van verpisst hat. Amnesie oder Verarsche? Die Spannung ist kaum in Worte zu fassen.

Dee Dee will Max knallen, Roger und Mary knallen schon, Stig rutscht mal schnell über Lou Anne drüber, während mal wieder Scheißmusik durch die Bude dudelt.

Und dann passiert irgendwas mit einer weiteren Zombietussi und Stig ist, naja, auch ein Zombie. Also, nur um das mal kurz klarzustellen: Die Zombies können ihre Gestalt jederzeit ändern. Und sie sind offenbar völlig notgeil, denn der frisch verwandelte Stig rutscht direkt noch mal über Lou Anne drüber und dieses Mal scheint es ihr sogar zu gefallen.

Ein wichtiger Bestandteil bei jeder Band ist natürlich der Fanclub, bestehend aus Tussis, die die Band stalken. Phil macht ihnen die Tür auf und will die Titten von den Ischen sehen. Aber die sind viel zu verklemmt, um echte Groupies zu sein, also schickt Phil sie wieder nach Hause. Äh, ja … warum hat er die jetzt nicht gefressen, oder absorbiert, oder in notgeile Zombietussis verwandelt, oder was auch immer in diesem Scheißfilm eigentlich passiert?

Neue Probe, mit einem weiteren Klassiker von The Tritons namens “Anarchy Takes Me Where I Wanna Be”. Oder “You Give Me Energy”. Keine Ahnung, ich verstehe nix von der Kackmusik. Weitere 5 Minuten Ohrenkrebs später stellt man fest, dass Stig plötzlich Schlagzeug spielen kann wie nie zuvor. Na Glückwunsch dazu. Zur Feier des Tages gehen alle ins Bett.

Lou Anne holt ihre Tüten raus. Stig holt eine Hand raus. Aus seinem Bauch, die Lou Anne dann an die Tüten grapscht. Und sie schreit und ich weiß gar nicht warum. Ich dachte, die ist auch schon ein Zombie. Ich blicke mal wieder nicht durch. Die ganze furchtbare Musik hat mein Gehirn mal wieder zu Matsch verarbeitet.

Große Brüstephase jetzt, denn auch Dee Dee zeigt, worin sie ihre Milch rumträgt. Und Randy geht duschen und zeigt was sie hat. Eigentlich genau der richtige Zeitpunkt, um den Scheiß jetzt auszuschalten, denn besser wird es kaum noch werden. Kaum sage ich es stapft John Triton unter die Dusche und zeigt, dass Dolph Lundgren damals eindeutig die falsche Wahl war, um He-Man (Coming Soon …) zu spielen. Wie viele Brustmuskeln kann ein Kerl bitte haben. Immerhin passt er sich damit der Tittenszene perfekt an.

Oh, da ist das Blag vom Anfang. Ich dachte, dass wäre John Triton gewesen, der später im Film von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Aber offenbar ist es einfach nur irgendein Pissblag, das in der Scheune wohnt. Und natürlich ein Zombie ist. Ich schätze mal, Dee Dee und Max sind im Arsch.

John Triton, der nebenbei einen so coolen Namen hat, dass man den einfach aus Prinzip immer komplett ausschreiben muss, selbst wenn er etwas völlig uncooles tut, salzt nach. Im Kühlschrank lebt mittlerweile nebenbei offenbar der Pudding, was John Triton aber nicht bemerkt und eine Cola trinkt, wie nur er es kann. Coolnesfaktor hoch Zehn. Noch cooler kann er allerdings Hieroglyphen auf einen Zettel kritzeln, die dann am Ende wohl sowas wie ein Songtext sein sollen. Jedenfalls erwachen irgendwelche Monster zum leben und wollen John Triton töten, der ist aber einfach zu cool, um die überhaupt zu bemerken.

Randy lernt derweil den Zombiejungen aus der Scheune kennen und latscht anschließend zu John Triton und sagt, dass alle tot sind und der Van weg ist und sie verloren sind. John Triton ist zu cool, um so einen Quatsch zu glauben. Also muss Randy ihrer Aussage etwas Nachdruck verleihen und sich in ein Monster verwandeln.

John Triton ist cool wie eh und je und mag den neuen Look von Randy. Selbst als weitere Monster auftauchen interessiert John Triton das recht wenig, denn er kennt sich mit Dämonen aus und kennt das Obermonster Belzebub. Und jetzt passt auf, denn das ist wichtig: John Triton war von Anfang an alleine auf dem Bauernhof, nur um dem Höllenmonster eine Falle zu stellen. Und jetzt fragt ihr euch sicher: Warum und wie macht das überhaupt Sinn innerhalb dieser Geschichte? Und darauf sage ich: Was weiß denn ich, fragt den Irren, der sich diese Scheiße ausgedacht hat.

John Triton verwandelt sich in Glam-Rock-He-Man, oder Triton den Erzengel und es entbrennt ein unfassbarer Kampf epischen Ausmaßes, bei dem der Teufel mit TENTAKELNINJASTERNEN um sich wirft und Triton eigentlich nur damit beschäftigt ist, diese von seinem Körper zu ziehen, wie Blutegel aus dem Stand By Me Sumpf. Anschließend tanzen die Kämpfenden quasi einen Walzer zu grottiger Rockmusik dann haut Triton dem Belzebub ein paar mal in die Fresse und dann verschwindet der Teufel in einem der größten Feuerwerke, das die Filmgeschichte jemals gesehen hat. Also da haben die Macher mindestens zwei Tischfeuerwerke mit im Budget gehabt, um nichts dem Zufall zu überlassen.

Also wenn das mal nicht ein super Einstand ins neue Schrottjahr war. Einen sinnloseren Kackfilm kann man dafür ja kaum finden. Ich gehe meine Rockplatten sortieren …



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