Zugegeben: Straßburg ist nicht Paris und auch nicht die Provence, aber mein Herz schlägt trotzdem jedes Mal ein wenig schneller, wenn ich an die heimliche Hauptstadt Europas denke. Das kommt natürlich nicht von ungefähr: So habe ich im vergangenen Jahr für sechs Monate den deutschen Norden für den französischen Osten, die Ostsee gegen den Ill, die Uni gegen ein Praktikum eingetauscht und konnte in dieser Zeit einen kleinen Einblick in das savoir vivre à la francaise bekommen. Nichtsdestotrotz lohnt sich aber auch schon ein Kurztrip ins Elsass – was ihr dort auf keinen Fall verpassen dürft, verrät euch meine kleine Liebeserklärung an Strasbourg!
Das Erste, was ich mit Straßburg verbinde, sind die zahlreichen Fachwerkhäuser, die vermutlich niemanden aus Süddeutschland vom Hocker reißen würden, mich als Nordlicht aber sofort und bis zum Schluss verzauberten. Besonders schön anzusehen sind diese übrigens im Viertel Petite France und rund um den Dreh- und Angelpunkt Straßburgs, dem Place Kléber!
Petite France
Das Stadtviertel Petite France eignet sich hervorragend für einen gemütlichen Spaziergang mit Freunden, vergnüglichem Brückenzählen und dem ewigen Staunen angesichts so viel geballter Schönheit und Gemütlichkeit. Wie so oft in Straßburg, sind die vielen Plätze auch ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt, weswegen einem von überall fröhliches Lachen und angeregtes Geplauder entgegenschlägt. Ein Paradebeispiel dafür ist ebenfalls der Place Kléber, von dem die vielen kleinen und großen Geschäfte, Büros und zahlreiche Bäckereien in Kürze zu Fuß oder mit dem Rad (Straßburg ist die Fahrradfreundlichste Stadt Frankreichs!) erreichbar. Mich persönlich verbindet mit dem Place Kléber eine innige Freundschaft, da ich diesen Platz beinahe täglich mehrmals kreuzte, um erstens zu meiner Praktikumsstelle zu gelangen, wo ich für ein deutsch-französisches Magazin arbeitete und zweitens, um dort meine wohlverdiente Mittagspause im Sonnenschein zu genießen.
Ein beliebter Treffpunkt: Der Place Kléber
Apropos genießen: Genießen auf französisch bedeutet vor allem – Essen, Essen, Essen! Ob frische Muscheln oder süße Macarons, traditionelle Froschschenkel oder deftige baeckoffe (eine Art Eintopf), knuspriger Flammenkuchen oder herrlich cremige Schokolade: Für jeden Geschmack ist etwas dabei und vieles unbedingt eine Sünde wert…
Für die Naschkatzen unter euch empfehle ich unbedingt das Gagao in der Rue des Frères, das mit unfassbar leckeren Trinkschokoladen-, Säften und Kaffee auftrumpft und sogar mich alten Kundenkartenmuffel stets brav die Stempel sammeln ließ. Eher meiden sollte man – wie so oft- die überfüllten Cafes und Restaurants rund um zentrale Sehenswürdigen wie der Straßburger Münster und stattdessen lieber kleine, verwinkelte Gassen aufsuchen. Sich glücklich machen geht auch besonders gut in der Rue de 22 Novembre, wo ebenfalls viele kleine Geschäfte und Cafés auf einen warten.
Straßburger Münster
Auch wenn der Straßburger Münster natürlich ungemein beeindruckend anzusehen ist, hat mein Herz eine andere Kirche erobert: Die Eglise Saint Paul! Ähnlich wie der Place Kléber gehörte auch sie zu meiner alltäglichen Fahrradroute, sodass ich mich täglich über den Anblick freuen konnte. Einen besonders schönen Blick auf die Kirche hat man übrigens von dem Quai des Pêcheurs, wo viele umgebaute Boote als Restaurants und Cafés dazu einladen, eine kleine Pause zu machen oder den Tag mit dieser herrlichen Aussicht ausklingen zu lassen.
Quai des Pêcheurs
Hinter uns der Quai des Pêcheurs
Auch sollte man – egal, wie lange man Zeit in Straßburg verbringt – auf jeden Fall den Weg zum Europaparlament finden, das sich in einer wunderschönen Naturanlage befindet und sich somit hervorragend für eine Radtour eignet.
B zu Besuch bei L – bei herrlicher Kulisse!
Das parlement européen
Doch ganz gleich, zu welchen Orten es euch bei eurem Städtetrip auch ziehen wird: Hauptsache, ihr genießt ein weniges das französische Lebensgefühl! Bon voyage!
-L