« Can haz ur Cursor? Kleines, blaues, böses Monster
Kamera-Einstellung im Storyboard
Eine knackig, aufbereitete Geschichte auf Klopapier – ja, so sehen perfekte Storyboard aus. Wenn eine gute Idee sofort festgehalten wird, grafisch gut inszeniert wird, so wird daraus etwas ganz Großes und so ist es auch bei (Kino-)Filmen. Wer spannend erzählen möchte, muss sich Kamera-Einstellungen auf Papier ansehen. Aber was muss ich dabei beachten und wie zeichne ich ein Board?
Stellt euch vor, ihr wollt einen Kurzfilm drehen und dreht meist planlos drauf los, ohne euch zuerst darüber Gedanken gemacht zu haben. Alles schön und gut, doch meistens ärgert man sich im Nachhinein, da irgendetwas gefehlt hat oder aber die Perspektiven im Film selbst einfach kotzlangweilig sind. Und um genau dieses Phänomen zu entgehen, werden Storyboards gezeichnet. Hier kann sofort festgelegt werden, wie die einzelne Szene später aussehen soll. Wenn etwas nicht ganz passt, wird einfach eine weitere Szene gezeichnet; der Aufwand ist nicht sonderlich groß.
Muss ich denn zwingend eine Story zeichnen? Wieso kann ich das nicht direkt am Set machen und dort direkt einzelne Sequenzen drehen? Zwei Gründe, die dafür sprechen: Zum einen geht viel mehr Zeit verloren, da leider oftmals schnell etwas improvisiert wird und wenn das nicht der Fall ist, so wird unsicher einfach mehr als genug vorgedreht. Hier fehlt ganz klar die Struktur. Ein weiteres Argument für eine Zeichnung wäre, dass bereits hier Fehler gekonnt umgangen werden können. Welche Perspektiven funktionieren, wo kann Dynamik aufgebaut werden?! Das sind wichtige Faktoren, die bei einer direkten Aufnahme wegfallen und somit ungenutzt bleiben.
Okay, ich habe es verstanden und sehe ein, dass so ein Storyboard Sinn macht. Doch was ich nicht ganz verstehe: Welche Kamera-Einstellungen gibt es und wie sieht so etwas denn überhaupt aus?
Dazu mal eine Skizze von 7 Einstellungsarten:
Das Bild erklärt sich von selbst. Die Bezeichnung der einzelnen Aufnahmen sind in der fertigen Aufnahme nicht mehr relevant, bieten dennoch eine erklärende Funktion für den Kunden, Regisseur, usw.
Neben diesen Kamera-Perspektiven werden noch die Angaben »Crane In / Out« sowie »Track Left / Right«. Da auf Papier keine direkte Bewegung animiert werden kann, bekommt der Kameramann durch Notizen wie dieser die nötige Vorkenntnis für den Film, wie das nächste Bild erreicht wird und wie er dazu die Kamera bewegen muss.
Um euch das näher zu verdeutlichen, habe ich selbst ein Board angefertigt. Hier seht ihr, wie in etwa sowas aussehen kann:
Ein nützlicher Einstieg ist es, sich die Protagonisten bzw. Schauspieler zu skizzieren, um später noch einen klaren Überblick über die Teilnehmer zu haben.
Die Figuren müssen nicht unbedingt realistisch sein, es geht lediglich um den Bildaufbau, um die Kamera selbst. Je detaillierter ihr zeichnet, desto einfacher fällt es euch und den anderen später, die Aufnahmen anzufertigen. Wer nicht unbedingt einen Film drehen möchte, kann ein Storyboard auch dazu verwenden, einen Comic oder eine Animation vorzubereiten, wie genau sie ablaufen wird.
Achtet beim professionellen Arbeiten auf jeden Fall darauf, eine klare Vorstellung der Szene zu haben und jede Kameraeinstellung exakt zu definieren.
Wie immer heißt es auch hier: Probieren geht über studieren – daher einfach mal drauf los zeichnen und versuchen, schon anfangs die Perspektiven und Einstellungen festzulegen.