Stormheart - Die Rebellin von Cora Carmack

Von Paperdreams @xGoldmarie

Das Land Caelira wird von mächtigen Stürmen bedroht, die nur von sogenannten Sturmlingen aufgehalten werden können, die mit der Gabe geboren werden. Von der achtzehnjährigen Thronerbin Aurora Pavan wird erwartet, sich den bedrohlichen Stürmen stellen zu können, doch entgegen aller Erwartungen hat sie die Sturmlingsgabe nicht und verbirgt dieses Geheimnis seit sie denken kann. Um den Mangel ihrer Gabe auszugleichen, soll sie mit dem mächtigen Sturmling Cassius verheiratet werden, doch der hat andere Pläne mit dem Königreich und auch Aurora erträgt die Last der Erwartungen nicht mehr, die auf ihr lasten...

EIN KURZWEILIGES UND STÜRMISCHES SPEKTAKEL, DAS ZU UNTERHALTEN WEIß

Aus der Faszination Unwetter zaubert Cora Carmack ihren ersten phantastischen Jugendroman und punktet mit einer grandiosen Idee, bei der es hier und da an der Umsetzung hapert. Dass die Autorin sonst eher im New Adult Genre unterwegs ist, merkt man "Stormheart" durchaus an - liegt der Fokus doch deutlich auf der Liebesgeschichte und weniger auf der eigentlich so spannenden Idee oder der Charakterzeichnung. Dennoch konnte ich mich bis zum Ende nur schwer von der Geschichte lösen und habe stürmisch-kurzweilige Unterhaltung serviert bekommen, die viel Potenzial für die Folgebände verspricht. Wer auf anspruchsvolle High Fantasy hofft, wird hier vermutlich nicht auf seine Kosten kommen - wenn man allerdings leichte Lektüre zum Abschalten sucht, ist "Stormheart" genau das richtige Buch!

Die Idee um Stürme, die von Menschen mit Magie beherrscht werden können, ist so simpel wie unverbraucht. Klar, Menschen mit magischen Fähigkeiten sind nicht unbedingt eine Innovation, aber der Aspekt der Stürme bringt frischen Wind und einiges an Kreativität mit sich. Mit ihrer originellen Idee, die zum Ende hin immer komplexer wird, konnte Cora Carmack mich eindeutig fesseln und faszinieren. Auch ihr angenehm lesbarer Erzählstil trägt dazu bei, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann, ebenso wie die gut gewählte Perspektive. "Stormheart" ist abwechselnd aus der dritten Person erzählt und wechselt zwischen verschiedenen Perspektiven, wobei Aurora als Protagonistin die meiste Zeit zugesprochen bekommt. Die wechselnden Blickwinkel erlauben es dem Leser mehrere Handlungsebenen zu verfolgen, die die jeweils anderen Ebenen noch spannender machen.

FASZINIERENDE GRUNDIDEE - ZU VIEL LIEBESDRAMA, ZU WENIG CHARAKTERZEICHNUNG

Das geschieht teilweise allerdings zu Gunsten der Figurenzeichnung, die zeitweise etwas zu flach bleibt. Während Protagonistin Aurora selbst nicht genau weiß, wer sie ist und der Leser es daher umso weniger wissen kann, fällt das bei anderen Figuren schon umso deutlicher auf. Beide männlichen Hauptfiguren beispielsweise sind sich allein schon optisch sehr ähnlich und bieten auch charaktertechnisch wenig Abwechslung - beide scheinen nur durch Aurora wirklich Sinn zu machen und gerade Lock hat wenig eigenen Antrieb, der nachvollziehbar wäre. Hier liegt der Fokus einfach viel zu sehr auf der Liebesgeschichte, die nicht nur viel zu schnell geht, sondern auch relativ platt und zweidimensional bleibt. Ein wenig mehr Zeit für beide Figuren wäre hier sicherlich sinnvoll gewesen und hätte der Geschichte einiges an Tiefe geben können.

"Stormheart" schlägt zwar nicht ein wie ein Blitz und ist auch kein epischer Tornado, dafür bietet diese stürmische Geschichte kurzweilige Unterhaltung, die Lust auf mehr macht und mit einer grandiosen Idee aufwartet, die in der Umsetzung teils hinkt. Wer Lust auf eine leichte und spannende Geschichte hat, die viel Wert auf die Liebesgeschichte legt, wird sicherlich seinen Spaß haben!