Vor 102/103 Jahren beging das Osmanische Reich, geführt von den „Jungtürken“ den Völkermord an den Armeniern, was inzwischen, so ungefähr als letztes Parlament der Welt inzwischen auch der Deutsche Bundestag benannt und verurteilt hat – und die Bundesregierung nicht müde wird zu verkünden, an diesen Parlamentsbeschluss nicht gebunden zu sein.
Die Bundesregierung, nicht vergessen, das ist auch schon eine GroKo und SPD-Außenminister Sigmar Gabriel ist ebenso wie CDU-Angela Merkel, die sich sogar mit dem türkischen Potentaten Erdoğan gegen die von Krieg und Terror gegeißelten Menschen verbündete, die auf der Flucht vor dem „Islamischen Staat“, jener klerikalfaschistischen, scheinislamischen Vereinigung sind. Und gerade sind Merkel/Gabriel dabei wieder Freundschaft zu schließen mit dem Terrorregime des Recep Tayyip Erdoğan. Kritik an der Abschaffung der Menschenrechte in der Türkei. Na klar, als Randnotiz, als belangloses Lippenbekenntnis.
Und was tut der Mordbrenner vom Bosporus? Er lässt seine Panzer die Kurden in Syrien beschießen, die in der internationalen Koalition den „Islamischen Staat“ vertrieben haben. Er verleumdet die kurdische YPG als Terrororganisation und verkündet gegen die kurdischen Freiheitskämpfer: „Wir werden sämtliche Terrornester in Syrien Stück für Stück ausrotten, beginnend mit Afrin“. Seine Truppen stehen kurz vor dem Einmarsch in Syrien, um die vollenden, was die von Erdoğan heimlich unterstützten IS-Terroristen nicht geschafft haben – einen neuen Völkermord, diesmal an den Türken, in Syrien wie in der Türkei selbst. Und es braucht nicht viel Phantasie, sich vorzustellen, was der Menschenverächter Erdoğan als nächsten Schritt plant – den Angriff auf die Kurden im Irak.
Und nun lässt sie sich nicht mehr vermeiden, will man kein Komplize des Völkermörders werden, die für jeden Linken in 21. Jahrhundert wohl grauenvollste Frage: Gibt es gerechte Kriege.
Ich will nicht drum herum reden, philosophisch fabulieren, sondern diese selbst gestellte Frage klar beantworten: Ja, ich bin überzeugt, dass es gerechte Kriege gibt.
So wie die Anti-Hitler-Koalition einen gerechten Krieg gegen Nazi-Deutschland geführt hat und die Welt von dem in der Geschichte einmaligen und mit Nichts vergleichbaren Hitler-Faschismus befreit hat, so müssen wir jetzt handeln und den Völkermord an den Kurden durch die Truppen des Recep Tayyip Erdoğan verhindern.
Mit „wir“ meine ich nicht, dass wieder ausgerechnet deutsche Truppen irgendwo einmarschieren sollten. Deutschland hat für 1000 Jahre genug Leid über die Welt gebracht.
Aber die Allianz, die bisher schon gegen den „IS“ kämpft, einschließlich der Aufklärungsflugzeuge der deutschen Bundeswehr, die Militärmacht Russlands und der USA (ganz egal, dass der Präsident ein irrer Spinner mit Wahnvorstellungen ist), die Europäische Union, die Arabische Liga, die Volksrepublik China – sie alle müssen sich dem neuen Völkermord in den Weg stellen – oder nie wieder von irgendwelchen „Werten“ reden, die uns angeblich so wert und teuer sind.
Stellt Erdoğan in Den Haag vor Gericht wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und macht aus diesem Gericht ein wahres Gericht der friedliebenden Völker der Welt. Suspendiert die NATO-Mitgliedschaft der Türkei und macht (wenn es denn unbedingt weiter bestehen soll) aus diesem Militärbündnis eine Friedensmacht – mit den USA oder ohne sie – und am besten gemeinsam mit Russland und China.
Der aufschreiber, wie klein sein Einfluss auch ist, ruft die ganze Welt auf: Rettet das kurdische Volk vor den Völkermördern. Und alle anständigen Menschen: Geht auf die Straße für die Rettung der Menschen in Kurdistan und zwingt die europäischen Regierung und die Europäische Kommission, ihnen bei der Gründung eines eigenen Staates zu helfen, in dem Menschen aller Glaubensrichtungen friedlich zusammen leben können. Die Kurden haben längst bewiesen, dass das ihr Wille ist.