Stoppt den E10-Kraftstoff! – Keine Nahrungsmittel und Regenwälder in die Auto- und Flugzeugtanks!

Von Hartstein

Liebe Leser,

nun soll im Januar der neue Kraftstoff E10 eingeführt werden. Da aber die Ackerfläche in Deutschland für die Herstellung bei weitem nicht ausreicht, muss dieses Produkt importiert werden. Das Produkt kommt überwiegend aus Brasilien. Auf den Plantagen in Brasilien arbeiten Menschen zu unwürdigen Bedingungen und werden gnadenlos für unseren Bio-Kraftstoff ausgebeutet. Na klar, Hauptsache der Kraftstoff wird billiger.

Das berichtet die Neue Rheinische Zeitung vom 05.01.2011.  Dort heiß es unter anderem:

„Ab Januar soll nach dem Willen der Bundesregierung ein neuer Autokraftstoff an den Tankstellen angeboten werden: Der neue sogenannte Bio-Kraftstoff E10 war allerdings bereits hoch umstritten, bevor er überhaupt die Zapfsäulen erreichte. Denn E10 bedeutet: Dem herkömmlichen fossilen Benzin werden zehn Prozent Ethanol beigemischt – ein Stoff, der aus Mais, Getreide, Zuckerrohr oder Rüben hergestellt wird. Die Bundesregierung erfüllt damit eine Richtlinie der EU, dass der Anteil der Pflanzenenergie im Kraftstoff kontinuierlich steigen soll – ohne Rücksicht auf die Folgen.

Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, arbeiten heute gut eine halbe Million Menschen auf den Zuckerrohrplantagen Brasiliens: „Unter zum Teil sklavenähnlichen Bedingungen schuften sie im Akkord. Unter der sengenden Sonne schlagen sie tausende Mal mit der Machete zu, um das Zuckerrohr zu schneiden. Nicht wenige brechen vor Erschöpfung zusammen.“ Als moderne Sklaven auf den Plantagen müssen sie zu Hungerlöhnen 15 Tonnen Zuckerrohr und mehr am Tag ernten. Jedes Jahr werden von der brasilianischen Bundespolizei mehrere Tausend Zuckerrohrarbeiter aus diesen sklavenähnlichen Arbeitsverhältnissen befreit. Enorme Mengen kostbaren Wassers werden zur Bewässerung der Felder und für die industrielle Produktion vergeudet.

Laut „Rettet den Regenwald“ fressen sich die Plantagen immer tiefer in die Tropenwald- und Savannengebiete des Landes hinein. Indios und Kleinbauern werden dafür von ihrem Land vertrieben und oft ermordet. Die brasilianische Regierung plane, die Anbaufläche für Zuckerrohr zu versiebenfachen. Auf 65 Millionen Hektar soll Zuckerrohr kultiviert werden – das entspricht der Fläche Deutschlands und Polens.“

Leider wird dem Benzin und Super bereits heute ein Anteil von 5 % Ethanol beigemischt. Nun werden es 10 %. Ich setze mich dafür ein, dass dieser Kraftstoff nach 2008 erneut scheitern soll. Für den Bio Kraftstoff ganze Wälder gerodet. Mag biologisch sein, aber nicht ökologisch.

Liebe Grüße,

Dirk