Sieht auf den ersten Blick recht dynamisch aus, war aber de facto nicht dynamisch genug
M wollte zum Saisonende ihren vierten Triathlon finishen und ich erinnerte mich an einen Wettkampf, bei dem meine Triathlon-“Karriere“ vor 26 Jahren begann…
So meldeten wir uns kurzentschlossen beim Stockacher Triathlon an, um im Kreise einiger alter Bekannter ein chilliges Rennen in familiärer Atmosphäre zuhause am Bodensee zu genießen, Spaß zu haben und den Motor nicht gleich völlig aus gehen zu lassen. Zu einer OLY hatte ich dann aber doch nicht den Mumm, also sollte es die „Volksdistanz“ zusammen mit M und zwei weiteren Athleten vom TSV Frickenhausen sein (0,7 – 22 – 4,6).
Da unsere Startzeiten erst nach 12:00 Uhr mittags lagen, ging es am Morgen äußerst entspannt zu und wir hatten noch die Zeit, eine Stunde im Halbschatten an diesem herrlichen Sommertag (Dauer-Sonnenschein und für Mitte September sagenhafte 28°C) zu dösen. Bis High Noon sollte es also selbst für M warm genug werden…
Außer dem Rivalen der allerersten Stunde (Mai 1985), Alexander Meißner, waren auch so Dauerrivalen wie Wolfgang Müller und halb Schramberg (Hansgrohe-Team) aus dem Schwarzwald, so wie die jungen Wilden vom Team Silla Hopp, Martin Bürssner und Marc Dülsen, als Teil ihrer Kona-Vorbereitung angereist (Platz 1 und 2 auf der olympischen Distanz). In der Breite fehlte es etwas, aber in der Spitze war das Rennen gut besetzt.
Um 12:25 stürzten wir uns also – getrennt nach Schwimmzeiten in diverse Startgruppen – auf die 700 Meter im Stockacher Osterholz-Freibad, das ich schon aus Kindertagen und ersten zaghaften Kraulversuchen mit Papa kannte. Dummerweise gab es auf meiner Bahn nur noch schwächere Schwimmer, so dass ich die 14 Bahnen allein runterreissen musste. Auf der Radstrecke zockelte ich eben gerade so, wie’s noch ging (seit Roth nicht mehr auf dem Planet X gesessen), durch’s Tal bis Billafingen und wurde kurz vor dem Wendepunkt von Wolfgang Müller im Tiefflug überholt, der offenbar einen guten Tage erwischte und eilig am Horizont verschwand. Mein subjektives Empfinden war im Grunde gar nicht so übel, aber objektiv hatte ich schonmal bessere Beine…
Nach einem flotten 2. Wechsel flitzte ich auf die leider brutal unterdimensionierte Laufstrecke, gab mein Bestes, aber das war nicht genug. Am hinteren Wendepunkt konnte ich meinen Abstand recht gut beobachten und der wurde nur unmerklich kleiner. Dann stellte mich auch noch kurz vor dem Ziel der ehemalige 3000 m-Hindernis-Star Damian Kallabis (ich finde es beeindruckend, wenn jemand einen eigenen Wikipedia-Eintrag hat) und ließ mich – mit nur unwesentlich besser ausgebildeter Grundschnelligkeit – 50 Meter vor dem Ziel trocken stehen. Damit war auch der zweite Gesamtplatz um zwei Sekunden verloren. Aber das machte ja an diesem Tag nichts aus, denn durch die recht eigenwillige Altersklassen-Einteilung gewann ich sogar noch sehr deutlich die AK „Senioren I“ vor meinem ehemaligen Team-Kameraden Frank Kroschewski aus meiner Heimatstadt Überlingen.
M konnte derweil bei den „Seniorinnen II“ die Silbermedaille erringen und hatte ebenfalls sichtlich Spaß an diesem perfekten Triathlon-Tag. Nach „Schwätzchen hier und Schwätzchen da“ mit einigen altbekannten Triathleten und einer kurzen Siegerehrung direkt im Freibad trafen wir uns in unserem Lieblings-Restaurant Aquarama in Ludwigshafen am Bodensee mit meinen Eltern und meiner Schwester, um den Tag sanft ausklingen zu lassen.
Race Stats:
- Wetter: Sonnig, leichter Westwind, 28°C; Wasser im Freibad: 24°C
- Distanzen: 0,7 km Swim – 22 km Bike – 4,6 km Run
- Zeiten: Wie immer keine Uhr dabei gehabt, Familie hat auch geschlafen -> so gibt’s nur die Gesamtzeit von 1:00:29
- Platzierung: 3. Platz overall (1. Senioren I)
- Equipment: Planet X Zeitfahrrad + Planet X Race Wheels; 2xU-Einteiler; Giro Advantage Zeitfahrhelm; Pearl Izumi TriFly Carbon III-Radschuhe; Pearl Izumi IsoTransition Laufschuhe; Alpina Airframe One-Brille
- Ergebnislisten gibt’s hier!