Stimme aufnehmen mit günstigem USB Mikrofon ohne Latenz in Ableton

Stimme aufnehmen mit günstigem USB Mikrofon ohne Latenz in Ableton Willst du deine Stimme mit einem einfachen USB Mikrofon in Ableton aufnehmen?

Wie das am besten geht und welche Einstellung du in Ableton wählen solltest, zeige ich dir in diesem Blogpost.

Gelegentlich spreche ich als DJ auch mal live in ein Mikrofon. XLR-Kabel ins Mischpult stecken, Mikro-Eingang einschalten und jeder hört mein Stimme über die Musikanlage.

Deshalb kann es doch nicht so schwer sein, meine Stimme für die Podcast-Moderation vernünftig aufzunehmen. Dachte ich.

Wobei ich die größten Hürden wie plötzlich auftretende Knackser bei der Aufnahme in Ableton Live und hörbare Verzägerungen bei der Aufnahme überwunden habe. Diese Tipps beschreibe ich hier.

Knackser bei USB Mikrofon mit Ableton Live

Die An- und Abmoderation für meine DJ Mixshow Houseschuh nehme ich direkt in Ableton auf. Dazu verwende ich das günstige USB-Mikrofon „Audio Technica ATR 2100 USB".

Bei einigen Aufnahmen bemerkte ich nach ein paar Minuten Störgeräusche, die den Rest der Aufnahme unbrauchbar machten.

Wie du „plötzliche Knack-Geräusche im Mikro" beheben kannst, beschreibe ich hier gleich am Anfang dieses Artikels. Für diese Lösung aus Buffer-Einstellungen und Treiberfehlerkompensation musste ich lange suchen und viel experimentieren.

Buffer erhöhen und Latenz einstellen

Die Aufnahmefehler kommen von einer zu niedrig eingestellten Puffergröße.

In den Einstellungen von Ableton erhöhst du also zunächst den Buffer auf einen Wert zwischen 128 oder 256 Samples. Zurzeit verwende ich 188 Samples.

Der größere Buffer erhöht nun allerdings die Latenz und führt zu einer Zeitverzögerung bei der Aufnahme. Dagegen hilft wiederum die Treiberfehlerkompensation. Verringere diesen Wert soweit, dass die Gesamt-Latenz bei 0 ms liegt.

Fehlersuche in den Ableton Einstellungen

Vorübergehend behalf ich mir bei den ersten Fehlern damit, dass ich alle anderen Programme geschlossen habe. Schließlich war nur noch Ableton Live geöffnet.

Für die nächsten paar Aufnahmen funktionierte dieser Workaround, bis die Knackser und der verzerrte Ton wieder auftauchte. Ich erweiterte meinen Workaround und bootete den Laptop kurz vor der Aufnahme. Zwischendurch experimentierte ich sogar mit einem baugleichen Mikrofon.

Dieses System funktionierte wieder für einige Zeit, bis sich die Fehler häuften. Außerdem nahm ich meine Stimme häufiger auf und schließlich wurde dieser Fehler so nervig, dass ich mich auf die Fehlersuche machte.

Denn besonders schlimm sind die Störgeräusche, wenn du mitten im Erzählfluss bist. Die Aufnahme für den Podcast läuft super gut. Und dann hörst du das Knacken plötzlich über den Monitor-Kopfhörer.

Monitoring während Sprach-Aufnahme

Immer kontrolliere ich die Aufnahme über einen In-Ear-Kopfhörer, den ich mir ins linke Ohr stecke. Darüber habe ich eine Art Hinterband-Kontrolle, was wirklich aufgezeichnet wird.

Ohne dieses konstante Monitoring ist sonst die Gefahr zu groß, ein übersteuertes Signal aufzunehmen. Außerdem ist das Feedback eine gute Kontrolle für mich als Sprecher, um meine Stimme zu kontrollieren. Wo bin ich zu leise oder wo störte ein Schmatzer?

Eine Zeit lang verwendete ich mein Monitoring auf beiden Ohren. Bei diesen Aufnahmesessions bemerkte ich allerdings, dass sich mein Hals schnell rauh anfühlte, weil ich viel zu laut gesprochen habe.

Durch die Außengeräusch-Dämpfung des Kopfhörers hatte ich den Eindruck nicht laut genug zu reden. Deshalb sprach ich viel zu laut in das Mikrofon und wurde viel zu schnell heiser. Als Trick stelle ich das Kopfhörer-Signal nun lieber etwas lauter.

Wie Echo auf dem Kopfhörer weg bekommen?

Mit dem Tipp höhere Bufferwerte für die Mikrofon-Aufnahmen zu verwenden, bekam ich zwar jede Stimmaufnahme ohne Knacken hin.

Aber dafür hörte ich meine eigene Stimme jetzt mit einem Zeitversatz als eine Art Echo über den Kopfhörer. Meine Stimme war nur minimal verzögert. Vom Auflegen wirst du das kennen, dass du bereits Zeitverzögerungen von wenigen Millisekunden heraushören kannst.

Der höhere Sample-Puffer führte also zu einer höheren Latenzzei t von Ableton.

Bei ganz neuen Ableton-Projekten hatte ich dagegen kein Echo auf dem Kopfhörer. Die Zeitverzögerung musste also auch etwas mit den Effekten in der Audiospur zu tun haben.

Vor der Aufnahme schaltete ich alle Effekte ab. Erstaunlicherweise hat sogar der Master-Limiter einen Einfluss auf den Zeitversatz der zum gefühlten Echo-Sound auf dem Kopfhörer wird.

Mit der Treiberfehlerkompensation kannst du die Zeitverzögerung bei der Aufnahme so weit in den Griff bekommen, dass die Latenz fast nicht mehr hörbar ist.

Rufe dazu die Einstellungen des Audio-Projekts auf und wähle den Tab „Audio aus". Stelle dort die Treiberfehlerkompensation (Drive Error Compensation) so ein, dass die Summe aus Eingangs- und Ausgangs-Latenzzeit aufgehoben wird. Zurzeit verwende ich -12 ms.

Der High-End/Low-Budget Versuch

Meine allererste Testaufnahme probierte ich mit dem Mikrofon meines Audio-Rekorders Zoom-H2 . Schließlich sind mit diesem Gerät sogar 4-Spur-Aufnahmen möglich, weil dort zwei Stereo-Mikrofone eingebaut sind.

Die hohe Empfindlichkeit der eingebauten Kondensator-Mikrofone ist jedoch ein Problem, weil ich keine schallisolierte Sprecherkabine habe. Jedes vorbeifahrende Auto war in der Aufnahme zu hören.

Stimme mit dynamischen Mikrofonen aufnehmen

Im zweiten Schritt testete ich mein altes aber solides Shure SM 58. Dieses Mikrofon gilt als Klassiker der Rockgeschichte. Von Mick Jagger, über Prince bis Bruno Mars singen alle in ein SM 58. Da muss für meine Stimme doch ein guter Ton herauskommen.

Angeblich ist dieses Mikrofon so robust, dass der Tourbus darüber fahren kann, die Roadies das Mikro als Hammer benutzen können und danach funktioniert es immer noch.

Das Shure SM 58 war auch deshalb ein perfekter Test-Kandidat, weil es ein dynamisches Mikrofon ist. Diese Mikros sind dafür bekannt, dass sie weniger Geräusche aus dem Raum aufnehmen, weil sie unempfindlicher sind.

Also stöpselte ich das Shure SM-58 in den Mikrofon-Eingang mein altes Rane-Mischpult MP 24, das ich als Mikrofon-Vorverstärker nutze. Vorher probierte ich den Mikrofon-Eingang meines Club-Mixers Pioneer DJM-800, aber der Vorverstärker rauschte viel zu sehr.

Den Zoom-H2-Audio-Rekorder verwendete ich dieses Mal als USB-Audio-Interface, um direkt im Computer aufzunehmen.

Bei diesen Versuchen erlebte ich alle Fehlerquellen: von Wackelkontakten in den XLR-Kabeln, über Brummschleifen bis zu hohem Rauschen, bei niedrigen Aufnahmepegeln.

Dynamisches USB Mikrofon für Podcasts

Schließlich bestellte ich mir das Mikrofon „Audio Technica ATR 2100 USB".

Dieses USB-Mikrofon kann ich direkt an den Computer anschließen. Damit eliminiere ich also die Vielzahl der möglichen Fehlerquellen, die mir das Leben mit dem SM 58 so schwer machten.

Außerdem ist das „ATR 2100 USB" mit knapp 100 Euro spottbillig. Vor Jahren musste ich es noch direkt in den USA bestellen. Aber das ist eine ganz eigene Geschichte. Von dieser Amazon-Erfahrung erzähle ich dir im Blog von der WMC 2013.

Die Klangqualität des „Audio Technica ATR 2100 USB" kommt der des „Shure SM-58" sehr nahe. Ich bin jedenfalls super zufrieden und produziere jede Podcast-Folge für Houseschuh, DJKanzel und Hochzeits-DJ-Akademie mit diesem USB-Mikro.

Gleichzeitig wurde mein Podcasting-Studio wieder mobil, weil ich das Mikrofon überall hin mitnehmen kann.

Stimme aufnehmen mit günstigem USB Mikrofon ohne Latenz in Ableton

Kennst du weitere Tipps, um einen besseren Mikrofon-Sound aufzunehmen? Bin gespannt auf deinen Kommentar weiter unten.


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