Stillen mit einem Brustpiercing – geht das?

Während der Stillzeit sollte das Brustpiercing entfernt werden.

Während der Stillzeit sollte das Brustpiercing entfernt werden.

Ein Piercing in der Brustwarze macht während der Schwangerschaft in der Regel keine Probleme. Während der Stillzeit sprechen jedoch viele Gründe dafür, das Brustwarzenpiercing herauszunehmen:

– Öffnet sich das Piercing beim Saugen, könnte sich das Baby an den Teilen verschlucken oder verletzen.
– Ein Piercing ist ein Fremdkörper, über den Bakterien auf das Kind übertragen werden können.
– Die Brustwarze kann sich ohne das Piercing leichter dem Mund des Babys anpassen, was das Anlegen vereinfacht. Auch wird das Baby nicht durch das Piercing irritiert.

Brustpiercing raus – und was nun?

Auch nach Herausnahme des Piercings gibt es Besonderheiten beim Stillen:

– Achten Sie auf eine gute Anlegetechnik. Dies soll das Wundwerden der Brustwarzen verhindern, das zu Infektionen der Brustwarzen und des Stichkanals führen kann. Auch Narbengewebe, welches durch das Piercing entstanden ist, kann dazu führen, dass die Milchausführungsgänge undurchlässig sind, was wiederum in einen Milchstau und Brustentzündungen resultieren kann. Schmerzen sollten also besonders ernst genommen und mit der Hebamme besprochen werden. Anzeichen einer Infektion der Brustwarze oder des Stichkanals sollten ärztlich abgeklärt werden.

– Haben Sie dauerhaft Schmerzen, kann es sein, dass das Brustpiercing Ihre Nerven verletzt und somit auch die Sensibilität der Warze verringert hat. Dies würde sich negativ auf den Milchspendereflex auswirken und dazu führen, dass sich zum einen die Brust nicht ausreichend entleert und zum anderen zu wenig Milch zur Verfügung steht. Ihre Hebamme sollte also besonders darauf achten, dass Ihr Kind ausreichend versorgt ist und zunimmt.

– Auch zu viel Milch auf einmal kann ein Problem sein. So könnte aus dem Stichkanal Muttermilch austreten. Ist der Milchfluss aus dem Kanal sehr stark, kann sich Ihr Kind beim Trinken verschlucken.

Möchten Sie Ihr Brustpiercing für das Stillen herausnehmen, sollten Sie dies bereits vor der Geburt tun. Planen Sie, nach Ende der Stillzeit das Piercing wieder einzusetzen, können Sie versuchen, den Stichkanal offen zu halten, indem Sie beispielsweise täglich einen Dehnungsstab einführen. Auch über den Einsatz eines flexiblen Kunststoff-Retainers als Ersatz für das Piercing können Sie nachdenken. Wächst der Kanal trotzdem zu, sollten Sie nach dem Abstillen mindestens drei Monate warten, bis das Piercing nachgestochen wird.

Bild-Copyright © Rachel Coleman/flickr (CC BY-SA 2.0)


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