Stilfragen

Von Bogenblog

Mit Beginn der Außensaison lege ich meine Jahresziele fest, genauer:  bestätige die Ziele, die ich in der Hallensaison in den Blick genommen habe:

  1. Erfolgreiche Teilnahme an allen drei Deutschen Meisterschaften, insbesondere aber Feldbogen.
  2. Teilnahme an der olympischen Disziplin bei der DM FITA im Freien.

Die Feldbogensaison liegt vor der normalen Platzsaison. Gleich nach der DM Halle stelle ich den Bogen auf meinen Satz ACE um. Da ich in der Halle dünne Pfeile mit fast demselben Spine geschossen habe, schaffe ich die Umstellung an einem Abend in der Halle. Bis 35 m passt es schon.

Mitte April dann das Feldbogenseminar von Dakota-Bogensport in Wirsberg in Oberfranken. Von Ostermontag bis zum anschließenden Freitag insgesamt vier Tage im Feld bzw. am Berg. Ich stelle dort meinen Bogen auf bis zu 60 m ein und korrigiere Tiller und Button, so dass ich in der Ebene auf alle Entfernungen zwischen 10 und 60 m sofort treffe, ohne das Visier rechts oder links korrigieren zu müssen. An einigen Bergauf- und Bergab-Zielen ermitteln wir unsere Korrekturwerte für Bergschüsse und über die Besonderheiten des Feldbogenschießens: Entfernungsschätzung und Ermittlung der Auflagengröße, richtiger Stand bei unebenem Gelände und den Umgang mit den Einflüssen des Geländes und des Wetters auf den Zielvorgang. Dann eine Feldbogenrunde auf dem Parcours der Wirsberger Vereinsmeisterschaft. Ich komme auf 271 Ringe, mache aber noch viele kleine Fehler. Anschließend arbeiten wir in Gruppen an den Scheiben und Situationen, in denen wir uns verbessern wollen: Bergauf-/Berabschüsse, Schüsse am Hang und ähnliches. Und dabei immer wieder gute Hinweise vom Trainer, Peter Jöker, sowie von den Teilnehmern untereinander. – Am Ende ziehen alle ein positives Resümee: tolles Seminar, Klasse Parcours, nette Betreuung, tolle Truppe, viel gelernt!

Während des Feldbogenseminars bekomme ich von Peter einen Hinweis, wie ich meinen Endauszug noch verbessern kann. Nun bekomme ich es auch hin, die Bogenarmschulter weiter in Richtung der Kraftlinie zu bringen und komme so mit dem Zugarm auch noch weiter nach hinten. Dies führt dann auch zu einem verbesserten Lösevorgang. Nebenbei erhöht sich mein Auszug dabei um ca. 5 mm. Wenn ich das weiter trainiere, kann ich das vielleicht sogar noch weiter verbessern.

Meinen Schießstil passe ich dem Feldbogenschießen an: engerer, paralleler Fußstand und leichte Reduzierung des offenen Stands auf ca. 10-15°. Somit kann ich im Feld und auf der Wiese nahezu denselben Stand schießen. Unter Verwendung des KSL-Tabs kann ich meinen Sehnengriff vernessern; ich kralle die Sehne nun besser mit den Fingergelenken anstatt wie vorher mit den Fingerkuppen. Auch dies führt zu einem verbesserten und sichereren Anker- und Lösevorgang. – Bis ich den verbesserten Stil perfekt beherrsche, wird es aber sicher noch ein paar Wochen dauern.

Kaum bin ich wieder zuhause, bauen wir unseren neuen Bogenplatz auf. Die Freigabe des Schießstandsachverständigen liegt vor, die Beantragung beim Landkreis läuft. Sicher gibt es noch ein paar Auflagen zu erfüllen, aber wir können starten. Nun können wir unsere Vereinsmeisterschaft planen. – Bei ersten Schüssen auf 70 m passt meine Bogeneinstellung bereits gut.

Am Wochenende des 21. und 22. April schieße ich dann erstmals auf der Offenen LM Feld/Wald des NDSV in Gr. Hehlen mit. In der Feldrunde erreiche ich 265 Ringe und in der Waldrunde 348 Punkte. Insbesondere in der Feldrunde mache ich noch ein paar dumme Fehler, was mir etliche Ringe kostet; die Waldrunde läuft schon besser. In beiden Runden reicht es mangels Konkurrenz für den ersten Platz und meinen ersten zwei Goldmedallien beim NDSV. – Ein schönes Trainingswochenende unter Turnierbedingungen also.

Mit gefestigtem Stil und gehe ich nun in die nächsten Turniere und Meisterschaften:

  • 29.4.: Arrowhead in Wolfsburg als Vereinsmeisterschaft
  • 6.5.: Vereinsmeisterschaft FITA im Freien
  • 13.5.: Offene Feldbogen-KM in Hornburg
  • 17.5.: Gr. FITA in Bassum

Am 3. Juni schließlich ist die KM FITA im Freien. Dort schieße ich nicht mit, weil ich als neuer Kreisbogenreferent erstmals der Wettkampfleiter sein werde.