Mia ist 17 und lebt auf unserer Erde irgendwann in der Zukunft. Nur noch wenig Landmasse ist den Menschen zum Leben geblieben, so dass alle etwas näher zusammenrücken mussten. Die Städte wurden in die Höhe gebaut, die Dörfer ringsherum aufgegeben, denn die Menschen müssen per auffahrbarer Glaskuppel vor den UV-Strahlen geschützt werden. Mias Leben ist eher beschaulich, sie geht zur Schule, hat Hobbies, doch als sie erfährt, dass loduunische Kinder, Kriegsflüchtlinge, auf der Erde Zuflucht suchen, meldet sie sich freiwillig, um sich nach der Schule um diese außerirdischen Kinder zu kümmern. Doch es kommt noch ein weiterer Flüchtling auf die Erde: Iason und der geht ihr von nun an nicht mehr aus dem Kopf. Doch Loduuner können angeblich nicht lieben und Iason scheint Mia zu verachten…
Kim Winter hat sich Gedanken gemacht, als sie dieses Szenario vom Leben auf der Erde in der Zukunft erdacht hat. Die Atmosphäre hat sich erwärmt, die Polkappen sind geschmolzen, der Meeresspiegel ist angestiegen und hat einen Großteil der Landmassen unter sich begraben. Viele Menschen müssen dabei ihr Leben verloren haben, alle Übrigen haben sich arrangiert. Auch die Sonne ist an sehr heißen Tagen der Feind von uns Menschen und sie müssen vor ihr geschützt werden. Ein sehr reelles Bild, das auch uns irgendwann blühen könnte. Auch die Situation auf dem Planeten Loduun ist für mich greifbar gewesen. Es gibt einen Bösewicht namens Lokondra, der mit seinem Gefolge die Clans überfallen und deren Kinder entführt hat. Hier wird wieder die „Weltherrschaft“ angestrebt und grausame Arbeitslager für Kinder eingerichtet. Was mag da noch auf uns zukommen?
Der Schreibstil dieses toll und einfach zu lesenden Jugendbuchs hat mir wirklich sehr gut gefallen. Ich habe mich sofort zurecht gefunden und mich in diese Zukunftsvision einsaugen lassen, wie in einen Strudel. Sehr detailliert und bildlich beschreibt die Autorin Mias Alltag und ihre Gefühle oder ihren Umgang mit den loduunischen Kindern. Angenehm wurde ich durch die erste Hälfte des Buches getrieben, während sich die Spannung langsam aber sicher aufgebaut hat, um ab der zweiten Hälfte schier unerträglich zu werden. Die Zeit mit dem Buch verging echt wie im Flug!
Auch die Charaktere konnten mich gleich für sich einnehmen. Mia war mir sofort sympathisch in ihrer toughen Art, aber auch ihre kindliche Seite kam oft genug zum Vorschein, was sich oft in den Szenen mit ihrer besten Freundin Lena wiederspiegelt, vor allem, wenn sie sich mit ihrer Erzrivalin Miriam anlegen. Die loduunsichen Kinder sind fremd auf der Erde und manches an ihnen ist anders, aber mir waren sie nie unverständlich. Iason, der dunkle, kühle, unnahbare junge loduunische Mann war es mir dann eher schon mit seinen Laternenaugen. Manchmal war er mir aber schon zu gut an die irdischen Gepflogenheiten angepasst. Er hätte ruhig noch ein bisschen fremder sein können. Mia gegenüber verhält er sich am Anfang oft merkwürdig. Mal ist er liebenswürdig um dann in den nächsten Minuten pures Gift zu versprühen. Überrascht hat mich nur der Auftritt Gretas, wie aus dem Nichts. Da habe ich mich gefragt, wo die Gute auf einmal herkommt.
Der Schutzumschlag des gebundenen Buches ist sehr schön gelungen. Vor einem zartlila Hintergrund ist ein Planet mit hohen futuristischen Bauten zu sehen, auf dem auch ein paar Blütenblätter zu wachsen scheinen. Außenherum gibt es ein paar Sterne und Blumen, während der Titel aus kleinen Sternchen zusammengesetzt ist. Ich hätte mir kräftigere Farben und eine glänzende Oberfläche gewünscht. Der Umschlag fühlt sich ein wenig rau und komisch zwischen den Fingern an.
„Sternenschimmer“ von Kim Winter ist eine schöne, abwechslungsreiche Jugend-Sci-Fi-Lovestory in einem glaubhaften Zukunftsszenario, in dem die Spannung und Action im Kampf gegen das Böse nicht zu kurz kommt! Zum Glück erscheint der zweite Band „Sternensturm“ schon am 22.05.2012.
Sternenschimmer
von Kim Winter Gebundene Ausgabe: 576 Seiten Verlag: Planet Girl; Auflage: 1. (15. Juli 2011) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3522502787 ISBN-13: 978-3522502788 Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre
Rezension vom 28.12.2011 Mein herzlicher Dank gilt dem