Das war sie also – die diesjährige Nacht des Sternenpicknicks in der Lüdinghauser Altstadt. Für mich persönlich war es ein Genuß, denn direkt vor meinem Fenster zur Münsterstraße gab es vor dem Spielwarenladen „Die gute Kinderstube“ selbstgemachte Live-Musik.
Viele Songs, die auch bei unseren bis vor einigen Jahren regelmäßig jeden Freitag abgehaltenen Hausmusik-Abenden gerne gespielt wurden, luden mich zu einem nostalgischen Retro-Trip ein, bis kurz nach Mitternacht die Instrumente eingepackt und auch Tische und Bänke abgeräumt wurden.
Deutlicher Besucherrückgang zu verzeichnen
Insgesamt war der Zuspruch zu dem Straßen-Event aber insbesondere im Vergleich zum Vorjahr eher bescheiden. Es könnte am schlechten Timing gelegen haben, denn parallel lief das Eröffnungsspiel der neuen Bundesliga-Saison (München ./. Hoffenheim, 3:1) im freien Fernsehen.
Aber der Blick aus dem Fenster zeigte auch, dass die Hälfte an Tischen und Bänken durchaus für die Besucher gereicht hätte, was in den letzten Jahren nicht so auffällig war.
Einen erhellenden Vergleich boten die Übersichtskarten zur Nutzung des Bürgernetzes Freifunk – und die bestätigen den persönlichen optischen Eindruck:
Keine Ausfälle von Zugängen des Freifunk-WLANs
Schon das Artikelbild zeigt (rot markiert), dass in der Spitze nur ein gutes Dutzend Benutzer über meinen Freifunk-Router Forum_LH eingeloggt waren – das waren im letzten Jahr noch mehr als dreimal so viele.
Auch der Freifunk-Router in Ulis und Guidos Wohnung, der im letzten Jahr schon bei der dem Sternenpicknick vorausgehenden Modenschau mit 150 eingeloggten Nutzern die Beine gestreckt hatte, lief in diesem Jahr mit nur gut 100 Nutzern problemlos durch.
Wird Lüdinghausens Marktplatz bald zur WLAN-freien toten Zone?
Leider muss man auch damit rechnen, dass dieser letzte verbliebene vom Marktplatz aus zu erreichende Freifunk-Zugang bald nicht mehr läuft, denn die beiden Betreiber sind inzwischen aus Lüdinghausen fortgezogen. 
Das Stadtzentrum blutet immer mehr aus
Und wo früher sechs Router ihren sozialen Dienst eines freien WLAN-Bürgernetzes für alle bereitstanden, ist der Zugangspunkt über der Apotheke die letzte noch verbliebene Möglichkeit, auf dem Marktplatz von Lüdinghausen mit einem Mobilgerät kostenlos ins Internet zu kommen.
Es scheint auch niemanden mehr zu geben, den das heute noch interessiert – offenbar folgt der Hype des Freifunk-Bürgernetzes der Commerzbank, der Sparkasse und der Postbank, die sich entweder komplett aus Lüdinghausen verabschiedet (Commerzbank, Postbank) haben oder an den Stadtrand (Sparkasse) umgezogen sind (die Postbank schliesst am 1. Oktober).
