Sternenfeuer
Gefährliche Lügen
Amy Kathleen Ryan
Pan, 2012
978-3426283615
16,99 €
Band 2 erscheint im Dezember 2012:
Sternenfeuer – Vertraue niemandem
Zwei Weltraumschiffe – zwei Menschengruppen, und doch kann so viel anders sein! Die Welt ist nicht mehr bewohnbar und zwei Schiffe machen sich auf “New Earth” zu finden. Waverly ist eins der ersten Kinder, die im Weltraum geboren worden. Sie wird zu den neuen Menschen auf New Earth gehören. Wegen ihrer Sonderstellung erwartet jeder von ihr, dass sie bald Kieran heiraten wird. Eigentlich sind sie ein schönes Paar, aber als das zweite Weltraumschiff plötzlich in Sichtweite auftaucht, fragen sich alle: Warum ist es hier? Ist etwas schlimmes passiert? Als alle Mädchen und somit auch Waverly entführt werden, ist klar, das Schwesterschiff führt etwas im Schilde ….
Die Protagonisten:
Waverly ist ein 15-jähriges Mädchen, das mir oft nicht so jung vorkommt. Sie wird schnell in eine erwachsene Rolle hineingedrängt bzw. bekommt so etwas wie den Messias-Status aufgedrückt. Dadurch kann sie für mich keinen richtigen Charakter ausbilden, denn viel ist “gewollt” und “aufgezwungen” von ihrer Umgebung.
So ist es kein Wunder, dass ich auch Kieran als leicht statisch und etwas dümmlich empfinde. Ohne nachzudenken und zu hinterfragen, fügen sie sich beide einer Welt in der sie überleben sollen, denn sie sind “fast” die Rettung. Kieran ist mir leicht unsympathisch am Anfang, obwohl er reine Gefühle hat.
Es gibt viele Menschen, die auf den beiden Schiffen leben und ich traf einige, die ich sehr interessant fand, bei denen ich Gefühle nachvollziehen und miterleben konnte. Ich kann hier keine Namen, Funktionen und ähnliches verraten, sonst nehme ich euch den Spaß am Lesen.
Die Kulisse:
Ausgefallen ist die Idee, dass die Erde nicht mehr bewohnbar ist, nicht. Aber die beiden Schiffe sind eine gute eingeschränkte Kulisse. Dass die Schiffe im Verlaufe der Geschichte zu Yin und Yang werden, war vorauszusehen, aber es ist gut konzipiert.
Die Handlung:
Etwas obskur ist die Handlung schon, vor allem am Schluss. Zu Anfang erinnert mich das Buch leicht an Beth Revis und ihre Godspeed. Es werden auch Pflanzen gezogen und ähnliche Arbeiten wie auf der Goodspeed verrichtet. Nur das Schwesterschiff ist neu. Trotzdem sind die Bücher nicht vergleichbar und ich habe mich selbst dazu genötigt, dass ich keinen Vergleich ziehen würde. Schwierig, aber machbar.
Ich finde beide Parteien haben ein Recht zu überleben, und so ist es ein Kampf ums Überleben, den die Schiffe miteinander ausfechten müssen. Opfer, Täter und Schuldbekenntnisse gibt es viele. Und genau davon gibt es mir am Ende zu viel. Die Stimmung gibt so oft am Ende, dass ich bald selber nicht mehr wusste, für welche Auffassung von Leben und Krieg ich sein sollte. Was rechtfertigt ihr Handeln und was nicht?
Ein bisschen zu durcheinander und zu wenig nachvollziehbar kommt das Ende.
Die Gestaltung:
Das Cover ist recht schön. Mir hat die Gestaltung am Rand der neuen Kapitel sehr gut gefallen. Und ich freue mich, dass Band 2 ähnlich aussehen wird, denn den Pan-Verlag gibt es leider nicht mehr. Die Bücher erscheinen aber weiterhin bei Knaur Fantasy.
Die Bewertung:
Ich vergebe 3,5 Bücherpunkte. Stellenweise fand ich das Buch gut und konnte mit der Geschichte viel erleben. Aber es gab auch Kapitel, bei denen ich den Kopf geschüttelt habe, oder die ich recht langweilig fand.
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