Stephen Malkmus & The Jicks
„Wig Out The Jagbags“
(Domino Records)
Noch jemand da draußen, der darauf hofft, der alte Malkmus werde sich endlich doch noch erweichen lassen und der kurzzeitigen Reunion noch mal so eine richtige Pavement-Platte folgen lassen? Pavement? Indierock? Pahh! Wozu in aller Welt sollte er das tun? Wer sich mit dem letzten Opus des knochigen Kaliforniers bestens unterhalten fühlte, der wird auch mit „Wig Out The Jagbags“ keinerlei Probleme haben, ist dieses doch die Fortsetzung von „Mirror Traffic“ mit gleichen (bestenfalls leicht verschärften) Mitteln und tatsächlich ein Start in das Musikjahr 2014, wie man sich ihn nicht besser hätte wünschen können.
Draußen eine Erdbeere, drinnen hat sich’s was mit Süßstoff: Das Album eröffnet mit wunderbar lautem Geschrammel, auch in der Folge wird offenkundig, dass es sich Malkmus mittlerweile in den Spätsechzigern recht gemütlich gemacht hat – wobei, was heißt hier gemütlich. Er holzt und brettert mit seiner dreiköpfigen Begleitband, dass man das Grinsen bekommt, gutgelaunte, spleenige Lärmtiraden, die Orgel leiert und die Gitarre dengelt, „Houston Hades“, „Shibboleth“, punky „Rumble At The Rainbo“, da geht noch was!
Und ob. Die jazzig smoothen Bläsersätze bei „J Smoov“ funkeln herrlich, zu selbigen packt er beim famosen „Chartjunk“ noch ein paar smarte Backroundchöre, dazu raspelt und rockt es so vorzüglich, dass man die Beine kaum stillzuhalten vermag. Und wer auch zu Beginn diesen Jahres daran erinnert werden möchte, dass da im letzten Jahr mit Lou Reed einer der mutmaßlich besten Songschreiber der Neuzeit abdanken musste, der hört sich „Independence Street“ an und fühlt sich gleich etwas weniger einsam.
Textverständnis darf man auch bei dieser Platte wieder als ebenso sportlich unterhaltsame wie nutzlose Herausforderung betrachten, die Ansammlung von Schrulligkeiten, Skurrilitäten und bösen Seitenhieben auf alles und jeden sind für Malkmus leichte und liebgewonnene Übung – „Cinnamon And Lesbians“, „Scattegories“, „Surreal Teenagers“, viel Spaß dabei. Die Mittel zum Erfolg jedenfalls scheinen auch auf diesem Album erstaunlich simpel (und möglicherweise gerade deshalb umso schwerer zu bewerkstelligen), toppen läßt sich das Ganze wohl nur noch mit einem Konzertpflichtbesuch Ende Januar.
26.01. Frankfurt, Zoom
27.01. Berlin, Postbahnhof
30.01. Hamburg, Knust
31.01. Köln, Gebäude 9
Komplettstream des Albums via Wimp.
„Wig Out The Jagbags“
(Domino Records)
Noch jemand da draußen, der darauf hofft, der alte Malkmus werde sich endlich doch noch erweichen lassen und der kurzzeitigen Reunion noch mal so eine richtige Pavement-Platte folgen lassen? Pavement? Indierock? Pahh! Wozu in aller Welt sollte er das tun? Wer sich mit dem letzten Opus des knochigen Kaliforniers bestens unterhalten fühlte, der wird auch mit „Wig Out The Jagbags“ keinerlei Probleme haben, ist dieses doch die Fortsetzung von „Mirror Traffic“ mit gleichen (bestenfalls leicht verschärften) Mitteln und tatsächlich ein Start in das Musikjahr 2014, wie man sich ihn nicht besser hätte wünschen können.
Draußen eine Erdbeere, drinnen hat sich’s was mit Süßstoff: Das Album eröffnet mit wunderbar lautem Geschrammel, auch in der Folge wird offenkundig, dass es sich Malkmus mittlerweile in den Spätsechzigern recht gemütlich gemacht hat – wobei, was heißt hier gemütlich. Er holzt und brettert mit seiner dreiköpfigen Begleitband, dass man das Grinsen bekommt, gutgelaunte, spleenige Lärmtiraden, die Orgel leiert und die Gitarre dengelt, „Houston Hades“, „Shibboleth“, punky „Rumble At The Rainbo“, da geht noch was!
Und ob. Die jazzig smoothen Bläsersätze bei „J Smoov“ funkeln herrlich, zu selbigen packt er beim famosen „Chartjunk“ noch ein paar smarte Backroundchöre, dazu raspelt und rockt es so vorzüglich, dass man die Beine kaum stillzuhalten vermag. Und wer auch zu Beginn diesen Jahres daran erinnert werden möchte, dass da im letzten Jahr mit Lou Reed einer der mutmaßlich besten Songschreiber der Neuzeit abdanken musste, der hört sich „Independence Street“ an und fühlt sich gleich etwas weniger einsam.
Textverständnis darf man auch bei dieser Platte wieder als ebenso sportlich unterhaltsame wie nutzlose Herausforderung betrachten, die Ansammlung von Schrulligkeiten, Skurrilitäten und bösen Seitenhieben auf alles und jeden sind für Malkmus leichte und liebgewonnene Übung – „Cinnamon And Lesbians“, „Scattegories“, „Surreal Teenagers“, viel Spaß dabei. Die Mittel zum Erfolg jedenfalls scheinen auch auf diesem Album erstaunlich simpel (und möglicherweise gerade deshalb umso schwerer zu bewerkstelligen), toppen läßt sich das Ganze wohl nur noch mit einem Konzertpflichtbesuch Ende Januar.
26.01. Frankfurt, Zoom
27.01. Berlin, Postbahnhof
30.01. Hamburg, Knust
31.01. Köln, Gebäude 9
Komplettstream des Albums via Wimp.