Stéphane Hessel / Edgar Morin – Wege der Hoffnung

wege der hoffnung Stéphane Hessel / Edgar Morin Wege der HoffnungHessels Aufsatz “Empört Euch!” dürfte inzwi­schen all­seits bekannt sein. Bei den Lesern die­ses Blogs setze ich das fast vor­aus. 
Nun gibt es aktu­ell ein ähnli­ches Manifest. Gemeinsam mit Edgar Morin ruft Hessel auch hierin zu gesell­schaft­li­chen Veränderungen auf. 

Der Duktus des neuen Aufsatzes ist ähnlich auf­rüt­telnd wie bei den ers­ten bei­den. Jedoch erreicht es mich nicht mehr so wie die ers­ten Bücher. Was vor allem daran lie­gen mag, dass ich seit­dem Schmidt-Salomons “Keine Macht den Doofen” gele­sen habe und auch Braungart/Mc Donough[1.Rezension folgt in den nächs­ten Tagen]. Die von Hessel und Morin gefor­der­ten Ände­run­gen sind nun nicht mehr allein ihre Forderungen. Sondern für Humanisten und andere ver­nünf­tige Leute Allgemeingut.

Sie for­dern eine vor­sich­tige Veränderung; keine Revolution son­dern Reformation des beste­hen­den Systems. Begrenzung der Ausuferungen des kapi­ta­lis­ti­schen Systems; Beschneidung des Finanzkapitals und vor allem: Bildung, Bildung und noch­mals Bildung. Hier sind sie in ihren Forderungen denen von Michael Schmidt-Salomon sehr nahe.

Neu ist ihre Idee, in den Städten Soziale Häuser ein­zu­rich­ten in denen Armen, Bedürftigen, psychisch Belasteten Hilfe gewährt wird. Durch Fachleute und als bür­ger­li­ches Engagement.

Mein Lieblingssatz jedoch ist: “Wohlergehen bedeu­tet Qualität des Lebens, nicht Quantität der Güter. Es umfasst vor allem das emo­tio­nale, see­li­sche und mora­li­sche Wohl.” [Seite 28] Tauschen wir das Wort “see­li­sche” mit “men­schen­wür­dige” und viel­leicht noch “mora­lisch” mit “ethisch”… dann kann die­ser Satz wohl von jedem unter­schrie­ben wer­den, der nicht zu den weni­gen gehört, die aus dem Leid der Massen Gewinn schöp­fen.

Der Blick ins Buch lohnt. Auch wenn es vor allem ein Manifest für die Franzosen ist, ist es auch eines für alle Menschen.

Nic

Stéphane Hessel, Edgar Morin – Wege der Hoffnung; Ullstein-Verlag 2012, 72 Seiten, 9,99 Euro


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