Stéphane Couturier: Melting Point

Von Thomas_robbin

Eine Sonderausstellung der Landesgalerie Linz widmet sich den Werken des französischen Künstlers Stéphane Couturier. Gezeigt werden ausgewählte Bilder aus den fotografischen Serien „Brasilia“, „Barcelone“, „Chandigarh“, „Couvent La Tourette“, „Itamarati“ sowie „La Havane“ . Ergänzt werden die Fotos um Videos zu „Brasilia“ und „Séoul“. Eröffnung am 1. Dezember.

Ausstellungsankündigung

Mit der Ausstellung MELTING Point präsentiert die Landesgalerie Linz in Kooperation mit der Ursula Blickle Stiftung die bislang umfangreichste monografische Bearbeitung des französischen Künstlers in Österreich. Das Gesamtprojekt von Ausstellung und Publikation vereint ausgewählte Bilder aus den fotografischen Serien „Brasilia“, „Barcelone“, „Chandigarh“, „Couvent La Tourette“, „Itamarati“ sowie „La Havane“ . Mit den mehrteiligen Videos zu „Brasilia“ und „Séoul“ werden Einblicke in seine zuletzt immer intensiver verfolgten filmischen Projekte gegeben.

Stéphane Couturier (*1957) lebt und arbeitet in Paris. Seit Mitte der 1990er Jahre ist er mit seinen zumeist großformatigen, brillant ausgearbeiteten fotografischen Tableaus im internationalen Ausstellungsbetrieb präsent und weltweit in privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten. Der Künstler gilt heute als ein Hauptvertreter der französischen Gegenwartsfotografie.

Jedes Bild Couturiers ist das Resultat einer speziellen Bildkonstruktion, die die medialen Eigenschaften und Möglichkeiten der Fotografie und des Filmes für die Erzeugung von Zuständen zwischen Dokumentation und Fiktion nützt. Couturiers Methode der Bildproduktion, seine mit jedem Motiv verbundene Auslotung von Referenzen und seine konsequente Bearbeitung von urbanen Räumen und Architektursituationen bilden die Basis für ein künstlerisches Werk, das sich formal und ikonografisch in hochaktuellen Diskursfeldern einer bildorientierten künstlerischen Praxis verorten lässt.

Die ästhetische Wirkung jeder einzelnen Arbeit resultiert dabei nicht nur aus einem hohen kompositorischen Vermögen des Künstlers, seiner Aufmerksamkeit auf Bildrhythmus, Farbkontraste und Formabfolgen, sondern vor allem auch aus der subtil unternommenen Heranführung einer Informationsverdichtung an einen transitorischen Zustand des Bildes an sich. Anders formuliert: Stéphane Couturiers Fotografien und Filme entfalten genau dort ihre größte Wirksamkeit, wo sie Orte zwischen Bild und Wirklichkeit besetzen. Sein 2003 erstmals in Seoul gesetzter Zugriff auf das Medium Film ist eine logische Konsequenz, den  Raum noch zusätzlich mit dem Aspekt der Zeit zu erweitern.

Mit seiner bisherigen Werkentwicklung vermittelt Stéphane Couturier eine für die Kunst der letzten Jahre signifikante Frage nach der Konstruktion bzw. Dekonstruktion von Wirklichkeitskategorien. In den jüngsten filmischen Arbeiten zeigt Couturier wie heute der Begriff Moderne gedacht und rezipiert wird. Städte wie Brasilia oder Barcelona bieten ihm die Vorlage für seine Analyse und Sicht der formalen Strukturen, die deren Architekturen aufweisen. Er zeigt uns damit einen modernen Bildatlas, unsere aktuelle Ikonographie.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Martin Hochleitner und Damien Sausset im Verlag der Edition Fotohof.

Quelle: Landesgalerie Linz

- Artikel über die Ausstellung auf nachrichten.at

Wann und wo

Landesgalerie Linz der OÖ-Landesmuseen
Wappensaal
Museumstraße 14
A-4010 Linz

1. Dezember 2011 bis 1. Februar 2012