Gestern ist auf 'Spiegel online' ein Artikel mit dem Titel "Impfstoffe: Das Geschäft mit der Aluminium Angst" erschienen. Darin wird mir vorgeworfen, dass ich "ohne wissenschaftliche Belege" aus der Angst vor dem Metall ein Geschäft mache. Zur Motivation, den gemeinnützigen Verein "Al-ex Institut zur Wissensvermittlung im Umgang mit Aluminium" zu gründen, gehe ich auf an anderer Stelle ein. Hier möchte ich auf die "fachlichen" Argumente des Spiegel-Autors Silvio Duwe reagieren.
Duwe schreibt:
Ich behaupte also persönlich gar nichts, wie Duwe hier weis machen will, sondern beschreibe ein Forschungsprogramm, das über viele Jahre läuft und über zahlreiche Publikationen in hochrangigen Wissenschafts-Journalen dokumentiert ist.
Duwe schreibt weiters:
Duwe fährt fort:
Im folgenden Absatz schreibt Duwe:
Nun geht Duwe persönlich gegen mich vor:
Nun folgt aber immerhin die einzige Passage, wo er mich zu Wort kommen lässt:
Hier noch einmal kurz für alle:
Der Test beruht auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen von C. Exley, wonach es möglich ist, Aluminium über die Aufnahme von bioaktiven Siliziumionen auszuleiten. Silizium hat eine enge biochemische Beziehung zu Aluminium - ein guter Teil der Erdkruste besteht aus Alumosilikaten. Exley fand, dass natürliches Mineralwasser mit einem hohen Gehalt dieser bioaktiven Silizium-ionen am besten geeignet ist, im Körper gebundenes Aluminium über den Harn auszuleiten.
Wenn man also an einem Tag den Harn sammelt und am nächsten Tag Silizium reiches Mineralwasser trinkt und dann noch einmal den Harn sammelt, so hat man zwei Proben. Steigt der gemessene Wert an Aluminium vom ersten zum zweiten Sammeltag stark an, so ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dieses Aluminium aus dem Körper gebunden und ausgeschieden wurde. Weil das Mineralwasser selbst kein Aluminium in relevanten Mengen enthält, wäre die zweite Möglichkeit, den Unterschied zu erklären, nur, dass man sich am zweiten Messtag zufälligerweise eine Aluminiumvergiftung zugezogen hat. Um diese Möglichkeit tunlichst auszuschließen, wird über beide Tage ein Ernährungs- und Aktivitäten-Protokoll geführt.
Wenn man das ernst nimmt, was Duwe hier schreibt, hat er die Messmethode in keiner Weise verstanden. Es geht nicht um das "Aluminium-Gedächtnis" von Harn, sondern schlicht um den Unterschied von Tag eins zu Tag zwei.
Schließlich kommt noch der perfide Versuch der konkreten Geschäftsschädigung:
Duwe schreibt:
In seinem Film warnt Ehgartner vor einem "kleinen schmutzigen Geheimnis": Aluminiumhydroxid in Impfstoffen. Es könne, so behauptet der österreichische Filmemacher, eine makrophagische Muskelentzündung auslösen. Die Betroffenen leiden demnach unter Muskelschmerzen, Müdigkeit, Schwindel und Sehschwäche. Eine Therapie dagegen gebe es nicht, schreibt Ehgartner in seinem Buch zum Film. Es gebe lediglich die Möglichkeit, sich so wenig Aluminiumquellen wie möglich auszusetzen - also auf Impfungen zu verzichten.Tatsache ist, dass ich im Film die Arbeit die Arbeiten der Forschergruppe des französichen Neuropathologen Romain Gherardi von der Universität Paris-Est porträtiere. Prof. Gherardi beschrieb in den 90er Jahren erstmals das Phänomen der "makrophagischen Myofasziitis", einer Muskelentzündung die an der Stelle auftritt, wo geimpft wurde. Dieses Gewebe ist durch eine Ansammlung von Fresszellen des Immunsystems charakterisiert. Bei der genaueren Untersuchung stellten die Wissenschaftler fest, dass diese Fresszellen Partikel von Aluminium enthalten, welche von den Zusätzen in den Impfungen stammen. Im Schnitt lag die Impfung bei seinen Patienten jedoch bereits lang Zeit zurück. Im Interiew erklärt Gherardi: "Alle dachten, dass das unmittelbar nach der Impfung über den Urin ausgeschieden wird. Doch jetzt wissen wir, dass das nicht immer stimmt. Das Aluminium kann länger als 15 Jahre im Körper bleiben und niemand weiß genau, was es dort anstellt. Man weiß nicht einmal, ob das überhaupt jemals ausgeschieden wird."
Verständlich, dass Eltern angesichts derartiger Informationen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen oder vermeintlich seriösen Büchern unschlüssig sind, ob sie ihr Kind impfen lassen sollen oder nicht.
Ich behaupte also persönlich gar nichts, wie Duwe hier weis machen will, sondern beschreibe ein Forschungsprogramm, das über viele Jahre läuft und über zahlreiche Publikationen in hochrangigen Wissenschafts-Journalen dokumentiert ist.
Duwe schreibt weiters:
Doch an dem dramatisch klingenden Krankheitsrisiko ist wenig dran. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat sich mit jenen Studien auseinandergesetzt, wonach Aluminium in Impfstoffen angeblich eine Muskelentzündung auslöst. Das Fazit fällt eindeutig aus: Laut PEI sind die Studien "wissenschaftlich wenig valide".Die Studie, auf welche Duwe hier verweist, hat überhaupt nichts mit makrophagischer Muskelentzündung (MMF) zu tun, sondern bezieht sich auf eine kanadische Arbeit, welche einen vollkommen anderen Zweck hatte. Dass in dieser anderen Studie, die Duwe hier anführt, angeblich nur eine einzige Maus untersucht wurde, ist im übrigen vollkommener Schwachsinn. Wer sich seriös über den aktuellen Forschungsstand zur MMF informieren möchte, kann unter anderem hier nachlesen.
So wurde in einer Studie etwa aus einer Versuchsgruppe von elf Mäusen nur eine Maus tatsächlich untersucht. Warum die anderen Mäuse in der Auswertung nicht mehr auftauchten, ist vollkommen unklar.
Duwe fährt fort:
Dem PEI zufolge ist Aluminiumhydroxid in den in Impfstoffen eingesetzten Konzentrationen für den Verbraucher unbedenklich. Es sei auch zu bedenken, dass die Impfstoffe intramuskulär und nicht intravenös verabreicht werden, sodass "zu keinem Zeitpunkt das gesamte Aluminium im Blut verfügbar ist".Diese Passage steht in keinem Zusammenhang zu meiner Arbeit, sondern beschreibt Aussagen des Paul Ehrlich Instituts. Dass Impfstoffe intramuskulär und nicht intravenös verabreicht werden, ist ebenso banal wie die Mitteilung, wann und wie lange Aluminium "im Blut verfügbar ist". In den Studien von Prof. Gherardi geht es vielmehr um die Frage, ob Aluminium-Partikel von den Makrophagen ins Gehirn und andere Organe transportiert werden.
Im folgenden Absatz schreibt Duwe:
Auch die von Ehgartner in seinem Buch aufgestellte Behauptung, Wissenschaftler diskutierten kontrovers darüber, ob die Hepatitis-B-Impfung vielleicht Multiple Sklerose auslösen kann, kritisiert das PEI scharf: Die einzige Studie, die auf einen möglichen Zusammenhang hinweist, habe methodische Mängel.Welche methodischen Mängel, das sein sollen, beschreibt Duwe nicht. Tatsache ist, dass es in Frankreich in den 90er Jahren eine Impfaktion gegen Hepatitis B gegeben hat, worauf es zu einer Häufung von Fällen Multipler Sklerose bei den Geimpften kam. Daraufhin wurde die Impfung in Frankreich vorübergehend vom Markt genommen. Dass kontrovers über die Impfung diskutiert wurde, ist eine Tatsache.
Nun geht Duwe persönlich gegen mich vor:
Dennoch zieht Ehgartner mit seinen Warnungen vor Impfstoffen durchs Land, häufig vor esoterisch geneigtem Publikum: Ende Februar hielt er auf der Esoterikmesse "Lebenskraft" in Zürich einen Vortrag über Aluminium. Finanziert wurde sein Auftritt von Schnarwiler - einem Onlinehändler mit teils bedenklichem Sortiment: Schnarwiler vertreibt unter anderem das Werk "Immun mit kolloidalem Silber", in dem die Einnahme von "Silberwasser" als nebenwirkungsfreies Breitbandantibiotikum angepriesen wird.
Auch auf dem verschwörungstheoretischen Kongress "Regentreff" dozierte Ehgartner bereits. Auf der Veranstaltung wurde auch für das mittlerweile verbotene "Wundermittel" MMS (Miracle Mineral Supplement) geworben - Chlorbleiche, die angeblich sogar Aids und Malaria heilen sollVon 26 öffentlichen Auftritten, die ich auf meinem Blog erwähne, wählt Duwe also zwei Auftritte in esoterischem Umfeld aus und kritisiert, dass dort Sachen vertrieben wurden, die problematisch wären. Ich bin weder Spezialist für kolloidales Silber, noch habe ich mich mit MMS eingehend beschäftigt, noch fühle ich mich dafür verantwortlich, was auf Esoterik-Ständen vertrieben wird.
Nun folgt aber immerhin die einzige Passage, wo er mich zu Wort kommen lässt:
Auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE, wie er diese Auftritte mit seiner Tätigkeit als Medizinjournalist vereinbaren könne, erklärt Ehgartner: Er habe kein Problem, vor Impfgegnern oder in einem esoterischen Umfeld aufzutreten. "Man muss die Leute da abholen, wo sie sind." Mit einem fachlich hohen Niveau der Impfkritik könne er außerdem dazu beitragen, Menschen gegen die massiven Einflüsse von Verschwörungstheorien wie der Germanischen Neuen Medizin oder den Chemtrails zu immunisieren.Weiter geht es mit dem Vorwurf der Geschäftemacherei. Duwe bezieht sich dabei auf das Angebot des Al-ex Instituts, die individuelle Aluminium-Belastung zu messen.
Die Messung erfolgt anhand von Urinproben, ist aber vor allem eines: sinnlos. Im Urin könne nur die Aluminiumbelastung der letzten Stunden nachgewiesen werden, nicht aber die Gesamtbelastung im Körper, wie das Umweltbundesamt auf Anfrage erklärt.Bei dieser Aussage handelt es sich entweder um bewussste Irreführung oder um ein schweres Intelligenz-Problem des Autors. Auf Duwes Anfrage habe ich ihm dezitiert das Mess-Verfahren erklärt, dessen wissenschaftliche Herkunft, die Studien in denen die Methode etabliert wurde, sowie die Durchführung.
Hier noch einmal kurz für alle:
Der Test beruht auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen von C. Exley, wonach es möglich ist, Aluminium über die Aufnahme von bioaktiven Siliziumionen auszuleiten. Silizium hat eine enge biochemische Beziehung zu Aluminium - ein guter Teil der Erdkruste besteht aus Alumosilikaten. Exley fand, dass natürliches Mineralwasser mit einem hohen Gehalt dieser bioaktiven Silizium-ionen am besten geeignet ist, im Körper gebundenes Aluminium über den Harn auszuleiten.
Wenn man also an einem Tag den Harn sammelt und am nächsten Tag Silizium reiches Mineralwasser trinkt und dann noch einmal den Harn sammelt, so hat man zwei Proben. Steigt der gemessene Wert an Aluminium vom ersten zum zweiten Sammeltag stark an, so ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dieses Aluminium aus dem Körper gebunden und ausgeschieden wurde. Weil das Mineralwasser selbst kein Aluminium in relevanten Mengen enthält, wäre die zweite Möglichkeit, den Unterschied zu erklären, nur, dass man sich am zweiten Messtag zufälligerweise eine Aluminiumvergiftung zugezogen hat. Um diese Möglichkeit tunlichst auszuschließen, wird über beide Tage ein Ernährungs- und Aktivitäten-Protokoll geführt.
Wenn man das ernst nimmt, was Duwe hier schreibt, hat er die Messmethode in keiner Weise verstanden. Es geht nicht um das "Aluminium-Gedächtnis" von Harn, sondern schlicht um den Unterschied von Tag eins zu Tag zwei.
Auch die Behauptung des Al-EX-Instituts, man könne durch das Trinken von siliziumhaltigem Wasser Aluminium aus dem Körper ausleiten, sei wissenschaftlich nicht belegtDiese Behauptung Duwes bezieht ihre Gültigkeit aus einem Link zu einem 17 Jahre alten Artikel des Umweltbundesamtes. Sich in der etwas neueren wissenschaftlichen Literatur zum Thema umzusehen, hat der Autor nicht für nötig befunden.
Schließlich kommt noch der perfide Versuch der konkreten Geschäftsschädigung:
Auf Anfrage, wie der Sender Arte zu Ehgartners Tätigkeiten steht, erklärt die Redaktion, dass sie "weder fachliche noch sonstige Mängel hinsichtlich seiner Eignung als Autor" sehe. Bis zum Zeitpunkt der Ausstrahlung von "Akte Aluminium" im Jahr 2012 habe das Al-EX-Institut nicht existiert. Es stehe dem Sender nicht zu, nachträgliche Aktivitäten seiner Autoren zu kommentieren.