stellungnahme des geschäftsführers zur diskriminierung von asylwerbern

heute vormittag ist eine stellungnahme des geschäftsführers des republiccafe in salzburg zu den vorkommnissen vom samstag, 16.1. beim “80 & 90er clubbing” eingelangt. (“diskriminierung von asylwerbern in salzburgs clubbingszene“).
auf den ausdrücklichen wunsch des geschäftsführers (zitat aus telefonat: “ich bestehe darauf!”) veröffentliche ich diese im vollen und unveränderten wortlaut:

Sehr geehrter Herr Jenny,

bezugnehmend auf Ihre email vom 17. Jänner möchte ich, nach Rücksprache mit allen Beteiligten, wie folgt Stellung nehmen.

Die von Ihnen erwähnte Veranstaltung, 80 & 90 Clubbing, wurde auf Grund der zahlreichen Besucher für ALLE neuen Gäste im Verlauf der Nacht mehrmals geschlossen. Wir verwehren wir uns mit Nachdruck gegen jegliche Vorwürfe der Diskriminierung und entspricht dies nicht den Tatsachen.

Vielmehr befremdet uns Ihre Vorgehensweise eine Schmutzkampagne zu starten, ohne vorher unsere Position zu erfahren.

Mit vorzüglicher Hochachtung

Michael Fasching

unmittelbar nach eintreffen dieser stellungnahme habe ich herrn fasching telefonisch erreicht und ihm mitgeteilt, dass vermutlich er genauso wie ich weiss, dass die angaben so nicht stimmen können. denn während die türsteher des security personals die asylwerber nicht einliessen, wurden laufend neue besucher_innen in das lokal eingelassen, dafür gibt viele zeug_innen. diese können ebenso bestätigen, dass die betroffenen ausdrücklich deswegen nicht eingelassen wurden, weil das security personal die “white card” als nicht ausreichend bezeichnet. (nicht alle besucher_innen wurden überhaupt nach einem ausweis gefragt, sondern nur “bestimmte”.) weiters hat der security-mitarbeiter selbst vor ort bestätigt, dass die asylwerber nicht eingelassen werden.

herr fasching war im telefongespräch sehr ungehalten über die tatsache, dass von mir “absolut falsches” berichtet würde, bezeichnete mich als “du-freund von michael stolhofer” (michael stolhofer ist der ehemalige intendant der szene salzburg) und “entsetzliche person”.

auf die frage hin, ob er allen ernstes behaupten wolle, dass den betroffenen nicht wegen ihres ausweises, der weissen asylkarte, kein einlass gewährt wurde, meinte dann michael fasching, dass er das nicht wisse. er wiederholte seine verärgerung über die veröffentlichung meines artikels und beendete das telefongespräch mit der aussage, dass er sich mit meinen vorwürfen “wirklich nicht ernsthaft auseinandersetzen kann. das werden sie wohl verstehen.”

die gereizte reaktion des geschäftsführers michael fasching überrascht jedoch jene nicht, denen die hintergründe bekannt sind. klemens schuster, kommunikationsverantwortlicher des kulturhauses republic stellte bereits via facebook klar:

Wir (republic Theater/Szene Salzburg) haben den vor einiger Zeit abgelaufenen Pachtvertrag mit der Michael Fasching Betriebsgesellschaft mbH nicht verlängert, weil die Art und Weise, wie das Lokal geführt wird, nicht mehr mit den Zielsetzungen eines offenen Kulturhauses vereinbar war. Derzeit ist eine Räumungsklage gegen den Lokalbetreiber anhängig.

ich muss ausserdem die beschimpfung als “du-freund von michael stolhofer” dezitiert zurückweisen. michael stolhofer ist eine für die salzburger kulturszene und darüber hinaus verdiente und prägende persönlichkeit. seine gestalterische leistung und sein hinausdenken über den kleinkarierten tellerrand hinaus zeichnet ihn aus.

Schlagwörter: clubbing, diskriminierung, klemens schuster, michael fasching, michael stolhofer, republic

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