Stellungnahme der Fa. Wala zum Spiegel-Artikel “Der große Schüttelfrust”

Die Wochenzeitschrift „Spiegel“ setzt sich in der Ausgabe 28/2010 polemisch mit der Homöopathie auseinander.

Der „Spiegel”-Artikel erweckt den Eindruck, dass nicht nur die Homöopathie allein, sondern die Naturheilverfahren insgesamt gemeint sind – darunter auch die Anthroposophische Medizin. Fakt ist, dass auch in der Anthroposophischen Medizin nach homöopathischen Verfahren potenzierte Arzneimittel Anwendung finden.

Durch den „Spiegel”-Artikel wird eine politische Diskussion losgetreten, deren zentraler Streitpunkt die Erstattungsfähigkeit homöopathischer Arzneimittel sowie der entsprechenden ärztlichen Behandlung (z. B. Erstanamnese) durch die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist. Die Befürworter des Wegfalls der Erstattungsfähigkeit erhoffen sich dadurch eine Kostenersparnis für die gesetzlichen Krankenkassen.
Ein Einsparungspotenzial für die gesetzlichen Krankenkassen durch einen Wegfall der Erstattungsfähigkeit für homöopathische Arzneimittel ist nicht vorhanden.

Anthroposophische und homöopathische Arzneimittel sind bis auf wenige Ausnahmen von der Erstattungsfähigkeit durch die GKV ausgeschlossen. Die gesetzlichen Krankenkassen gaben 2009 zudem gerade einmal 47,47 Mio. Euro für anthroposophische und homöopathische Arzneimittel aus, das entspricht 0,16% der Gesamtkassenausgaben für Arzneimittel (auf Basis der Apothekenverkaufspreise).(1)

Auf den Artikel des „Spiegel” hin haben mehrere Krankenkassen geäußert, dass sie die Erstattung ärztlicher Leistungen auch weiterhin beibehalten wollen.(2)

Der Grund: Die Krankenkassen wissen, dass die homöopathische und die anthroposophische Behandlungsmethode helfen, Kosten einzusparen und dass sie sich durch das Anbieten dieser Leistungen von anderen gesetzlichen Krankenkassen positiv abheben können.

Auch außerhalb der Erstattung wird mit homöopathischen und anthroposophischen Arzneimitteln kein „Milliardengeschäft“ gemacht: Der Gesamtumsatz, der in Deutschland im Jahr 2009 mit homöopathischen und anthroposophischen Arzneimitteln gemacht wurde, lag insgesamt bei ca. 400 Mio. Euro (Endverbraucherpreise).(3)

Das Marktforschungsinstitut IMS Health hat hingegen für verschreibungspflichtige und rezeptfreie Arzneimittel einen Gesamtumsatz von 37,1 Mrd. Euro ermittelt.(4)

Die wahren Kostentreiber im Gesundheitsbereich sitzen andernorts. Die Ausgabenexplosion entsteht bei den umsatzstarken und kostenintensiven so genannten Spezialpräparaten mit zweistelligen Wachstumsraten. Ihr Anteil am GKV-Arzneimittelumsatz erreicht bereits rund 26%, obwohl ihr Verordnungsanteil nur 2,5% beträgt. (5)

Die „Süddeutsche Zeitung“ brachte die Situation am 13.7.2010 auf den Punkt: „ … die Frage, ob die Deutschen zu viele Globuli essen, lenkt von den wirklich wichtigen Themen ab: von den echten Kostentreibern unter den Arzneimitteln etwa, den neuen patentgeschützten Medikamenten, die oft wenig neuen Nutzen bringen und die Kassen enorm belasten. Und sie lenkt ab vom wichtigen Kampf des Gesundheitsministers, der sich mit der Pharmabranche anlegt, um ihr Preisdiktat zu brechen. Sollte Röslers Reform hier Erfolg zeigen, kann sich Deutschland getrost noch einige Globuli leisten.”

Homöopathische (und anthroposophische) Arzneimittel sind wirksam.

Die inhaltlichen Argumente, die der „Spiegel“ gegen die Homöopathie anführt, sind altbekannt:
Kritisiert wird vor allem der fehlende Beleg der Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel, was der Erstattung homöopathischer Therapie-Maßnahmen durch die gesetzlichen Krankenkassen widerspräche.

Fakt ist jedoch, dass vertrauenswürdige Studien die Wirksamkeit homöopathischer und anthroposophischer Arzneimittel eindeutig belegen: Die von einigen gesetzlichen Krankenkassen in Auftrag gegebene „AMOS-Studie“ (Anthroposophic Medicine Outcomes Study) (6) gilt bislang als umfassendster Nachweis der Wirksamkeit,  Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit anthroposophischer Behandlungen und Therapien. Für diverse chronische Erkrankungen konnte mit einem speziell dafür entwickelten Studiendesign eine über 2 Jahre stabile, klinisch relevante und statistisch signifikante Besserung nachgewiesen werden, gleichzeitig waren die Patienten hoch zufrieden.

Ein positiver Effekt auf die Kosten für anthroposophische Behandlungen und Therapien bei chronischen Erkrankungen konnte im Rahmen einer Subauswertung (7) dieser „AMOS-Studie“ ebenso bestätigt werden. Im ersten Jahr stiegen die Kosten im Vergleich zur im Vorjahr durchgeführten konventionellen Behandlung nicht signifikant an und sanken im zweiten Jahr sogar um 416,00 Euro pro Patient, was rund 15% der Gesamtkosten entsprach.Auch der vom Schweizer Staat in Auftrag gegebene „Health Technology Assessment Report“(8) aus dem Jahr 2006 belegt unter anderem eindeutig die Wirksamkeit der anthroposophisch-medizinischen Therapierichtung inklusive der Arzneimittel.

Generell gilt: Eine allgemeine Bewertung des Heilungserfolges durch homöopathische Arzneimittel ist ebenso unsinnig wie es eine allgemeine Bewertung des Heilungserfolges eines schulmedizinischen Bereiches wie zum Beispiel der Chirurgie wäre. Einzelne Arzneimittel können nur in Bezug auf ihre Wirksamkeit bei einer bestimmten Erkrankung bewertet werden.

Die Menschen nutzen die Angebote der homöopathischen und der Anthroposophischen Medizin und fordern diese ein.

Nach Auffassung der WALA Heilmittel GmbH stellt die Überlegung, komplementärmedizinische Therapie-Maßnahmen von der Erstattungsfähigkeit auszuschließen, das Recht auf freie Therapie-Wahl und die Urteilsfähigkeit des Patienten infrage.

Dass viele Patienten von Homöopathie und Anthroposophischer Medizin überzeugt sind, zeigt ihre Bereitschaft, für die ganzheitlichen Therapieansätze (teilweise) selbst zu bezahlen – und damit die GKV zu entlasten.

Im Jahre 2009 wurden in Deutschland insgesamt 300 Mio. Euro (Endverbraucherpreise) im Rahmen der  Selbstmedikation für homöopathische Arzneimittel ausgegeben. (9)

Eine Umfrage des Allensbach Instituts hat gezeigt, dass 53% der Bevölkerung mindestens ein Mal im Leben homöopathische Arzneimittel verwendet hat. (10) Dies spiegelt sich auch in der zunehmenden Beliebtheit unserer Präparate.

Schon 1997 hat die EU Kommission veröffentlicht, dass 100 Millionen Menschen in der EU homöopathische Arzneimittel verwenden.(11)

Am 17.05.2009 haben in der Schweiz 67% der Bevölkerung für die Verankerung der Komplementärmedizin (u. a. Homöopathie und Anthroposophische Medizin) in der Verfassung gestimmt.

Das alles zeigt ganz klar: Es besteht ein ernsthafter Bedarf in der Bevölkerung; viele Bürger wollen Homöopathie und Anthroposophische Medizin.

1 Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (Hrsg.). Pharma-Daten 2009. 39. überarbeitete Auflage. Berlin,
September 2009. Seite 71.
2 „Spiegel"-Online. „Homöopathie, Kassen wettern gegen Erstattungsverbot“,
www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,706139,00.html, 13.7.2010, 07:04 Uhr.
3 Ebd.
4 Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (Hrsg.). Pharma-Daten 2009. 39. überarbeitete Auflage. Berlin,
September 2009. Seite 64.
5 Seite 1, „Eckpunkte zur Umsetzung des Koalitionsvertrages für die Arzneimittelversorgung“,    

http://www.bmg.bund.de/cln_169/nn_1168258/SharedDocs/Standardartikel/DE/AZ/A/Glossar-Arzneimittelpreise/10-04-28-

Eckpunkte-Arzneimittel.html?__nnn=true, 15. Juli 2010, 16:15 Uhr
6  Die „AMOS-Studie“ wurde vom Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité, Humboldt-
Universität, Berlin in Zusammenarbeit mit dem Freiburger Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische
Methodologie (IFAEMM) sowie dem Verein für Krebsforschung, Arlesheim, Schweiz erstellt.
Hamre H J, et al. Anthroposophic Therapies in Chronic Disease: The Anthroposophic Medicine Outcomes Study (AMOS).
European Journal of Medical Research 2004; 9: 351-360. Deutscher Nachdruck: Hamre H J, et al. Anthroposophische Therapien
bei chronischen Erkrankungen: Die Anthroposophische Medizin Outcomes-Studie (AMOS). Der Merkurstab 2004; 57: 419-429.
7 Hamre H J, et al. Health Costs in Anthroposophic Therapy Users: a Two-Year Prospective Cohort Study. BMC Health Services
Research 2007; 6:65. Deutscher Nachdruck: Hamre H J, et al. Krankheitskosten unter anthroposophischer Therapie: Ergebnisse
einer zweijährigen prospektiven Kohortenstudie. Der Merkurstab 2007; 60: 138-147.
8  Gunver Sophia Kienle, Helmut Kiene, Hansueli Albonico. Anthroposophische Medizin in der klinischen Forschung:
Wirksamkeit, Nutzen, Wirtschaftlichkeit, Sicherheit. 1. Auflage. Stuttgart: Schattauer 2006. 362 Seiten. ISBN 978-3794524716.
9 Bundesverband der Arzneimittelhersteller e.V. „Der Arzneimittelmarkt in Deutschland in Zahlen 2009“.
10 Allensbacher Archiv, IfA-Umfrage 10039, Juni 2009.
11 Homeopathic Medicinal Products, Commission Report to the European Parliament and Council on the Application of
Directives 92/73/EC and 92/74/EC, Brussels Com(97)362 final – C4-0484/97.

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