Steiner und Madlaina
„Cheers“
(Glitterhouse)
Wenn es darum geht, den Schlager mit bösen Kommentaren zu bedenken, sind wir ja immer schnell und mit großem Spaß bei der Sache, denn nichts ist einfacher, als Geringschätzigkeit und Überlegenheit zu zeigen. Dabei steckt hinter den Simplifizierungen, Fantastereien, Schönfärbereien ja immer eine auch eine tiefe, nur allzu menschliche Sehnsucht nach dem einfachen Leben, das gut zu einem sein will und nicht mit Widersprüchen, Ungewissheiten und Niederschlägen anstrengt. Die Sehnsucht, dass sich jemand kümmert, Sorgen teilt und man nicht ständig selbst in die Verantwortung gezogen wird. Allzu menschlich, wie gesagt. Oder anders: Es ist komplizierter, leider. Dennoch lassen sich mit klaren Worten oft erstaunlich zufriedene Momente erleben – der große Udo Jürgens hat das gewusst, viele andere auch. Und der noch nicht ganz so große, dafür aber noch sehr lebendige Jan Delay hat erkannt, dass es manchmal eben auch eine „Skorpions-Ballade“ tut, um der Seele zu schmeicheln.
Nora Steiner und Madlaina Pollina haben ihre Lektion längst gelernt. Nach zwei bemerkenswerten EP legen sie nun ein Debütalbum vor, das sie in kürzester Zeit aus dem Vorprogramm von Madlainas Bruder Faber auf die Main Stage katapultieren wird. Sie haben längst verinnerlicht, dass jenes Sprichwort vom Reden, Schweigen, Silber und Gold ihnen im wahren Leben nicht weiterhilft, wenn damit so vieles unausgesprochen und missverständlich bleibt. Also lieber von den Dingen singen, auch wenn sie von Zweifeln, Ängsten, von Reue oder vorweggenommenen Enttäuschungen handeln. Aber eben auch von Liebe, Hingabe, von Zärtlichkeit, den eigenen Träumen und denen der anderen, mehr mit Herz, weniger mit Verstand. Sie tun dies gemeinsam, mit weicher, sanfter oder spröder, kraftvoller Stimme. Dazu die Schweiz als Land der Vielsprachigkeit, Pollina mit den italienischen, Steiner mit den griechischen Wurzeln, das widerspricht sich nicht, das passt zur Zeit.
Es sind anrührende Songs daraus geworden: Liebeslieder, Trennungslieder, Streitlieder, Lustlieder, der ganze verworrene Kosmos des Mit- und Ohneeinander, der ganze Kampf, das Glück, der Schmerz. Sie handeln von den Gewissheiten, die man kennt, aber besser nicht hören will, von der Angst, allein zu sein und deshalb Fehler zu machen, von denen man weiß, dass sie dumm sind. Davon, dass das Einfache eben nicht unbedingt glücklich macht („Frauen wollen was, Männer auch, ein schönes Haus, ein Kind im Bauch“) oder dass es so schwierig ist, zu wissen, was das Richtige ist und dann auch noch den Mut zu finden, eben dies zu tun. „Doch wer soll sich als erstes traun, Vertrautes mit der Faust zerhaun?“ fragen sie in „Das schöne Leben“, dem zwiespältigen Hoch auf die Unentschlossenheit, wenn also die Hoffnung so groß ist wie die eigene Verzagtheit. Alles Lieder, die denen aus dem Herzen sprechen, die ähnlich empfindsam sind. Klare Worte über Unerklärliches, starke Zeilen für unsere Schwächen – und am Ende reißt die Gitarre alles in Stücke. Zwei mit dem Herz durch die Wand, wunderbar.
10.01. Karlsruhe, Substage Café
11.01. Köln, Stereo Wonderland
12.01. Düsseldorf, The Tube
13.01. Langenberg, KGB
15.01. Hannover, Lux
19.01. Bremen, Zollkantine
20.01. Hamburg, Nochtwache
22.01. Mainz, Schon Schön
23.01. Berlin, Musik und Frieden
24.01. Lübeck, Riders Café
25.01. Magdeburg, Moritzhof
26.01. Osnabrück, Kleine Freiheit
27.01. Darmstadt, Pädagog Theater
29.01. Dresden, Ostpol
31.01. Wien, TBA
01.02. Vorarlberg, TBA
02.02. Nürnberg, Club Stereo
03.02. München, Backstage
04.02. Reutlingen, Franz K.
05.02. Ansbach, Kammerspiele
06.02. Leipzig, Moritzbastei
07.02. Erfurt, Museumskeller
„Cheers“
(Glitterhouse)
Wenn es darum geht, den Schlager mit bösen Kommentaren zu bedenken, sind wir ja immer schnell und mit großem Spaß bei der Sache, denn nichts ist einfacher, als Geringschätzigkeit und Überlegenheit zu zeigen. Dabei steckt hinter den Simplifizierungen, Fantastereien, Schönfärbereien ja immer eine auch eine tiefe, nur allzu menschliche Sehnsucht nach dem einfachen Leben, das gut zu einem sein will und nicht mit Widersprüchen, Ungewissheiten und Niederschlägen anstrengt. Die Sehnsucht, dass sich jemand kümmert, Sorgen teilt und man nicht ständig selbst in die Verantwortung gezogen wird. Allzu menschlich, wie gesagt. Oder anders: Es ist komplizierter, leider. Dennoch lassen sich mit klaren Worten oft erstaunlich zufriedene Momente erleben – der große Udo Jürgens hat das gewusst, viele andere auch. Und der noch nicht ganz so große, dafür aber noch sehr lebendige Jan Delay hat erkannt, dass es manchmal eben auch eine „Skorpions-Ballade“ tut, um der Seele zu schmeicheln.
Nora Steiner und Madlaina Pollina haben ihre Lektion längst gelernt. Nach zwei bemerkenswerten EP legen sie nun ein Debütalbum vor, das sie in kürzester Zeit aus dem Vorprogramm von Madlainas Bruder Faber auf die Main Stage katapultieren wird. Sie haben längst verinnerlicht, dass jenes Sprichwort vom Reden, Schweigen, Silber und Gold ihnen im wahren Leben nicht weiterhilft, wenn damit so vieles unausgesprochen und missverständlich bleibt. Also lieber von den Dingen singen, auch wenn sie von Zweifeln, Ängsten, von Reue oder vorweggenommenen Enttäuschungen handeln. Aber eben auch von Liebe, Hingabe, von Zärtlichkeit, den eigenen Träumen und denen der anderen, mehr mit Herz, weniger mit Verstand. Sie tun dies gemeinsam, mit weicher, sanfter oder spröder, kraftvoller Stimme. Dazu die Schweiz als Land der Vielsprachigkeit, Pollina mit den italienischen, Steiner mit den griechischen Wurzeln, das widerspricht sich nicht, das passt zur Zeit.
Es sind anrührende Songs daraus geworden: Liebeslieder, Trennungslieder, Streitlieder, Lustlieder, der ganze verworrene Kosmos des Mit- und Ohneeinander, der ganze Kampf, das Glück, der Schmerz. Sie handeln von den Gewissheiten, die man kennt, aber besser nicht hören will, von der Angst, allein zu sein und deshalb Fehler zu machen, von denen man weiß, dass sie dumm sind. Davon, dass das Einfache eben nicht unbedingt glücklich macht („Frauen wollen was, Männer auch, ein schönes Haus, ein Kind im Bauch“) oder dass es so schwierig ist, zu wissen, was das Richtige ist und dann auch noch den Mut zu finden, eben dies zu tun. „Doch wer soll sich als erstes traun, Vertrautes mit der Faust zerhaun?“ fragen sie in „Das schöne Leben“, dem zwiespältigen Hoch auf die Unentschlossenheit, wenn also die Hoffnung so groß ist wie die eigene Verzagtheit. Alles Lieder, die denen aus dem Herzen sprechen, die ähnlich empfindsam sind. Klare Worte über Unerklärliches, starke Zeilen für unsere Schwächen – und am Ende reißt die Gitarre alles in Stücke. Zwei mit dem Herz durch die Wand, wunderbar.
10.01. Karlsruhe, Substage Café
11.01. Köln, Stereo Wonderland
12.01. Düsseldorf, The Tube
13.01. Langenberg, KGB
15.01. Hannover, Lux
19.01. Bremen, Zollkantine
20.01. Hamburg, Nochtwache
22.01. Mainz, Schon Schön
23.01. Berlin, Musik und Frieden
24.01. Lübeck, Riders Café
25.01. Magdeburg, Moritzhof
26.01. Osnabrück, Kleine Freiheit
27.01. Darmstadt, Pädagog Theater
29.01. Dresden, Ostpol
31.01. Wien, TBA
01.02. Vorarlberg, TBA
02.02. Nürnberg, Club Stereo
03.02. München, Backstage
04.02. Reutlingen, Franz K.
05.02. Ansbach, Kammerspiele
06.02. Leipzig, Moritzbastei
07.02. Erfurt, Museumskeller