Ist die Causa Steinbach eine Meldung wert? Nein, eigentlich nicht. Auch dass sie immer noch für die CDU im Bundestagsausschuss für Menschenrechte sitzt, sagt nichts Neues über Erika Steinbach und im Grunde auch nicht über ihre Partei. Erinnern wir uns nur mal an die Stahlhelm-Fraktion der CDU und ihren Frontmann Alfred Dregger, der es immerhin zum Fraktionsvositzenden brachte. Und seit Dregger dort Landesvorsitzender war, hat sich in der hessischen CDU auch wenig verändert.
Und doch steht der Name Erika Steinbach für etwas ganz Schlimmes, ebenso wie der Name Nicolas Sarkozy, oder Silvio Berlusconi, oder Geert Wilders, oder Jaroslaw Kaczinski oder, oder, oder. Nämlich dafür, dass Revanchismus, faschistoide Politik oder entsprechende Hetze in Europa wieder salonfähig geworden ist – und nicht länger nur den Stammtischen gehört (Sarrazin habe ich hier nicht besonders aufgeführt, weil der wohl eher in die Kategorie "seniler Spinner" gehört).
Schlimm finde ich, dass nun auch noch Alice Schwarzer mit einem Buch ("Die große Verschleierung: Für Integration, gegen Islamismus") von der populären rechten Propaganda profitieren muss - und mit diesem Thema abkassiert. Aber vielleicht sind die Ursachen da ja ähnlich wie bei Thilo Sarrazin...