eBook-Cover
Nach den ersten beiden wurde vorgestern nun der dritte Teil der “Schlaglichter” veröffentlicht. Wie die ersten beiden auch dieses mal wieder nur als eBook.
Ich habe es im Moment seines Erscheinens bei Amazon gekauft und bereits ausgelesen. Das war noch, bevor er selbst das Buch in seinem Blog bewarb
Und habe – genau wie bei den ersten beiden Büchern – Spaß beim Lesen gehabt und an der Art, wie Sasse Geschichte erlebbar machen kann. Selbst wenn – wie bei mir – an manchen Stellen ein Grundwissen vorausgesetzt wird, dass ich aufgrund meiner Sozialisierung im Osten der Republik nicht habe; nicht haben kann.
Das ist überhaupt das Stichwort: im Dritten Band beschäftigt sich Sasse nämlich auch mit Themen der jüngeren deutschen Geschichte – und eben auch mit dem Ende der DDR. Ich mag da fast alles unterschreiben, was er dazu zu sagen hat; wenn auch ich mir ein wenig mehr Bewertung aus ostdeutscher Sicht gewünscht hätte. Doch immerhin: eine solche kommt bei ihm vor – das zeichnet seinen Text wohltuend aus. Denn oft liest man immer nur die Geschichte, die die Sieger schrieben. Sasse bleibt hier erfreulich neutral.
Wo er über die Tage im November 1989 und das darauf folgende Jahr schreibt – das ist gut und bleibt sachlich. Schon allein dafür ist Stefan Sasse zu loben.
Wie schon seine ersten beiden Bücher ist auch dieses hier empfehlenswert – ich halte sie alle drei für gute Nachschlagewerke, wenn man einmal etwas Genaueres über die römische und griechische (im dritten Band nicht enthalten!) Geschichte; über die der USA oder die Europas der Moderne wissen möchte.
Er deckt nicht alles ab – und wo er sich in Bereiche außerhalb seiner Kernbereiche gerät, verirrt er sich (siehe die Geschichte des Mittelalters) – aber über die historischen Zeiten, über die er häufiger schreibt, schreibt er wissensreich, nicht abgehoben und damit: lehrreich.
Alles in allem: auch der Dritte Teil ist unbedingt lesenswert! Auch wenn der Autor – und das ist mein einziger Kritikpunkt – die Texte nicht ordentlich korrigiert hat. Sie sind leider voller Fehler – so wie sie beim Schreiben im Blog immer wieder vorkommen. Aber für ein Buch sollte man sich dann schon die Zeit gönnen und die Fehler korrigieren; vor allem, wenn sie regelrecht sinnentstellend oder zumindest verständniserschwerend sind. Nur gut, dass man das bei eBooks relativ problemlos korrigieren kann.
Nic
Inhalt:
- Das Parteiensystem der Weimarer Republik
- Die SPD im Wahlkampf 1972
- Zur Steinbach-Debatte
- Die Geschichte des “Supreme Court of the United States”
- Die rechtlichen Grundlagen des Prinzipats
- Die Außenpolitik der Bonner Republik
- Zur Debatte um die Wiederauflage von „Mein Kampf“
- Drei Sätze, die die Welt veränderten
- Der Versailler Vertrag
- Der internationale Nazi-Vergleich und seine Helfershelfer
- Die amerikanischen Präsidenten…mit den Animaniacs
- Gurkentruppe in Lack und Leder
- Von der Ersten zur Dritten Republik
- Die DDR – ein Staat auf Abruf
- Weihnachten wieder zu Hause? Ein kontrafaktisches Szenario
- War das Ende der amerikanischen Ureinwohner Völkermord?
- Der 9. November – ein deutscher Tag in einem deutschen Jahrhundert
- Die deutsche Einheit
- Vom Elend des deutschen Geschichtsfernsehens
- War im Geschichts-Fernsehen früher alles besser?
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