Stefan Raab schlägt Günther Jauch

Erstellt am 4. Oktober 2011 von Newssquared @Oliver_schreibt

Stefan Raab schlägt Günther Jauch

Die großen Gewinner des Abends: Stefan Raab und Anke Engelke, denn beide erhielten jeweils zwei Preise. Die Zuschauer wählten Raab zum besten Entertainer, der sich damit gegen Günther Jauch und das Duo Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheidt druchsetzte; die Jury zeichnete Engelkes Sat.1-Sendung Ladykracher als beste Comedy aus. Und der von Raab, Engelke und Judith Rakers präsentierte Eurovision Song Contest 2011 gewann den Fernsehpreis für die beste Unterhaltung. Für Raab ist das der zweite Doppelsieg in Folge: Im vergangenen Jahr nahm er ebenfalls zwei Fernsehpreise mit nach Hause.

Der emotionalste Moments des Abends: Joachim Fuchsbergers Ehrung. Der Entertainer wurde für sein Lebenswerk mit dem Ehrenpreis der Stifter ausgezeichnet. Die Laudatio auf ihn hielt Moderator Frank Elstner, der Blacky schon seit mehr als 40 Jahren kennt: «Ich war damals eifersüchtig auf dich, denn du sahst so unheimlich gut aus! Du warst eine Mischung aus Günther Jauch, Stefan Raab und George Clooney. Ich bewundere es, wie du immer wieder aufstehst, Blacky – egal welche Gemeinheiten das Schicksal für dich bereithält.»

Fuchsberger, dessen Sohn Thomas vor fast genau einem Jahr tödlich verunglückte, sagte sichtlich beeindruckt ob des Beifalls des Publikums: «Kaum bin ich 85 Jahre alt – und schon habe ich diesen wundervollen Preis. Es ist mein allererster Fernsehpreis. Auf dich habe ich gerade noch gewartet», schmunzelte er, als er die Trophäe in den Händen hielt. Dann machte er seiner Ehefrau Gundel eine Liebeserklärung, bei der beiden Tränen in den Augen standen.

Der große Unbekannte des Abends: Jörg Hartmann. Wer ist Jörg Hartmann? Jörg Hartmann ist der beste deutsche Schauspieler des Jahres. Dazu hat ihn zumindest die Jury des Deutschen Fernsehpreises gekürt – völlig zu Recht. «Mich kennt man weniger, weil ich erst vor zwei Jahren vom Theater gekommen bin», sagte der 42-Jährige. Hartmann spielte in der in Ostberlin in den Achtzigern angesiedelten ARD-Serie Weissensee den fiesen Stasi-Major Falk Kupfer, der selbst vor seiner eigenen Familie nicht zurückschreckt. Er sei – obgleich Wessi – zu der Rolle gekommen, weil er bereits einen Stasi-Mann im Mehrteiler «Die Wölfe» verkörperte, sagte Hartmann.

Die Überraschung des Abends: «Das ist nicht euer Ernst!», entfuhr es Nachwuchsschauspieler Jonas Nay, als ihm klar wurde, dass er für seine Rolle als Opfer von Cyber-Mobbing in der ARD-Produktion Homevideo mit dem mit 15.000 Euro dotierten Förderpreis ausgezeichnet werden sollte. Da hatte der 21-jährige Nay jedoch schon einen Preis. Denn Homevideo war gerade eben erst zum besten Fernsehfilm des Jahres gekürt worden. Der Film läuft am 19. Oktober im Ersten – nicht verpassen.

Die Haarfarbe des Abends: ist braun – so wie die Haare von Nina Kunzendorf. Die 39-Jährige erhielt den Fernsehpreis als beste Schauspielerin und setzte sich gegen ihre blonde Konkurrenz durch: Maria Simon, Lisa Wagner, Petra Schmidt-Schaller und Alexandra Neldel. Kunzendorf wurde für ihr Spiel in dem ARD-Drama In aller Stille ausgezeichnet. Ihre Spezialität: geheimnisvolle, unberechenbare Figuren, die den Zuschauer fesseln.

Der Sender des Abends: Die ARD heimste mit sechs Preisen in den zwölf Werkskategorien die meisten ein, den Arte/NDR-Film Homevideo eingerechnet. Auf Platz zwei folgt RTL mit zwei Auszeichnungen vor dem WDR, Kabel eins, ZDF und Sat.1.

Der frechste Spruch des Abends: stammt von Oliver Pocher. Der Comedian sagte, dass Bernd das Brot der Einzige beim MDR ohne Vorstrafen sei – und erntete nur «Beifall der Privatsender», wie er meinte, woraufhin die ARD-Vorsitzende Monika Piel einen Solo-Beifall inszenierte. «Und viel Spaß das eine Jahr mit Gottschalk», rief Pocher, der selbst rund zwei Jahre bei der ARD war, der ARD-Chefin zu.

Der beste Spruch des Abends: «Wir haben in Deutschland vielleicht die unbekanntesten Prominenten – das macht uns kein Land nach», sagte Kabarettist Dieter Nuhr mit Blick auf die als beste Unterhaltung nominierte RTL-Produktion Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!. Dennoch oder gerade deshalb habe es die Sendung «aus dem Dschungelsumpf in die Feuilletons» geschafft. Von der Internationalen Funkausstellung hatte Nuhr die Hoffnung auf neue, intelligente Fernsehapparate mitgebracht, solche nämlich, die selbsttätig um- oder aussschalten, wenn das Programm jedes Niveau vermissen lässt.

Die beste Entscheidung des Abends: Die RTL-Produktion Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! ging bei der Preisvergabe in der Kategorie «Beste Unterhaltung» leer aus.

Die Schrecksekunde des Abends: «Ich nehme den Preis nicht an», sagte ARD-Bücherwurm Denis Scheck, als er die Auszeichnung für besondere Leistungen im Bereich Information entgegennahm. Dann fuhr er fort: «Ich nehme den Preis nicht an, ohne zu sagen, dass die Literatur ein gefährliches Pflaster für den Fernsehpreis ist.» Schreck spielte damit auf den Skandal des Jahres 2008 an, als Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki sich weigerte, den Fernsehpreis entgegen zu nehmen.

Die schönste Frau des Abends: Bettina Zimmermann, die in einem wunderschönen nudefarbenen Elfenkleid über den roten Teppich schwebte. Die Kombination aus ihrem Kleid, der unaufgeregten Frisur und ihrem bezaubernden Lächeln erinnerte an echten Hollywood-Glamour, der auf den roten Teppichen in Deutschlands sonst eher selten ist.

Das schlimmste Outfit des Abends: trug zweifellos Britta Becker-Kerner, die sich an der Seite ihres Mannes Johannes B. Kerner in einem sackartigen Patchworkkleid auf dem roten Teppich wagte. In solch einem Modeungetüm würden sich andere Frauen nicht einmal trauen, den Müll weg zu bringen.

Die Kleiderpanne des Abends: Schauspieler Axel Milberg, der am Sonntagabend im Ersten im Kieler Tatort zu sehen war, trug statt Smoking Sakko und rote, völlig zerknitterte Hosen. Seine Entschuldigung: «Ich war gestern beim Hamburger Filmfest und habe den Smoking im Hotel in den Schrank gehängt, damit er knitterfrei bleibt. Dort habe ich ihn dann vergessen.» Gute Ausrede.

Die Versager des Abends: Marco Schreyl und Nazan Eckes. Das Moderatorenduo von RTL hakte eine Preisvergabe nach der anderen farb- und geistlos ab und wirkten, als würden sie vom Teleprompter ablesen.

Die große Frage des Abends: Wieso schaffen es die vier größten deutschen Fernsehsender ARD, ZDF, RTL und Sat.1 nicht, die Gala von der Verleihung des Fernsehpreises live zu übertragen? Stattdessen sendete RTL eine Aufzeichnung der Veranstaltung, die am Sonntagabend im Kölner Coloneum stattgefunden hat.

Wer was beim Deutschen Fernsehpreis trug, sehen Sie in unserer Bilderstrecke. 

Und wer einen der Fernsehpreis erhielt, erfahren Sie hier.

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Fernsehpreis – Stefan Raab schlägt Günther Jauch

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