Grab von Stefan Heym, Foto: SpreeTom (cc-asa 3.0)
Nur wenige Medien ehren heute einen der größten deutschen Dichter der Moderne: Stefan Heym. Er wäre heute einhundert Jahre alt geworden.
Ich habe alle seine Bücher gelesen – leider (noch) nicht alle rezensiert – und halte ihn für einen der interessantesten Zeitzeugen der jüngeren deutschen Geschichte. Sein Werkverzeichnis spricht Bände und umfasst davon auch etliche. Von den “Crusaders” (“Kreuzfahrer von heute”) bis zu den liebenswerten Erzählungen für seine geliebte Frau (“Immer sind die Weiber weg” und “Immer sind die Männer Schuld”).
Heym eckte zeitlebens an – das macht ihn und seine Bücher so überaus symphatisch. Er war immer ein politischer Mensch – dw nennt ihn einen “politischen Intellektuellen”, der seine Meinung sagte und schrieb. Und sowohl in den USA – in die er emigrieren musste – als auch in der DDR, in der er später seine Heimat fand, legte er sich mit den “Oberen” an. Mit der Konsequenz, nicht veröffentlichen zu dürfen. Doch Heym gehörte zu den wenigen DDR-Schriftstellern, die nicht nur DDR-Literatur verfassten. Sondern Weltliteratur schrieben. Und deshalb in Ost und West gleichermaßen gedruckt und gelesen wurde.
Auch wenn es mich wundert: selbst die Springer-WELT hat ein paar freundliche Worte für Heym übrig: “Die Erinnerung an Stefan Heym ist eine gute.”
Ich habe ihn – im Gegensatz zu etlichen anderen DDR-Schriftstellern – nie bei einer Lesung erleben dürfen. Und bei seiner Rede am 4. November 1989 auf dem Berliner Alexanderplatz war ich nicht dabei.
Aber ich habe ja noch seine Bücher… Denn: “Meine Bücher sollen sie lesen und nachdenken darüber!”
Nic