Statt einer Rezension: Ein Buchmessetag

Von Inadegenaar
An diesem Woche stelle ich Euch nicht nur ein Buch, sondern einen Blick auf sehr viele Bücher vor. Ich war mit meinem Mann auf der Frankfurter Buchmesse. Dieses Mal nur einen Tag, aber das ist immer noch besser als nichts, oder?
Ich habe den Eindruck, dass die Messe in jedem Jahr
ein bisschen politischer wird. In diesem Jahr stehen die Menschenrechte im Fokus. Vor 70 Jahren wurden sie von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in einer aus 30 Artikeln bestehenden Charta verabschiedet. Momentan hat man vielerorts allerdings den Eindruck, die Menschenrechte haben sich aus dem einen oder anderen Land verabschiedet. Die Frankfurter Buchmesse möchte für 2018 ein Zeichen setzen und die Menschenrechte mehr ins Bewusstsein bringen. Deshalb hat sie mit mehreren Kooperationspartnern (ZDF, ARTE, DER SPIEGEL, Börsenverein des deutschen Buchhandels) das Aktionsbündnis "I'm on the same page" ins Leben gerufen, das von den Vereinten Nationen und Amnesty International unterstützt wird. Die Kampagne wendet sich an alle, die in irgendeiner Form mit Büchern zu tun haben und bittet darum, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte zu unterstützen und "ein Zeichen für Respekt, kulturelle Verständigung und für eine freie und vielfältige Welt" zu setzen.
Da ich mich für das, was unabhängige Verlage und Selfpublisher herausbringen, interessiere, musste ich an deren Ständen vorbeischauen. Wie immer "sprangen" mich viele Bücher an. Ich glaube, ich kann gar nicht so lange leben, wie ich Zeit zum Lesen der Bücher bräuchte, die mich interessieren. Aber ich habe mich auch gefreut, mich mit Britta Kuhlmann vom Polar Verlag unterhalten zu können. Der Verlag gibt internationale Krimis heraus, in denen es richtig zur Sache geht und kein Stein auf dem anderen bleibt. Auf diesem Blog gibt es bereits mehrere Polar-Krimis; Ihr findet sie am schnellsten, wenn Ihr die Cover-Parade aufruft und auf den roten Polar-Schriftzug auf dem Cover achtet.
Zwei Tage vor unserem Besuch wurde die Gewinnerin des Selfpublishing-Preises gekürt. Gewonnen hat ihn Monika Pfundmeier mit ihrem historischen Roman "Löwenblut". Auch die Krimi-Autorin Ulrike Busch war mit ihrem Titel Mord auf der Hallig  nominiert, aber es hat leider nicht ganz gereicht, was ich sehr bedaure. Alle nominierten Bücher waren ausgestellt, und es war interessant zu sehen, welche Titel hier die Nase vorn hatten.   
Eine ganze Weile habe ich einem Vortrag auf dem Tolino-Stand zugehört. Im Kern ging es um die Frage, woran man einen künftigen Bestseller erkennt und im Umkehrschluss, wie man so ein Buch mithilfe von künstlicher Intelligenz kreiert. Na, herzlichen Glückwunsch. Noch mehr Mainstream-Mist braucht kein Mensch. Mir geht schon die Selbstoptimierung von Menschen gegen den Strich, und jetzt sollen auch noch Bücher so entstehen, dass sie für den Markt "optimiert" werden? Wenn sich so etwas durchsetzt, können wir uns vom Buch als Kulturgut verabschieden. 
Wenn Ihr Euch dafür interessiert, was ich außerhalb des Themas Bücher auf der Buchmesse erlebt habe, dann lest diesen Text.