Für Jahre rottete das traditionsreiche Gebäude, von dem aus Stasi-Chef Erich Mielke die Arbeiter- und Bauernmacht in der DDR sichergestellt hatte, dann vor sich hin. Die Mitarbeiterzahl schrumpfte, Wasserhähne wurden nicht mehr repariert. Angeblich hatte das neue, wiedervereinigte Deutschland keine Verwendung für das früher so gefürchtete Gebäude.
Glücklicherweise fand dann aber ein Umdenken statt. Im Lichte der neuen Bedrohung durch Facebook, das Internet und Pinzahlen-Diebe an Geldautomaten entschloss sich die Bundesregierung vor zwei Jahren für eine denkmalgerechte Sanierung des Ensembles. Jetzt endlich konnte Kulturstaatsminister Bernd Neumann den früheren Dienstsitz von Erich Mielke in Haus 1 der Normannenstraße abnehmen: „Sanierung: Früheres Stasi-Ministerium wieder offen“ jubelt die „Morgenpost“ (oben) angesichts der Wiedereröffnung „In den Farben von 1961“ (Berliner Zeitung).
Am kommenden Wochenende will sich das Spitzelsystem der DDR-Staatssicherheit mit einem Bürgertag unter dem Motto "Wissen, wie es war" vorstellen. Dabei werden Methoden wie Terror, Überwachung und Einschüchterung erklärt, die „nur einem Ziel diente“ (dpa): dem Machterhalt der SED. Ab kommenden Monat beginnt nach Auskunft des Bundesblogampelamtes (BBAA) im mecklenburgischen Warin dann der Umzug der 793 Mitarbeiter der Statistik- und Äußerungenerfassungsstelle des BBAA in die Normannenstraße. Von hier erfolge dann künftig die Überwachung des Internetbetriebes und die Freigabe aller von Deutschen verursachten Facebook-Einträge, hieß es in Warin.
Fund im Stasi-Archiv: Kohls geheimer Hades-Plan zur Eroberung Europas