Wir hatten uns im Vorfeld schon Gedanken gemacht und uns für folgende Stationen entschieden:
- Pingyao – Besichtigung der mittelalterlichen Altstadt
- Qingdao – Besichtigung der deutschen Straße
- Rushan- Entspannen am Meer
Reiseroute
Ein bisschen Statistik (ich mag so gerne Zahlenspiele)
Beijing – Taiyuan (Zug) 568 km 09:33 h
Taiyuan – Pingyao (Zug) 108 km 01:30 h
Pingyao – Taiyuan (Zug) 108 km 01:30 h
Taiyuan – Qingdao (Zug) 922 km 11:05 h
Qingdao – Rushan (Bus) 170 km 03:00 h
Rushan – Beijing (Zug) 1016 km 13:46 h
Wir verließen jeweils mit einem Trolley die Wohnung um ca. 20:00 Uhr, denn zum Bahnhof in Beijing brauchen wir etwa 1:15. Zuerst mit der U-Bahn Linie 5 bis Chongwenmen und von dort noch eine Station mit Linie 2 bis zum Bahnhof. Wir hatten ein perfektes Timing: Als wir die Wartehalle für den Zug betreten, erfolgt der Aufruf zum Einsteigen. Wir hatten Fahrkarten für den gleichen Wagen aber Abteile nebeneinander. Im Zug warteten wir, ob in einem der Abteile noch eine allein reisende Person kam. Bei mir war eine ältere Frau (Mutter) mit ihrem (erwachsenen) Sohn. Ich sah ihnen sofort an, dass sie aus der Provinz kamen. Bei meiner Frau in das Abteil kamen 3 Personen, die zusammen gehörten (sie waren von einer Firma und einer merkte, dass wir deutsch miteinander sprachen). Also musste ich schauen, wer das letzte freie Bett wollte. Und dann kam ein jüngerer Mann und meine Frau sprach ihn an und er tauschte.
Bis der Zug losfuhr trank ich noch gemütlich ein Bier. Pünktlich um 22:17 fuhr der Zug los und das nächtliche Beijing zog am Fenster vorbei. Und langsam verschwanden alle in den Betten. Ich machte das Licht aus und zog die Tür zu. Die Frau protestierte. Sie wollte, dass die Tür einen Spalt offen blieb. Sie war recht komisch. Während der Nacht rief sie immer wieder mal ihren Sohn. Sie hatte wohl Angst, den Bahnhof zum Aussteigen zu verpassen (dabei wird man zuvor vom Schaffner geweckt). Ihr Sohn sprach immer wieder auf sie ein leise zu sein. Irgendwann in den Morgenstunden verschwanden sie.
Wir kamen dann pünktlich um 07:58 Uhr in Taiyuan an. Der Himmel war blau und die Luft noch recht frisch. Wir waren im Winter 2010 schon mal in Taiyuan (zwangsweise) gewesen und wussten daher, wo wir was zum Essen finden würden. Zum Frühstück gab es hier erst einmal eine Nudelsuppe. Danach gingen wir einen Park, in dem zuvor viele Chinesen mit ihrem morgendlichen Programm (Gymnastik, Tai Chi, Tanzen, …) beschäftigt waren. Als ich jetzt Bilder machen wollte, war fast alles schon vorbei. Wir setzen uns auf eine Bank und genossen das Wetter, bevor wir wieder zum Bahnhof zurückkehrten.
Taiyuan – Morgengymnastik
Wir mussten nochmals 1:30 Stunde mit dem Zug nach Pingyao fahren. Für diesen Zug hatten wir Hard Seater (2. Klasse). Hierfür gibt es neben reservierten Sitzplätzen auch Stehplätze im Gang. Unser Platz war etwa in der Mitte des Wagens und wir mussten uns erst einmal bis dahin durchkämpfen (u.a. waren die Kleidersäcke der Wanderarbeiter im Gang im Weg). Die Chinesen auf unseren Plätzen standen sofort auf und dann verbrachten wir die Zeit mehr oder weniger (un-)gemütlich.
Im Hard Seater (Taiyuan nach Pingyao)
In Pingyao angekommen und Schritte vor den Bahnhof gemacht, wurde ich als Langnase natürlich sofort von vielen angesprochen (Taxi, Hotel, Stadtführung). Ich sagte immer buyou (nicht wollen).
Bahnsteig in Pingyao
Mit einer Art Golfcar fuhren wir in die Altstadt und suchten ein Hotel (wir hatten drei Hotels zuvor schon mal von der Beschreibung ausgesucht). Unsere Kriterien waren: in der Altstadt, mit einem historischen Innenhof, ruhig und sauber. Das erste Hotel, das wir uns ansahen, erfüllte diese Kriterien. Es war nur etwas teurer. Wir schauten uns Zimmer und Bad an. Da wir keine Lust hatten, weitere Hotels anzusehen und Zeit zu „verschwenden“ blieben wir hier.
Im nächsten Bericht stelle ich das Hotel in Pingyao vor und danach geht zum Sightseeing in Pingyao.