Teil 1: Projektvorstellung und Streckenbesichtigung
Einführung, oder die berechtigte Frage: Worum geht es hier überhaupt?
In den letzten Tagen fand der Auftakt zu dem von MeinAuto.de in Kooperation mit dem Haus Rupprechtstraße gGmbH durchgeführten Seifenkistenprojekt statt. Grundidee: MeinAuto.de sponsert Baumaterial für eine Seifenkiste und baut diese gemeinsam mit dem Haus Rupprechtstraße gGmbH über einen Zeitraum von etwa zehn Wochen zusammen. Verläuft alles nach Plan, so soll mit der fertigen Seifenkiste Anfang September der Sieg beim 8. Smidt-Seifenkistencup in Leverkusen-Edelrath eingefahren werden.
Das Ortsschild von Leverkusen-Edelrath, wo der Seifenkisten CUP am 8.9.2012 stattfinden wird
Ich bin übrigens Philipp, der Projektreporter und neue Volontär aus der Unternehmenskommunikation von MeinAuto.de. Ich werde in den kommenden zweieinhalb Monaten sowohl an unserer Seifenkiste mit bauen als auch die wöchentliche Berichterstattung über den Baufortschritt und unsere Rennvorbereitungen im MeinAuto.de-Blog übernehmen.
Jedes Projekt ist nur so gut wie sein Plan…
… und da wird auch dieses keine Ausnahme sein. Wir haben uns vor dem Hintergrund der ab heute knapp elf Wochen betragenden Vorbereitungs- und Bauzeit für die folgenden Projektphasen entschieden. Diese sollen im Idealfall ab Baubeginn jeweils in etwa eine Woche Zeit in Anspruch nehmen, damit „nach hinten raus“ noch genug Zeit für Verbesserungen bleibt:
- Die erste Rennstreckenbesichtigung (siehe unten), Bau- und Materialplanung, Vergabe der Team-Teilverantwortlichkeiten
- Bauphase I: Das Fahrwerk
- Bauphase II: Die Karosserie
- Falls organisatorisch machbar: Windkanal-Aerodymik-Test (!) mit Partner Toyota (Ja, liebe Leser, das haben wir wirklich vor!)
- Bauphase III: Styling & Tuning
- Testfahrt & TÜV-Abnahme (Ja, Letzteres gibt es auch bei Seifenkisten!)
- FINALE am 8. September 2012: Das Rennen
Natürlich kann und wird es wahrscheinlich hier und da kleinere Änderungen im zeitlichen Ablauf geben- that´s life- aber wenn wir uns grob an diesen Plan halten, so hat Euer Teamreporter (ich!) jede Woche etwas Interessantes zu schreiben, und dann werden auch wir pünktlich Anfang September mit unserer Seifenkiste im Leverkusener Hochgebirge am Start stehen.
Gemeinsam sind wir stark: Kurzvorstellung unseres Projektpartners
MeinAuto.de wird Euch, liebe Neuwagen Blog-Leser, aller Wahrscheinlichkeit nach bereits ein Begriff sein, weshalb ich an dieser Stelle auf detaillierte „Selbstbeschreibungen“ verzichte. Mindestens genauso wichtig ist aber unser Projektpartner, die „Haus Rupprechtstraße gGmbH“. Es gäbe sicherlich an dieser Stelle noch viel mehr über sie zu sagen, aber ich wähle hier aus Umfangsgründen dieser Reportage die Kurzversion: Die „Haus Rupprechtstraße gGmbH“ (http://www.haus-rupprechtstrasse.de/) ist eine soziale Wohneinrichtung, die aus der Haft entlassenen meist jungen Erwachsenen bei der Rückkehr in ein geregeltes Leben hilft und derzeit insgesamt 27 Bewohner hat, die dort betreut und gefördert werden. Ein Bestandteil des Hauses ist die so genannte „Werkstattgruppe“, welche aktuell aus fünf jungen Männern besteht, die zusammen mit uns und Einrichtungsleiter Christoph Kunow das gesamte Projekt realisieren wollen.
Meine Teammitglieder: Christoph, Tedd, Kevin und Christian
Wie kam es zu dieser Kooperation? (Das erste Kennenlernen)
Wie so viele Dinge entstammt auch dieses Projekt dem guten alten „Kölschen Klüngel“: Mein Kollege und MeinAuto.de-Pressesprecher Andreas Partz hatte die Idee zu einer solchen Kooperation, und alsbald fiel ihm aufgrund seiner persönlichen guten Bekanntschaft mit dem Einrichtungsleiter das Haus Rupprechtstraße, von seinen Bewohnern übrigens liebevoll „Ruppi“ genannt, als möglicher Partner ein. Man klärte im Vorfeld erste Eckdaten, und schließlich trafen wir uns am vorletzten Freitag (15.6.) mit Leiter Kunow und der Werkstattgruppe zu einem ersten Kennenlernen: Nach einer für den Sommer 2012 offenbar typischen Regendusche erreichten wir mit unseren Fahrrädern (Auch wir „Autoleute“ fahren ab und an Fahrrad!) die Rupprechtstraße im malerischen Köln-Sülz. Ich selbst war natürlich entsprechend gespannt, da ich nun meine Teamkollegen für die kommenden zweieinhalb Monate kennenlernen sollte. Wir wurden von Einrichtungsleiter Kunow sehr herzlich empfangen, er erklärte uns Grundlegendes zum „Ruppi“ und zeigte uns die (bestens ausgestattete) Werkstatt, in der unser Rennbolide bald Wirklichkeit werden soll. Tja, und was soll ich sagen- das anschließende Kennenlernen meiner Teamkollegen verlief bei einer Tasse Kaffee auf selbst gebauten Sitzmöbeln ebenfalls sehr entspannt. Wir lernten in geselliger Runde die Hausbewohner und Mitglieder der Werkstattgruppe Tedd, Christian, Christoph, Markus und den bereits als Fahrer eingeplanten Kevin kennen. Andreas stellte zunächst vor, was wir bei MeinAuto.de machen, wie wir auf das „Ruppi“ als Partner gekommen waren und wie wir uns das Projekt vom Ablauf her vorstellen. Schnell war allen Anwesenden klar, dass es um eine wirkliche (organisatorische, logistische und sportliche) Herausforderung geht, das Ganze mit den beiderseits vorhandenen Mitteln aber durchaus möglich ist. Als gemeinsamen Arbeitstag für das gesamte Team legten wir den Dienstag Vormittag fest, in dessen Anschluss ich von nun an möglichst schnell über das Geschehene berichten werde. Daher folgt auch schon der erste Bericht von der heute durchgeführten Streckenbesichtigung…
„Temperatur aufnehmen“- aber bitte mit Helm!
Zuversicht vor der ersten Testfahrt
Unser Rennteam traf sich am Dienstag unter dem Motto „Temperatur aufnehmen“ (Zitat C. Kunow) für eine erste Besichtigung und Befahrung der Leverkusener Rennstrecke. Da außer Herrn Kunow niemand von uns über Vorerfahrungen im Seifenkistensport verfügt, ging es für uns Übrige darum zu erfahren, dass derartige Rennen keine reine Spaßveranstaltung sind, sondern dass die Rennstrecken es durchaus in sich haben (Spitzengeschwindigkeiten bis 70 km/h) und eine solche Kiste deshalb gewissenhaft konstruiert werden muss. Wenn man nicht aufpasst, kann es leicht zu Szenen wie dieser kommen:
Nachdem wir uns morgens um 9:00 Uhr am „Ruppi“ getroffen und den Teambus beladen hatten, erreichten wir nach einer gut halbstündigen Anreise, inklusive des obligatorischen kurzen Staus auf der A3 am Kreuz Leverkusen, mit unseren Testfahrzeugen (Fahrrädern) das obere Ende der Rennstrecke in Leverkusen-Edelrath. Bis auf Markus und Fahrer Kevin, die leider verhindert waren, hatten wir übrigens alle Mann am Start. Nach einer brüderlich unter Teamkollegen geteilten Zigarette entluden wir das Teamfahrzeug, einen sehr geräumigen Ford Transit. Vorgabe war es zunächst, die Strecke in gemäßigtem Tempo hinunter zu fahren, um so ein erstes Gefühl für das Gefälle und die später auch im Rennen zu absolvierenden Kurven zu bekommen. Nach einer kurzen Diskussion über den Sinn und die Optik von Fahrradhelmen stürzten sich unsere drei Testfahrer Tedd, Christoph und Christian ins Tal und brachen bereits auf dieser ersten „gemäßigten“ Abfahrt sämtliche Geschwindigkeitsrekorde. Ich selbst saß im hinterherfahrenden Teambus und konnte dort gut erkennen, dass der Tacho schon auf dieser ersten Abfahrt mehr als 60 km/h anzeigte. Kurzum: Unsere drei Testfahrer waren im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr zu bremsen, und daher wiederholten wir diese Abfahrt noch einige Male. Am Ende ergaben sich sogar bereits teamintern erste Diskussionspunkte, wie man welche Kurve anfahren müsse und wo sich eventuelle „Stolpersteine“ für eine Seifenkiste befinden könnten.
Vollgas bei der Testfahrt
Fazit zum Projektstart
Wir wissen jetzt, dass es- obwohl natürlich „der Weg dahin“ und der Spaß im Vordergrund stehen sollen- bei einem Seifenkistenrennen durchaus flott zugeht, es sich definitiv auf mehreren Gebieten um eine Herausforderung handelt, und dass der Bau des eigenen Vehikels deshalb eine in jeder Hinsicht nicht zu unterschätzende Aufgabe darstellt.
Meine Teamkollegen an der Rennstrecke
Bald gibt es an dieser Stelle wieder News von unserem Rennteam- hoffentlich bereits aus der Werkstatt. Es bleibt auf jeden Fall spannend…
Euer Teamreporter
Philipp