Die Star-Wars-Serie The Mandalorian mit den Hinweisen High Dynamic Range (HDR) und Dolby Vision gekennzeichnet ist, wird sie weder in dem einen noch in dem anderen Verfahren ausgestrahlt. Das stellte der Youtube-Kanal HDTVTest nach dem Analysieren der ersten Folge fest. Stattdessen wurde offenbar das in SD aufgenommene Material künstlich (und schwach) hochskaliert.
Der Kanal zeigt in einem Video, wie so eine Annahme zustande kommt. In keiner der kontrastarken Szenen sei der maximale Helligkeitsunterschied mit mehr als 200 cd/m² gemessen worden. In seiner geringsten Stufe ist HDR eigentlich für 400 cd/m² ausgelegt. Als Standard für das derzeit als High End geltende HDR gelten 1.000 cd/m², und bei Dolby Vision ist sogar 4.000 cd/m² und mehr spezifiziert.
SDR-Inhalte, die auf HDR skaliert werden, sehen für viele Nutzer grau und ausgewaschen aus. Das liegt mach Angaben von HDTVTest daran, dass dem LCD-Fernseher im Grunde suggeriert wird, mit maximal möglicher Hintergrundbeleuchtung zu arbeiten. Das habe natürlich auch einen höheren Energiebedarf zur Folge und könne zu schnellerem Verschleiß des Bildschirms führen. Deshalb soll es wohl auch Zuschauer geben, die sichdie Serie stattdessen in SDR anschauen – das sehe einfach besser aus.
Für HDTVTest sind Praktiken wie diese schlecht für echtes High Dynamic Range, das der Kanal für eine wirklich überlegene Anzeigetechnik hält, wenn es echtes HD ist. Die Zuschauer bekämen aber beim Schauen von The Mandalorian und anderen Produktionen den Eindruck vermittelt, dass HDR schlechter als das ältere SDR aussieht. Deshalb gibt es eine Bitte an Disney, die Serie erneut in echtem HDR anzubieten oder sich wenigstens ehrlich zu machen und die irreführenden HDR- und Dolby-Vision-Flags zu entfernen.