Star wars – Heir to the Empire

  Star Wars - Heir to the empireawesomatik auf Buchfühlung
Star Wars – Heir to the empire - Timothy Zahn

Meine Eltern sind Alt-68er und so wurde ich im Geiste von Flowerpower und romantisch-kommunistischer Verklärung erzogen. Das hieß konkret, dass ich kein Fernsehen gucken durfte und nur pädagogisch wertvolles Spielzeug (wenn möglich aus Holz) zur Verfügung gestellt bekam.
He-Man Figuren, Spielzeugwaffen und alles was einem Jungen sonst noch Spaß machen könnte, waren Tabu.
Doch wenn die Eltern außer Hause sind, kann man bekanntlich machen, was man will.

Und so stieß ich eines Tages zufällig auf eine VHS-Kassette von Die Rückkehr der Jedi-Ritter. Was für eine Offenbarung! Raumschiffe, Außerirdische, Laserschwerter, Blaster, Monster und natürlich Prinzessin Leia im Bikini.

Ähnlich überwältigend stelle ich mir höchstens Sex für den Papst vor.
Es war einfach Liebe auf den ersten Blick. Für immer und ewig, bis dass der Tod uns scheidet.

Fortan habe ich mir den Film bei jeder Gelegenheit angeschaut. Bis ich quasi alle Dialoge mitsprechen konnte. Kurz, es war wie “Dirty Dancing” für Jungs.

Da hat es mich kaum gestört, dass ich die anderen Teile nicht kannte. Erst Jahre später habe ich Krieg der Sterne und Das Imperium schlägt zurück gesehen und damit alle Puzzle-Stücke der Saga endlich zusammenfügen können. Und obgleich die ersten Teile mehrheitlich von Kritikern favorisiert werden, wird Die Rückkehr der Jedi-Ritter immer meine erste Liebe bleiben.

Ihr könnt euch meine Aufregung vorstellen, als Jahre später verkündet wurde, dass George Lucas die Saga weitererzählen wird.
Durch eine glückliche Fügung und Beziehungen zum deutschen Schauspiel-Adel, hatte ich sogar Tickets für die Premiere in Anwesenheit sämtlicher Darsteller ergattern können. 

Und in nur zwei Stunden ist meine Ehe-ähnliche Beziehung zur Weltraum-Oper in ihren Grundfesten erschüttert worden. Mein Vertrauen wurde missbraucht und meine Liebe mit Füßen getreten. Episode I war nichts weiter als eine lächerliche Persiflage auf ein ehemals großartiges Spektakel.

Ich war betrogen worden, doch wie es in Liebesdingen ist, verschloss ich meine Augen vor der Wahrheit und klammerte mich verzweifelt an einen letzten Halm Hoffnung.

Derweil rammten mir die Fortsetzungen den Dolch nur noch tiefer ins Herz bis ich nach einigen Jahren, der Clone-Wars Trickfilmserie und dem McDonald Merchandise endlich einsehen musste, dass wir uns auseinander gelebt hatten.

Star Wars war für mich nur noch ein Motiv auf einem Hipster-Shirt und die Erinnerung an bessere Zeiten.

Es war an der Zeit neue Wege zu gehen. Mich wieder unter die Leute zu mischen und ein neues Kapitel in meinem Leben zu beginnen. Doch wie es das Schicksal will, sollte die letzte Episode in diesem ewigen Sturm der Emotionen noch nicht geschrieben sein.

Letztes Jahr wurde verlautbart, dass Disney das Star Wars – Franchise für sagenhafte 4 Milliarden Kröten gekauft hat und ab jetzt alle paar Jahre einen neuen Film auf den Markt bringen möchte. Die ersten Entwicklungen weisen daraufhin, dass Disney zumindest teilweise eine Rückbesinnung auf alte Werte anstrebt.

Und so entfachte der letzte glimmende Funken Star-Wars-Liebe im Trümmerhaufen  meines Herzens ein fragiles Feuerchen der Vorfreude.
Meine verhaltenen Erwartungen liegen nun in den fähigen Händen von Regisseur J. J. Abrams (schaut euch unbedingt seinen inspirierenden Ted-Talk an).

Um diese erfreulichen Entwicklungen gebührend zu feiern, habe ich beschlossen mir als Vorgeschmack auf die neuen Filme, die beliebteste Buch-Trilogie des Star Wars Universums vorzuknöpfen.

Dies ist  nach der unterhaltsamen Han-Solo Trilogie und dem unsäglichen Zombie Mash-up Deathtrooper, mein fünfter Star Wars Roman.

Erben des Imperiums beginnt exakt fünf Jahre nach Episode VI. Han Solo und Prinzessin Leia erwarten Nachwuchs von Jedi-Zwillingen, Luke Skywalker steht weiter im Dialog mit der Macht und R2D2 Und C3PO sind gut gewartet. Doch auf den strahlenden Sieg der Schlacht um Endor folgte die Ernüchterung. Und während innerpolitische Querelen die junge Republik plagen, formiert sich am anderen Universum das Imperium rund um Groß-Admiral Thrawn neu.

So! Und jetzt die gute Nachricht. Timothy Zahn macht alles richtig, was Episode I-III in den Sand gesetzt haben. 
Die Handlung wird getragen von einem schönen Ensemble liebenswerter Charaktere (damit meine ich auch die Bösewichte). Neue Planeten werden bereist und spannende Abenteuer erlebt. Zum Schluss gibt’s noch das obligatorische Weltraumgefecht (das zugegebenermaßen auf Zelluloid deutlich unterhaltsamer daher kommt). 
Zahn’s Schreibe ist flüssig, die Dialoge authentisch und die Geschichte stimmig. Hier und da hätte man ein paar Seiten kürzen können und die zwischenmenschlichen Interaktionen sind nach der Auflösung des Liebesdreiecks in Episode VI nicht mehr ganz so prickelnd. Dafür tun sich neue Horizonte auf. 

Fazit – Star Wars pur
Erben des Imperiums ist wie ein Klassentreffen mit alten Freunden. Doch zu den bekannten und geliebten Charakteren, gesellen sich neue charismatische Protagonisten. Ein cooler Bösewicht und eine aufregende Kopfgeldjägerin sorgen für explosive Entwicklungen. Die Macht ist definitiv mit Timothy Zahn und Fans bekommen alles, was sie sich eigentlich von Episode I bis III gewünscht hätten.
Meine Nachricht an alle Star Wars Aficionados: Lesen, ihr es müsst

Es lebe die Hoffnung. Es lebe die Liebe. Es lebe der Krieg der Sterne! Fortsetzung folgt…

Wertung 3,5/5

1. Geht gar nicht   2. Is OK     3. Gut   4. Richtig gut     5. awesomatik!

awesomatik Kuriosum
Die Thrawn-Trilogie geht weiter mit Dark force rising und The last command. Mehr dazu in Kürze auf awesomatik.com.

PS: Ich hatte auch ohne He-Man Figuren eine schöne Kindheit. 

Star Wars - Heir to the empire


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