Star Trek: David Foster erläutert sein Konzept für eine neue TV-Serie


Am Rande der Convention Star Trek Las Vegas 2011 gab David Foster von 1947 Entertainment ein Interview, in dem erst erstmals Details zu einem Geheimprojekt preisgab, an dem er nach eigenen Angaben seit 2006 gearbeitet hat. Dabei handelt es sich um ein Konzept für eine neue Star Trek TV-Serie.
Diese soll in der Ära nach Star Trek: Voyager angesiedelt sein und somit den Origial-Kanon von Star Trek fortsetzen. Foster gab zu, den Film JJ Abrams aus dem Jahre 2009 zwar zu schätzen, betrachtet ihn jedoch als einen Streifen, dessen Handlung in einem Alternativuniversum spielt (womit er nicht ganz falsch liegt). In Fosters Serie haben die Klingonen genug davon, sich nach dem Praxis-Zwischenfall (Star Trek VI) weiterhin von der Föderation bevormunden zu lassen und streben wieder nach alter Stärke. Die Ferengi sind in den Besitz neuer Ressourcen gekommen, die sie wohlhabender und damit einflussreicher gemacht haben, als diese es sich jemals erträumt haben. Außerdem werden auch die Vulkanier, die Andorianer, die Trill und weitere außerirdische Mächte wieder mitmischen. Wie Foster betont, will man wieder zu den Ursprüngen zurückkehren und an Gene Roddenberrys positive Sicht der Zukunft anknüpfen.Wichtig ist Foster, dass seine neue Serie nicht im Widerspruch zu den bislang gedrehten Serien des Franchises steht.
Star Trek: David Foster erläutert sein Konzept für eine neue TV-Serie

 Foster geht sehr ambitioniert an die Sache heran, denn sein Serienkonzept ist auf eine Laufzeit von fünf bis sieben Jahren ausgelegt. Auch liegt bereits ein Skript für einen etwaigen Pilotfilm vor, sowie ein Entwurf für eine Abschlussepisode. Darüber hinaus hat man ausführliche Biographien der Charaktere, Vorschläge für Kotüme und sogar das Design des neuen Raumschiffs bereits erarbeitet. Aktuelle Tricktechnik soll zum Einsatz kommen und der Cast möglichst aus jungen Schauspielern bestehen. Wie Foster sagte, soll seine Serie nicht weniger leisten, als Star Trek für kommende Generationen zu definieren! Große Worte.
Bislang hat Foster für seinen Unterfangen viel Zuspruch und Unterstützung von Kreativen erfahren, jedoch einen versierten Produzenten, der dem Rechteinhaber CBS das Projekt schmackhaft machen kann, besitzt man nicht. JJ Abrams, kürzlich darauf angesprochen, ob er sich generell vorstellen könne, Produzent einer Star Trek TV-Serie zu sein, wollte dies nicht ausschließen, verwies jedoch darauf, dass er derzeit vollauf damit beschäftigt sei, an dem nächsten Kinofilm des Franchises zu arbeiten. CBS selbst wurde von Fosters Seite das Konzept übrigens noch nicht vorgelegt.
Es bleibt natürlich die Frage, wie man als Fan mit diesen Nachrichten umgehen soll. So ziemlich jeder Anhänger von Star Trek dürfte sich eine weitere Fernsehserie wünschen und zweifellos täte sie auch der TV-Science-Fiction insgesamt gut. Ob Klingonen, die wieder das Kriegsbeil schwingen und superreiche Ferengi wirklich geeignet sind, um als Anknüpfung an Roddenberrys positive Sicht der Zukunft zu dienen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Gewisse Zweifel sind jedoch durchaus angebracht. Vor der Entscheidung, ob man weiter in die Zukunft gehen oder sich lieber auf die Anfänge konzentrieren soll, standen die Verantwortlichen im Jahre 2000 bereits einmal. Damals entschied man sich für ein Prequel und verfehlte damit den Geschmack der Fans. Daraus abzuleiten, dass die Zukunft von Star Trek im Fernsehen nur in der Post-Voyager-Ära liegen könne, greift aber etwas kurz, denn es wäre auch eine Serie denkbar, die zwischen den Filmen Star Trek VI und Star Trek: Treffen der Generationen spielt. Ebenfalls ein sehr interessanter Zeitraum innerhalb der Saga. 
Von inhaltlichen Erwägungen abgesehen, bleibt auf jeden festzuhalten, dass die amerikanischen TV-Stationen derzeit nicht gerade auf eine ambitionierte Space Opera warten.  CBS selbst setzt aktuell überhaupt nicht auf SF und würde die Serie wohl nur produzieren, um sie an ein anderes Network zu verkaufen. Mögliche Kandidaten sind NBC, ABC und Fox, denn alle anderen Sender könnten sie sich gar nicht leisten.Ob dort Interesse besteht, ist sehr schwer einzuschätzen, doch die Anzeichen sprechen eher dagegen. Eines steht jedenfalls fest: Kaum ein Sender hat jemals ein Konzept, das von außen an ihn herangetragen wurde, ohne tiefgreifende Änderungen einfach umgesetzt. Es hat schon seinen Grund, warum Autoren nur Entwürfe einreichen und keine ausformulierten Skripte, denn von diesen bleibt meist nicht viel übrig, wenn die Studiobosse sie einmal in der Mangel hatten.
Aber wer weiß, vielleicht kommt es dieses Mal ganz anders.
Link: Interview mit David Foster bei TrekWeb


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