Stänkereien aus dem Abseits, aber die Tanz-Shows gehen weiter

Von Verdin @verdinguenter


Joana Zimmer und Christian Polanc
TV KRITISCH "Let's Dance"
Günter Verdin
In Österreich und Deutschland gibt es zwei moralische Instanzen, die mit ihren bedeutungsschweren Kommentaren für Sitte und Ordnung auch in Unterhaltungs-Shows sorgen wollen. In Österreich empört sich stellvertretend für eine schweigende Minderheit Niki Lauda über miteinander tanzende Männer und Koerperkuenstlerinnen (Anm. Dolly Buster) bei "Dancing Stars".

Sein Pech: das aufgeklärte Publikum sieht das alles nicht so eng. In Deutschland hat sich nun aus der Vergessenheit der Volksliedgut-Interpret Heino zu Wort gemeldet und Stefanie Hertel via Massenblatt wegen ihres luftigen Tanzdress bei "Let's Dance" abgekanzelt. Trotz der entbehrlichen Meldungen aus dem Abseits gehen in der Bundesrepublik und im Nachbarland die Shows weiter, und die tänzerischen Leistungen der Prominenten werden immer grossartiger und die Choreografien immer interessanter.

Am Mittwoch ging es bei RTL und "Let's Dance" für vier Damen und ihre Tanzlehrer um den Einzug ins Halbfinale. Stefanie Hertel, die als Saengerin mit ihrem volkstümlichen Schlagerrepertoire stark unterfordert ist ( sie könnte auch Chanson und Musical, wenn man sie liesse), macht auf der Tanzfläche hervorragende Figur. A

ls Favoritin geht aber die 26malige Deutsche Meisterin in der Rhythmischen Sportgymnastik Magdalena Brzeska in die Endrunden. Mit ihrem Paso Doble begeisterte sie auch den gestrengen Tanzrichter Joachim Llambi, der bei RTL den Nedbal gibt. Die blinde Sängerin Joana Zimmer, für die das Erlernen der Tanzschritte eine besondere Herausforderung war,musste die Show diesmal verlassen. Sie hat jedenfalls nicht nur die ohnedies nah am Wasser gebaut habende Jurorin Maite Kelly gerührt und mit Respekt erfüllt. Joana Zimmer ist die Siegerin unseres Herzens.