Was brauche ich zum Stand Up Paddling?
Die Ausrüstung für das Stand Up Paddling ist gar nicht so umfangreich. Neben der wetterangepassten Kleidung, am besten Badekleidung, werden eigentlich nur ein Brett und ein Paddel benötigt, was viele Surfschulen mittlerweile stundenweise verleihen. SUP-Boards sind zwischen zwei und vier Meter lang und 68 bis 86 Zentimeter breit. Wellenreiter nutzen dabei kürzere Bretter als Flachwasser-SUP’ler. Für den Anfänger eignen sich breite und längere Bretter, da sie stabiler sind. SUP-Boards bestehen aus GFK, Carbonfaser oder Polyethylen und haben für einen rutschfesten Stand eine EVA-Matte auf der Oberfläche. Eine Neuheit sind aufblasbare Bretter und Teleskoppaddel, die sogar in öffentlichen Verkehrsmitteln einfach und praktisch transportiert werden können. Paddel werden aus Holz, Alu, Carbon oder Glasfaser hergestellt, die Länge richtet sich nach der Körpergröße. Leichtere Paddel sind in der Regel teurer, für Anfänger reichen günstigere oder gebrauchte Modelle.
Wo kann ich Stand Up Paddling betreiben?
Diese Wassersportart ist an sehr vielen Stränden einfach auszuüben. Es wird ein ordentliches, flaches Ufer sowie zunächst ein flacher Einstieg ins Wasser benötigt und möglichst gutes Wetter mit wenig Wind und Wellen. Allein in Deutschland gibt es unzählige geeignete Spots, nicht nur an Nord- und Ostsee (zum Beispiel Schönberg Brasilien, Eckernförde oder Zingst), sondern auch auf der Hamburger Außenalster oder dem Müggelsee in Berlin. Die Trend-Wassersportart kann wirklich auf sehr vielen Gewässern in ganz Deutschland ausgeübt werden, gerade für die Idylle und Ruhe eines Bergsees ist diese ruhige Sportart (ruhig für den, der kein Action- und Wellenjunkie ist) ideal.
Erste Schritte mit meinem SUP-Board
Wer sich unsicher ist, der sollte sich zunächst an Land oder im sehr flachen Wasser mit seinem Board vertraut machen: Drauflegen, draufsetzen, draufstellen, ein wenig hin und her schwanken. Rechtshänder nehmen dann das Paddel an ihre linke Seite, rechte Hand nach oben. Das abgeknickte Blatt des Paddels zeigt nach vorn, wird mit gestrecktem Arm nach ganz vorn geführt und dann parallel zum Board entlanggeführt bis auf Höhe der Hüfte. Dabei werden die Muskeln im Oberkörper und besonders die Bauchmuskeln angespannt und trainiert. Wer sich nun einigermaßen sicher fühlt, kann das Ganze im Wasser oder im etwas tieferen Wasser ausprobieren und auch gleich mal eine Wendung üben.
Erste Drehungen mit meinem SUP-Board
Auch wenn es komisch klingt, aber vor einer Wendung sollte ein Schulterblick riskiert werden, besonders wenn man nicht allein am Spot ist. Dann kann es losgehen: Von der Brettmitte aus wird ein Schritt Richtung Boardende gemacht, damit der Bug aus dem Wasser kommt. Je weiter man nach hinten geht, desto höher kommt der Bug raus, desto enger wird die Wendung, aber desto schwieriger wird es auch mit der Balance. Zunächst also lieber weite Drehungen fahren. Nun wird das Gewicht auf die Seite, zu der die Wendung gehen soll, verlagert und gleichzeitig ein kräftiger Paddelschlag auf der gegenüberliegenden Seite ausgeführt. War die Drehung erfolgreich, geht man wieder in die Ausgangsposition auf dem Board und es kann weiter geübt werden.
Wellen abreiten mit meinem SUP-Board
Nach den ersten Erfahrungen im Flachwasser dürfen sich Mutige gern in ein paar Wellen wagen. Zunächst müssen aber die einfachen Drehmanöver und das Gleichgewicht halten klappen. Zur Vorbereitung bietet sich eine „Surfer-Position“ an, also Füße leicht versetzt stellen und ein wenig in die Hocke gehen. Um vor der Welle Geschwindigkeit aufzunehmen, wird schnell und kräftig mit dem Paddel geschlagen, wenn die Welle dann anschiebt, wird das Gleichgewicht leicht nach hinten verlagert, um ein Eintauchen der Brettnase zu verhindern. Zudem wird das Board wendiger und die Kurve kann mit Gefühl genommen werden.
Aus dem Wasser kommen mit meinem SUP-Board
Einfacher gesagt als getan ist das Herauskommen aus dem Wasser, denn neben dem großen und sperrigen Board soll ja auch das Paddel nicht verloren gehen. Im etwa knietiefen Wasser wird zunächst mit einem Bein vom Brett abgestiegen, die freie Hand bleibt am Brett, dann folgt das zweite Bein. Mit der freien Hand den Griff in der Brettmitte greifen und das Board an den Körper ziehen. Nun kommt der Trick: Soweit die Knie beugen, bis diese ein wenig unterhalb der Brettkante sind, dabei das Brett weiterhin gegen das Bein drücken. Nun das Brett mit dem Knie anheben, mit dem Arm hochziehen und unter dem Arm festklemmen und an den Körper drücken. Den Griff stets festhalten. Nun kann sicher mit Brett und Paddel an Land gegangen werden.
Stand Up Paddling bei stärkerem Wind
Im Stehen bietet der Körper eine große Angriffsfläche für den Wind. Auf Dauer kann es anstrengend werden, da gegen an zu paddeln. Zudem kommt man auch leicht vom Kurs ab. Wenn der Wind wirklich stark ist, sollte man sich besser hinknien, hinsetzen oder gar hinlegen und mit den Händen paddeln. Dazu zunächst vorsichtig in die Hocke gehen, das Paddel dabei mit beiden Händen quer vor dem Körper halten, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Dann vorsichtig hinknien oder hinsetzen, bei stabiler Position den Oberkörper aufrichten und weiterpaddeln. Im Liegen das Paddel zwischen Board und Körper festklemmen und mit den Händen paddeln. Bei unbekannten Spots und Gegebenheiten zunächst bei einer lokalen Surfschule oder Einheimischen nach den Verhältnissen und Besonderheiten fragen, denn wer bei Strömungen und/oder ablandigen Winden immer weiter auf das offene Meer treibt, kann schnell in Gefahr geraten.
Der SUP World Cup in Hamburg
In Hamburg findet jährlich ein SUP World Cup mit Rennen für Profis und Amateuren statt. Zunächst von Jever ausgerichtet, fand im August 2013 der Camp David SUP World Cup in Hamburg statt, der einzige deutsche Tourstopp der SUP World Series. Sowohl für Anfänger als auch für Profis eine ideale Gelegenheit, das eigene Können zu zeigen und zu prüfen und sich mit anderen Sportlern zu messen.